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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 21 (1893)

Der Hafen von Karätshi (Kurrachee), Westküste von Indien. 
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Niederschläge varliren von 1 oder 2 bis 26 Zoll (25 bis 660 mm) im Jahre, 
indem die mittlere Niederschlagsmenge ungefähr 7 Zoll (178 mm) beträgt. 
Vor der Ausführung von Verbesserungsanlagen bestand der Hafen einfach 
aus einem landeinwärts sich erstreckenden Creek mit tieferen‘ Stellen auf der 
Höhe von Manora und Keamari, wo Schiffe von geringerem Tiefgange ankern 
konnten; während des Südwestmonsuns konnte man mit Sicherheit weder in den 
Hafen einsegeln, noch aus demselben herausgehen. 
Quer über die gegenwärtige Mündung hinweg lief eine Barre, auf deren 
Rücken sich nur 8 Fufßs (2,4 m) Wasser befanden, und der Ankerplatz innerhalb 
derselben war durch eine 2440 Fufs (744 m) breite Untiefe von der See getrennt. 
Diese Barre, kann man sagen, verschwand, seitdem der Wellenbrecher 
erbaut worden, denn seit dieser Zeit hat der neue Einfahrtskanal den einzigen 
Ein- und Ausgangsweg gebildet, 
Im Jahre 1860 genehmigte die Regierung einen Plan zur Verbesserung 
des Hafens, und so wurden in den letzten 30 Jahren sehr ausgedehnte, grofse 
Auslagen involvirende Arbeiten ausgeführt mit dem Ergebnisse, dafs der Hafen 
augenblicklich eine grofßse Anzahl von Dampfern der gröfsten Art mit einem 
Tiefgange bis zu 26 Fufß (7,9 m) aufnehmen kann. und zu allen Jahreszeiten zu- 
gänglich ist, da der neue Einfahrtskanal tief ist und guten Schutz vor der 
Monsundünung gewährt. 
Die hauptsächlichsten vorgenommenen Verbesserungsanlagen sind folgende: 
I. Manora-Wellenbrecher. HErstreckt sich von der Landspitze in der 
Richtung SzO auf eine Entfernung von 500 Yards (457 m) bis auf 5 Fad. (9 m) 
Wasser hinaus, um während des Südwest-Monsuns für die Einfahrt Schutz zu gewähren. 
IN. Keamari-Deich,. Ersireckt sich von dem südlichen Ende der Insel 
auf eine Entfernung von 1,92 engl. Meilen in der Richtung SSO, um den Verlust 
an Wasser nach Osten hin zu verhüten, die Ebbe- und Fluthströmungen auf den 
Hafenkanal einzuschränken und sie somit auf die Mündung hin zu führen. 
II. Neuer Einfahrtskanal führt eine halbe Meile lang, zuerst 500 (152 m), 
augenblicklich aber 1200 Fufs (366 m) breit und 22 Fuls (6,7 m) tief bei Niedrig- 
wasser, über die Barre hinweg. Dieser Kanal wird noch fortwährend vertieft 
durch Sprengen und Baggern, und es steht zu erwarten, dafs eine geringste Tiefe 
von 24 Fufs (7,3 m) bei Niedrigwasser vor dem Südwestmonsun des Jahres 1893 
hergestellt sein wird, Augenblicklich beträgt die seichteste Lothung in dem 
Kanal’ 22 Fuß (6,7 m), und diese findet sich am nördlichen Ende, wo die Monsun- 
dünung nicht von Bedeutung ist. 
IV. Das Vertiefen und Verbreitern des Hafenkanals von der 
Einfahrt bis zum Hafendamme und den Quais zu Keamari, Ein durchschnittlich 
700 Fuß (213 m) breiter und bei Niedrigwasser über 24 Fulfs (7,3 m) tiefer Kanal 
ist hergestellt worden und wird nun durch natürliche Spülung aufrecht erhalten. 
V. Herstellung eines Kanals für die einheimischen Boote von 
Keamari bis zu der Native Jetty und der Booiswerft auf der Napier-Mole. Dieser 
Kanal ist 300 Fufs (91 m) breit und über 12 Fufs (3,7 m) tief bei Niedrig- 
wasser. 
VI. Das Schliefsen der Mündung des Chinna-Creeks und die Leitung 
des Fluth- und Ebbestromes durch den Hafen hindurch bis zum östlichen bezw. 
Chinna-Creek-Stauwasser und von demselben her, wodurch die Spülung für den 
Hafenkanal und die Einfahrt erzielt wird. 
VII. Die Beseitigung des Deep-water Point, eines in den Hafenkanal 
vorspringenden Felsenriffs, welches die Fluthströmung hemmte und von ihrem 
richtigen Laufe ablenkte, Gegenströmungen hervorbrachte und einem sicheren 
Ankern auf der Höhe von Manora hinderlich war. 
VIII. Leuchtthurm auf der Manoraspitze beim KEingange in den 
Hafen, 91 Fufs (28 m) hoch vom Erdboden bis zur Kappe. ‚ 
Seine Lage ist in 24° 47 37“ N-Br und 66° 58’ 6” O-Lg. 
Er zeigt ein festes dioptrisches weilses Feuer erster Ordnung, welches 
nach See zu über einen horizontalen Bogen von 180° scheint und, da sein Brenn- 
punkt 152 Fuß (46 m) über der mittleren Meeresfläche liegt, bei klarem Wetter 
von der Kommandobrücke eines Dampfers 20 Sm weit sichtbar ist. 
IX. Ein rothes Feuer auf dem Ende des Manora-Wellenbrechers; bei 
klarem. Wetter 5 Sm sichtbar.
	        
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