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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 21 (1893)

Magnetische Beobachtungen in dem deutschen Küstengebiete im Jahre 1892. 261 
oder 4 Einheiten der fünften Decimale höher als mit den früheren Gröfsen 
berechnet. 
Eine Reduktion auf Tagesmittel ist nicht angebracht. Die Zeit liegt für 
die absoluten Bestimmungen um 9* 30” a, für die relativen um 9* 45" a, 
Es wurden im Ganzen 34 Bestimmungen der Horizontal-Intensität im 
Laufe des Jahres ausgeführt, und zwar vertheilen sich dieselben über die einzelnen 
Monate; jedoch wurden im Januar, März, April und Mai keine Beobachtungen 
gemacht, während auf den August vier Bestimmungen entfallen. Aus den einzelnen 
Beobachtungszeiten ergiebt sich für das Jahr als Mittel dieser Zeiten 1892,62 
und hierfür der Gesammt-Mittelwerth der Horizontal-Intensität zu 0,17953 €. G. S.- 
Einheiten... .Dabei mufs bemerkt werden, dafs bei der Ableitung der Mittelwerthe 
für die einzelnen Monate den aus Beobachtungen von Schwingungen und Ab- 
lenkungen das zweifache Gewicht beigelegt wurde, wie den aus Beobachtungen 
der Ablenkungen allein, und dafs die Beobachtungen im Juli und jene im 
Dezember, die ersteren als zu kleine, die anderen als zu grofse Werthe ergebend, 
aufser Berücksichtigung blieben. 
Vergleicht man den Werth für 1892,62 mit jenem für 1891,5, so ergiebt 
sich, wenn man die Veränderung der in Rechnung gezogenen Temperatur-Kon- 
stanten in Erwägung zieht, eine sehr unbedeutende Zunahme, wenn überhaupt 
eine solche konstatirt werden kann. Wir werden weiter unten sehen, dafs sich 
für Wilhelmshaven sogar eine Abnahme der Horizontal-Intensität für dasselbe 
Jahr ableiten läßt. 
Aus dem bereits vorliegenden Werthe der Horizontal-Intensität in Stonyhurst 
college observatory für 1892,5 ergiebt sich aus den monatlichen Mittelwerthen 
gegen das Jahr 1891,5 eine Zunahme von nur 0,00005 C. G. S.-KEinheiten. 
Aus den Arbeiten von Kohlrausch und jenen von K. Schering ergiebt sich, 
daß bei Zugrundelegung einer Periode von 148,50 Jahren das Maximum der 
Horizontal-Intensität im Jahre 1897,8 für Göttingen eintreten wird. (Siehe 
„Atlas des Erdmagnetismus“ von Neumayer, Vorbemerkungen, Seite 13, und 
Karl Schering, Beobachtungen im Magnetischen Observatorium in Göttingen, 
Nachrichten von der Königl. Gesellschaft ete. 1881 No. 5 Seite 169). Diese That- 
sache sollte die Veranlassung zu erhöhter Thätigkeit auf dem Gebiete der Be- 
stimmung der magnetischen Horizontal-Intensität bieten, damit der Wendepunkt 
mit möglichster Schärfe ermittelt werden kann. 
Rostock, Herr Direktor Dr. Wiese, Agent der Seewarte in Rostock, 
hat die Beobachtungen mit einem Deviations-Magnetometer wie in den früheren 
Jahren durchgeführt. Es ist durchschnittlich an je vier Tagen im Monat be- 
obachtet und zwar stets ungefähr zu den Zeiten der gröfsten östlichen und west- 
lichen Abweichung der Deklinationsnadel von der Mittellage. Jede Bestimmung 
ist mit beiden Magneten gemacht, doch sind unten die Zahlen aus beiden 
Magneten gleich zusammengezogen und überhaupt nur die Mittelwerthe für jeden 
Monat des Jahres gegeben. Im Juli, August, September fehlen die Beobachtungen, 
weil in dieser Zeit das Instrument in Hamburg einer gründlichen Reparatur und 
Prüfung unterworfen wurde. Die Reduktion auf das Tagesmittel ist mit der 
Wilhelmshaven-Periode ausgeführt. 
1892 Januar aus 
Februar 
März 
April ” 
Mai » 
‚Juni » 
Oktober „ff 
November ‚,, 
Dezember „ {| 
1892,45 | 
“ Beobachtungen 
11° 10,3‘ W, reducirt: 11° 8,8‘ W. 
11° 12,8‘ W, 11°11,3‘ W. 
11° 11,3’ W, 11° 8,55 W. 
11° 12,6‘ W, 11° 97 W. 
11° 10,4’ W, 11° 8,6 W. 
11° 7,7 W, 11° 64 W. 
» 11° 3,3 W, 11° 11‘ W. 
» 11° 3,6‘ W, 11° 25 W. 
» 11° 36 W, » 11° 25 W. 
Mittel = 11° 8,40’ W, 11° 6,60‘ W. 
9 
Verglichen mit den für 1891,5 berechneten Beobachtungen ergiebt sich 
eine jährliche Abnahme von 7,4‘. für die reducirten bezw. 6,8’ für die nicht auf 
Tagesmittel reducirten Werthe,. Dieser Werth muß zur Zeit etwas grofßs er-
	        
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