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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 20 (1892)

Mohn: Studien über Nebelsignale, 
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ihre Stärke bis 0,5 herabging, wenn wir auf freiem Felde standen, wo das Sausen 
des Windes im Grase die Signale übertönte. Die Meereshöhe unseres Stand- 
punktes bestimmte ich folgendermafsen: 
Nach einer Skizze, welche ich nahm, schnitt die Kimm den Färder Leucht- 
thurm in einem Abstand unter der Galerie, welcher !/ı5 der Höhe der Galerie 
über dem Meere betrug. Da diese Höhe 45m ist, lag die genannte Schmnittlinie 
45/5 oder 3m unter der Galerie, d. h. 42m über dem Meere. Mit einer Re- 
fraktion von !/ıa entspricht dieser Höhe eine Kimmtiefe von 13,65‘ (Breite 
59° 2, die Länge des Meridiangrades 111 382 m). Die Warte auf Store Färder 
liegt 2,29 nördlicher als Lille Färder. Mit dem Abstand oder Kimmtiefe 
13,65‘ + 2,29‘ oder 15,94’ erhält man für die Warte auf Store Färder die 
Meereshöhe von 49,06 m. 
Der 12. Oktober war ein Sonntag, und wir lagen still im Hafen bei 
Hvasserland. 
Am 13. Oktober konnte mit den Versuchen nicht früher als am Nach- 
mittage begonnen werden, weil die Kalorikmaschinen am Vormittage ihren Dienst 
versagten. Wir gingen von Lille Färder südwärts, stoppten häufig, um die 
Signale zu hören, und gelangten um 4 Uhr, als das Signalisiren aufhörte, fast bis 
8 Sm (Minuten) südlich von Färder., Die Signale wurden während der ganzen 
Zeit deutlich gehört, doch am südlichsten Orte ganz schwach, so dafs die äufserste 
Hörweite fast erreicht war. Der Seegang war an diesem Tage schwächer als 
am 11., der Wind westlich. 
Am 14, Oktober lichteten wir Anker bei Hvasserland um 10*50” a, m. 
und dampften von Sandösund gegen Lille Färder hinaus, Es gab ziemlich viel 
Seegang und starken Wind aus SW. Während wir uns der Leuchtfeuerstation 
näherten, wunderten wir uns, dafs wir keinen Laut vom Signalapparat hörten, 
Vergebens suchten wir das Signal für das Nichtwirken der Maschinen zu er- 
spähen. Der Abstand nahm bis auf 1 Sm ab, aber kein Signal war zu hören. 
Erst um 11* 13" in einem Abstand von 0,54 Sm hörten wir unter langsamer 
Fahrt mit einem Male zwei Stöße von der Stärke 2,5. Als wir nach Färder 
kamen, hörten wir, daß die Maschinen während der ganzen Zeit im Gange ge- 
wesen wären. 8 
Wir steuerten darauf von Färder nordostwärts und stoppten oft, um nach 
den Signalen zu hören. Die Stärke der Signale wurde sicherlich etwas ge- 
CE, durch das Getöse der Wellen. Die Windgeschwindigkeit erreichte 
10m p. 5 
"Um 1159" wurde das letzte Signal von der östlichen Sirene gehört, und 
später war kein Signal in dieser Richtung und diesem Abstande (2,74’) zu hören. 
Wir steuerten dann nordwestwärts gegen die Nordspitze von Store Färder und 
hörten die östliche Sirene, unter Fahrt, Stärke 2, in einem Abstand von 2,4. 
Dagegen war die südliche nicht zu hören in einem Abstand von 2,48‘. Auf dem 
Ankerplatze bei Store Färder, Abstand 2,9‘, wurde die östliche Sirene um 2* 52“ 
mit der Stärke 1 gehört. Zwischen 3 und 4 Uhr wurden auf diesem Ankerplatze 
Signale einige Male gehört. Von 3*18” bis 4* wurden die Schallsignale vom 
Thurm auf Store Färder beobachtet. Während ich den Schall oben am Thurme, 
auf dessen Leeseite, gut hörte, mit der Stärke 2,2 bis 2,5, hörte der Kapitän 
Schiött, welcher unten am Strande stand, dieselben Signale nur ganz schwach, 
Stärke 0,4 bis 0,7. . 
An den folgenden Tagen waren Wind und Secgang bei Färder 80 stark, 
dafs keine Rede davon sein konnte, mit dem „Blink“ auf dem Meere zu beob- 
achten. Die Expedition beendete daher die Schallversuche. 
Sind also die Umstände nicht die glücklichsten gewesen für eine all- 
seitigere Untersuchung der Schallverhältnisse an den Färderschen Nebelsignalen, 
so war es doch der Expedition vergönnt, Variationen in der Hörweite der Signale 
zu beobachten, welche mit den früheren Berichten von der bisweilen geringen 
Größe dieser Hörweite in Uebereinstimmung ‚waren. Ein Einfluß der Richtung 
des Windes ist aus den Versuchen am 14. Öktober zu ersehen, da die Hörweite 
dwars gegen den Wind nur wenig über eine halbe Seemeile betrug, während sie 
in Lee vom Leuchtthurm über 2,5 Sm erreichte. Eine Wirkung der Höhe des
	        
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