Skip to main content

Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 21 (1893)

Köppen: Verhalten der Oele und Seifen auf Wasseroberflächen. 
149 
Fragen wir nach dem Verbrauch von Seifenwasser, welcher in Frage 
kommt, so lautet die Antwort, dafs voraussichtlich ungefähr dieselbe oder, wegen 
der Mischbarkeit mit dem Seewasser, eine etwas gröfsere Quantität Wasser nöthig 
sein wird als jetzt Oel, in diesem Wasser aber nur etwa ein Tausendstel so- 
viel Seife gelöst zu sein braucht, und zwar wird in der Regel gewöhnliche 
„grüne“ Seife dem praktischen Bedürfnifs am besten entsprechen. Stärkere 
Lösungen werden kaum besser wirken. ‘ 
Fassen wir zum Schlufs die praktischen Ergebnisse kurz zusammen: 
1. Es ist höchst wahrscheinlich, dafs die Aufgabe bei Glättung der See in 
thunlichster Verminderung der Oberflächenspannung des Wassers besteht, vielleicht 
unter gleichzeitiger Erhöhung der Oberflächenzähigkeit; sekundär wird durch die 
Glättung auch eine Verringerung der Windreibung bewirkt, die das Resultat 
weiter verstärkt, 
2. Es ist höchst wahrscheinlich, dafs, während Petroleum unwirksam, Speiseöle 
schlecht, Lampenöl, Leinöl und Terpentinöl gut und Fischthran je nach der Sorte 
wechselnd ist, Seifenwasser, selbst in äufserster Verdünnung, allen Oelen überlegen 
ist, so dafs also in Zukunft an die Stelle des Oelens das Seifen der See treten mufs. 
Hiermit übergebe ich meine Untersuchung den praktischen‘ Seefahrern 
mit der Bitte, .die obigen, auf vorwiegend deduktivem Wege gefundenen Schlüsse 
an der Hand der Erfahrung auf hoher See zu prüfen. Ich werde mich bemühen, 
auch meinerseits dieselben durch Versuche in engeren Grenzen zu ‘befestigen 
und zu klären. 
Aus dem Reisebericht des Herrn Dr. F. Plehn über eine Reise 
auf dem Dampfer „Priok“ nach Ostasien. 
Dieser zweite Reisebericht des Herrn Dr. Plehn schliefst sich an jenen 
ersten, in den „Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie“ in Heft X 
des Jahrganges 1892!) erschienenen, an. Wenngleich derselbe nicht in gleicher 
Weise umfassend ist, wie jener erste, so enthält er doch werthvolle meteoro- 
logische Aufzeichnungen, wodurch die Wiedergabe desselben an dieser Stelle 
gerechtfertigt erscheint. Da Herr Dr. Plehn in erster Linie hygienische und 
ätiologische Zwecke verfolgte, werden die in Nachfolgendem enthaltenen Zahlen- 
werthe und Ausführungen auch in ärztlichen Kreisen mit Interesse gelesen 
werden. Zum Verständnisse dieser Ausführungen wird es erforderlich sein, die 
in dem letzten Berichte gegebenen Erklärungen über die Art der Beobachtungen, 
die zur Anwendung gebrachten Instrumente etc. sich in das Gedächtnifs zurück- 
zurufen, da wesentliche Aenderungen auch auf dieser Reise mit Rücksicht darauf 
nicht eintraten. 
Herr Dr. Plehn wurde gleich nach seiner Rückkehr von Ostasien zum 
Regierungsarzt in Kamerun ernannt, befindet sich gegenwärtig schon in der 
Kolonie und ist. bereits mit der Errichtung eines Laboratoriums für ätiologische 
and bakteriologische Forschungen daselbst beschäftigt. Durch diese rasche ’aber- 
malige Verwendung im Interesse der epidemiologischen Forschung fern .von der 
Heimath war es ihm nicht möglich, die Redaktion dieses Berichtes für diese 
Zeitschrift ‚selbst zu übernehmen, weshalb es denn ‚als zweckmäßig erachtet 
wurde, den Bericht hier wörtlich wiederzugeben und nur einzelne wenige sach- 
liche und redaktionelle Aenderungen vorzunehmen, wozu die Ermächtigung gegeben 
worden war. 
„Auf einer zum Zweck der Fortsetzung meiner Studien üher Akklimatisations- 
physiologie unternommenen Reise“, führt Dr. Plehn in seinem Reiseberichte aus 
1) Jahrgang XX, 1892. S. 340 bis 345.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.