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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 21 (1893)

Mohn: Studien über Nebelsignale. 
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zu der gröfst möglichen varliren. Nach der Erfahrung vom 13. Oktober 1890 
setze ich die letztere zu 8 Sm. 
Die Voraussetzung, dafs die Temperaturschichtung im Nebel sich verhalte, 
wie in einem mit Wasserdampf gesättigten aufsteigenden Luftstrome, welcher sich 
adiabatisch beim Aufsteigen ausdehnt,!) wird also nicht bestätigt. Im Nebel und 
dicken Wetter, wenn die Nebelsignale gegeben werden, sind die Hörweiten dieser 
ebenso schwankend, wie in den Beobachtungstagen im Oktober 1890, an welchen 
die Luft rein war. 
Die Regel: „In derselben Richtung vom Signalapparat aus kann sich die 
Hörweite der Signale schnell und bedeutend ändern“,?) hat sich bestätigt; z. B.: 
1892 März 16 9a Hörweite 1,14 Sm Schwankung 
» in lila 0,75 0,39 Sm 
1893 Januar * 118 9,72 
2p 1,34 
115 3,96 
© 
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A) 2p 0,79 
7 1lla 0,64 
17 2» 1,37 0,73. 
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Da der Höhenunterschied zwischen beiden Beobachtungspunkten 31,4 m 
ist und die Ablesungen auf 0,1° gemacht sind, können die Temperaturunterschiede 
nicht genauer bestimmt werden, als 0,1° per 31,4 m oder 0,82° per 100m. Die 
geringste Temperaturdifferenz, welche gemessen worden ist, ist 0,1°, und dieser 
entspricht eine Hörweite von 1,93 Sm. Der Differenz 0,05° entspricht 2,76 Sm. 
Hörweiten von 2 bis 8 Sm lassen sich also aus den vorhandenen Temperatur- 
beobachtungen nicht bestimmen. Diese zeigen indessen, dafs die kurzen Hör- 
weiten, unterbalb 2 Sm, überhaupt die Mehrzahl ausmachen. Aus 46 Fällen sind 
solche kurzen 34 mal (74 °/o), während die gröfseren nur 12 mal (26 %%) gefunden 
worden. 
Für die folgende Statistik setze ich in den Fällen, in welchen die Tempe- 
ratur und der Dunstdruck in dem höheren Niveau höher als in dem tieferen war, 
die Hörweite zu 8 Sm. In den wenigen, nur 4, Fällen, in welchen in beiden 
Höhen die Temperatur dieselbe war, setze ich die Hörweite gleich dem Mittel (5) 
zwischen den Grenzen 2 und 8 Sm, welche Temperaturdifferenzen zwischen 0,1° 
und 0,0° entsprechen. 
Auf diese Weise kommt eine mittlere Hörweite von 2,56 Sm heraus. Das 
Minimum ist 0,31 Sm und das Maximum 8 Sm. . 
Der Einflufs der Lufttemperatur ist aus der folgenden Zusammenstellung 
ersichtlich. Die Zahlen sind Gruppenmittel. 
Temperatur 
—12,3° 
— 67° 
1,8° 
17° 
Hörweite 
1,44 Sm 
1,65 
243 
291 . 
Diese Zahlen drücken die Hörweite als eine fast lineare Funktion von der 
Temperatur aus. Sie bestätigen die Regel: „Wenn es kalt ist, werden die 
Signale nicht so weit gehört, als wenn es warm ist.“ *®) 
Werden die Winde von NNW bis Ost zu den nördlichen, die Winde von 
ESE bis West zu den südlichen gerechnet, wird die durchschnittliche Hörweite 
für nördliche Winde 1,95 Sm 
für südliche Winde 3,80 Sm. 
1) Annalen 1892, Seite 121. 
’) Ebenda, Seite 125. 
3) Ebenda.
	        
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