Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, März 1893.
Es ist nun der Nachweis zu liefern, dafs diese Druckhöhen dem Bedürf-
nißs genügen:
v, die Wassergeschwindigkeit im Kanal, ist nach der Formel von
Ganguillet und Kutter:
0,00155 , 1
il 34 ta
Sn 0,00155\ 2
L + (28:4 0005). Zr
A
für einen Kanal in Erde ist n — 0,025 und E = 40;
. Y 443: 035
&, das relative Gefälle, ist hier = 100000}
r, die mittlere hydraulische Tiefe, ist — 5,76 m; dabei ist die Sohlbreite
zu 22, die mittlere Breite des Wasserspiegels zu 68 m und die Wassertiefe zu
9,0 m angenommen.
Der mit Wasser erfüllte Kanalquerschnitt mifst alsdann F = 415 qm. —
Obige Werthe eingesetzt, erhält man:
0,35
Y — 86,6 V To = 86,6 V/ 5,76 » 100.000 = 0,389 m.
Nach dieser Rechnung kann unter den gegebenen Verhältnissen die Ge-
schwindigkeit von !/s m nicht allein erreicht, sondern auch noch eiwas über-
schritten werden.
Stofsverluste entstehen in den Kanal-Erweiterungen, hinter Brücken-
pfeilern etc. Etwa ?/s der auf Erzeugung strömender Geschwindigkeit verwendeten
Druckhöhe h gehen dabei jeweils verloren.
= 7 @* _ 9006 m
222g 2.981 *
?/sh = ?/s . 0,006 = 0,004 m = 0,4 cm.
Der Stofßsverlust beträgt mithin jeweils etwa 0,4 cm Druckhöhe, wie vorne
auch in Ansatz gebracht worden ist.
Die Wassermenge Q, welche unter den angenommenen Verhältnissen
den Kanal sekundlich durchströmt, berechnet sich zu:
Q = 415 .} == 138,3 oder rund 140 cbm.
Die Schleusen werden jenen Betrag von 140 cbm Wasser zur Zeit öst-
licher Winde im Mittel dauernd in den Kanal ein- bezw. bei Brunsbüttel auszu-
lassen haben. Während der in Frage zu ziehenden Wintermonate wird jeweils
nur immer eine Schleuse zur Zeit für das Durchschleusen der Schiffe benutzt
werden, die andere Schleuse des Schleusenpaares steht für das Ein- bezw. Aus-
lassen des Wassers zur Verfügung. Es ist ein Thorpaar dieser Schleuse mit
grofsen Schützenöffnungen nahe dem Boden auszustatten. Ein Ueberfall würde
weniger zweckmäfsig sein, weil bei Frost das Wasser in der Tiefe etwas wärmer
und salzreicher ist, als an der Oberfläche. Für das Durchlassen des Wassers
stehen auch die Umläufe zur Verfügung, Unter Berücksichtigung der Reibungs-
verluste und bei Annahme des verfügbaren Gefälles von 5 cm ergiebt sich in
der Schleuse eine Wasser-Geschwindigkeit
v=08V2gh=08/V2.981.0,05
Y — 0.792 oder rund — 0,8 m.
Hiernach haben die Umläufe und Schützen einer Schleuse zusammen etwa
mindestens eine Oeffnungsweite von
F = 10 cbm _ 475 halt
= 08m = qm zu erhalten.