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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 21 (1893)

189 
Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Mai 1893. 
2. Die französische Islandfischerei im Jahre 1892, 
Die Betheiligung der französischen Kanalhäfen an der Islandfischerei zeigt 
folgende Uebersicht für die letzten fünf Jahre: 
RE — 
Ausrüstungs- 
hafen 
Dünkirchen 
Paimpol 
Binie 
Saint-Brieue 
Gravelines 
Treguier 
Saint-Valery-en-Caux 
Boulogne 
Fecamp 
Saint-Malo 
Granville 
Calais 
Zahl der Fahrzeuge Tonnengehalt ] _Bemannung 
al | 
1888'1889.1890 1891 1892] 1888 | 1889 ' 1890 ' 1891 | 1892 Ixssel2s8o/20011801 2802 
95 
35 
15 
10 
81 
39 
12 
8 
D? 
7; 
4) 
9909! 8752 815° 8165, 81 
4417, 4327| 4341| 4140) 4674 
1583| 1386 1545' 1345! 1356! 
876| 765| 748) "62! 1059] 
LER9' 50590 N ‘6 
nd 
2) n 
BL 
752 
275 
181 
188 
55 
137. 126212601251 
773 764! 9381059 
276 288 8316| 316 
156 151! 190! 259 
162 128! 115 121 
#5' 100, 39| ? 
4 43 43| 42 
> 2) 19 19 
iS die 
22| 15 
19| — 
5] 
39’ 
zusammen | 178 | 161 | 153 | 160 | 167 [19080/1707516590/15861/16287/9123/2005 2808 2958/5171 
| 
Es scheint hieraus hervorzugehen, dafs die Abnahme, die in den letzten 
Jahren stattfand, aufgehört hat. Die diesjährige Zunahme ist andererseits noch 
3o schwach, dafs man nicht voraussehen kann, ob sie beständig sein wird. Man 
wird sogar für 1893 wieder auf eine Abnahme schließen müssen, weil 1892 
zwölf Schoner verloren gegangen sind, die also bei den möglichen Vermehrungen 
in Abzug zu bringen sind. 
Bewegung der Flottille. Da die isländischen Küsten vom Nordkap bis 
zum Ostre Horn bis in den Monat Juli hinein vom Eise eingeschlossen waren, 
so wurden die Bewegungen der Flottille diesmal sehr behindert; besonders galt 
dies für die Dünkirchener, die von Anfang an an der Ostküste kreuzen. Nicht 
allein durch das Eis wurden die besten Fischereigründe und alle Zufluchtsbuchten 
versperrt, sondern auch die Witterung wurde von ihm beeinflufßst. Es wird 
nämlich allgemein angenommen, dafs in Island das Wetter erst schön wird, 
wenn das Eis verschwindet. Die Vorgänge in diesem Jahre bestätigten dies voll- 
kommen. Die Witterung war aufserordentlich schlecht während der Monate 
März, April und sogar noch in der ersten Hälfte des Juni. Nordöstliche Winde 
herrschten vor. 
Die Flottille verliefs die französischen Häfen im Februar (einzelne Schoner 
sogar schon vor dem 15.), die Bretonen, die westwärts an England vorbeisegeln, 
landen gewöhnlich auf den Vestmanoe (kleine Inselchen an der isländischen Süd- 
westküste) und beginnen sofort an der Südküste mit der Fischerei. ? Trotz vieler 
Unterbrechungen infolge schlechten Wetters sind sie ziemlich begünstigt gewesen, 
und als sie Ende April und Anfang Mai nach Reykjavik einliefen, konnten sie 
ihre Jager mit Fischmassen füllen, die gröfser als der durchschnittliche Ertrag 
waren. Im zweiten Drittel des Maimonats begannen sie den Fang von Neuem. 
Die Fischer von Binie und von den kleinen Häfen segelten nach dem Nord- 
westen; die von Paimpol versuchten nach dem Osten zu laufen, kamen aber bald 
wieder zurück, nachdem sie mit eigenen Augen gesehen, dafs es dort viel Eis 
und keine Fische gab. 
Die Schoner von Dünkirchen, Gravelines ete., die ebenfalls Anfang 
Februar ausliefen, liefen durch die Nordsee nach der isländischen Südostküste; 
nur einige Fahrzeuge hielten sich unterwegs bei den Faeröern auf und machten 
dort einen vorzüglichen Fang. Das Eis reichte bei ihrer Ankunft noch nicht 
sehr weit südlich (erst gegen Ende April kam es bis unterhalb Papey südwärts und 
dehnte sich in störender Weise aus), dabei war es sehr kalt und stürmisch. Das 
Fischen war daher sehr beschwerlich, konnte aber doch stattfinden und war 
anfangs auch lohnend. Indessen das KEis, das sich südwärts schob und sich
	        
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