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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 21 (1893)

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Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Juni 1893, 
Fahrt von Grofs-Popo nach Klein-Popo. Die weitere Fahrt von 
Grofs-Popo bis Klein-Popo ergab keinerlei Stromversetzung. In Betreff der Land- 
marken wurde auch hier festgestellt, dafs sie im Allgemeinen wenig zu brauchen 
sind und daß neben einer Längenbestimmung mit Hülfe von Sonnenhöhen nur 
eine Vertonung bezw. Beschreibung der grofsen Küstenplätze eine sichere Orts- 
bestimmung zuläfst. 
Aghwey. Die Ansicht von Aghwey, wenn man die Mitte der Nieder- 
lassung in NzO ca 1,5 Sm peilt, ist folgende: 
Am weitesten östlich liegt der Kirchhof, hinter welchem die grauen Dächer 
von gröfseren Negerhütten zu sehen sind. Oestlich davon liegt ein niedriger 
Schuppen mit rothem Ziegeldach. An denselben schliefst sich nach Osten zu ein 
großes, villenartig gebautes Haus mit Veranda und überspringendem Dach, die 
beide auf 5 bis 6 Pfeilern aus Stein ruhen. Oestlich davon steht eine lang- 
gestreckte Kirche mit rothem Ziegeldach und viereckigem hohen Thurm als 
Westende. Es folgen dann verschiedene, weiter zurückliegende Negerhütten, an 
welche sich östlich zwei zweistöckige, gemauerte Gebäude anschließen, welche 
ziemlich nahe bei einander stehen. Es folgt dann weiter das Negerdorf, aus vielen 
Hütten mit Buschwerk dazwischen bestehend. Oestlich davon steht etwas zurück ein 
rothes, zweistöckiges Gebäude und rechts davon ein niedriger weißer Schuppen. 
Dann folgen wieder Negerhütten und Buschwerk, Rechts von der gröfsten dieser 
Negerhütten steht eine hohe Flaggenstange, an welcher die französische Flagge 
geheifst wird. 
Klein-Popo. Bedeutend ausgedehnter als Aghwey ist Klein-Popo, das, 
wenn man das Zollgebäude in N!/2W ca 1000 m ab peilt, folgenden Anhlick 
gewährt: 
Am weitesten links sieht man zwei vereinzelte Gebäude, das eine mit 
weißem, das andere mit rothem Dach. Es folgt dann nach rechts ca 100m weit 
eine freie, mit niedrigem Busch bestandene Strecke, an welche sich rechts das 
ziemlich langgestreckte Negerdorf schliefst. Hinter demselben steht ein hoher 
Palmenwald, in der Mitte des Dorfes ein weißes Haus mit Veranda. Am rechten 
Ende des Dorfes steht ein rothes zweistöckiges Haus; dann folgen drei Faktoreien 
mit je einem Wohnhaus und mehreren Schuppen. Dann folgen wieder mehrere 
Negerhütten, vor deren mittelster eine Flazgenstange steht. Rechts davon stehen 
wieder zwei Faktoreien, bestehend aus Wohnhäusern und mehreren Schuppen, 
Es folgt östlich davon das höchste Gebäude der ganzen Niederlassung, das Zoll- 
gebäude mit Veranda und weit vorspringendem Dach, welche beide auf starken 
weißen Pfeilern ruhen. An einer Flaggenstange vor dem Zollgebäude wird die 
deutsche Zolllagge geheißt. Rechts vom Zollgebäude steht ein langer niedriger 
weißer Schuppen, im Hintergrunde desselben hohe Palmen. Rechts davon folgt 
noch ein hohes zweistöckiges Wohnhaus, dann mehrere Hütten und zuletzt wieder 
ein zweistöckiges Haus. Den Schluls nach Osten bildet niedriger Busch und 
daneben mehrere lange niedrige Schuppen. 
Oestlich von den letzten Häusern von Klein-Popo sieht man, ziemlich weit 
im Lande drin, zwei hohe Gebäude mit weilßsen Dächern. Das östlichste und 
höchste derselben ist die Wohnung des Reichskommissars für das Togo-Gebiet. 
Neben demselben sieht man das weilse Dach eines Schuppens. 
Fahrt von Klein-Popo nach Lome. Auch auf der Fahrt von Klein- 
Popo nach Lome am 20. Januar wurde keine Stromversetzung konstatirt. 
Fish town. Ungefähr 5 Sm westlich von Klein-Popo liegt am Strande 
ein grofses Dorf der Eingeborenen, Fish town, sehr leicht kenntlich durch den 
hohen Palmenwald, in welchem die Hütten liegen. Dieser Wald steigt nach der 
Mitte zu von Osten und Westen ein wenig an. Ungefähr 1 Sm westlich von diesem 
Palmenwald und ca 1 Sm östlich von Porto Seguro liegt nahe dem Strande ein 
grofses zweistöckiges Haus, dessen vorspringendes Dach und Veranda auf einer 
gröfseren Anzahl von Pfeilern ruhen. Im Hintergrunde des Gebäudes liegen 
mehrere langgestreckte Schuppen. 
Porto seguro. Porto seguro ist kenntlich an den rothen Ziegeldächern, 
die fast alle Gebäude haben. Von West ausgehend hat man, die Mitte der 
Kolonie in Nord ca 2 Sm ab peilend, zunächst ein langes niedriges Gebäude 
mit viereckigem Vorbau, dessen pyramidales Dach weiß gestrichen ist. Oestlich 
davon sieht man im Hintergrunde die rothen Dächer mehrerer niedrigen Gebäude.
	        
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