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Bemerkenswerthe Stürme,
auf die ganze deutsche Küste aus, so dafs sie etwa um Mitternacht die ost-
preufsische Küste erreichte. Die Winde wurden stürmisch etwa zwischen 1 und
2% p. m. an der Nordseeküste und an der Ostküste Holsteins, zwischen 3 und
4 Uhr in der Kieler Bucht, um 4'%2 Uhr auf der Insel Fehmarn, um 5 Uhr auf
dem Darss, um 6 Uhr zu Wismar, zwischen 7 und 8 Uhr auf Rügen, um 9 Uhr
an der mittleren pommerschen Küste, und während der Nacht an der weiter
östlich gelegenen Küstenstrecke.
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Wetterkarte vom 6. Januar, 8 Uhr Abends, Nebenkarte vom 7. Januar, 8 Uhr Morgens.
Um 8* p. m. lag das barometrische Minimum mit einer Tiefe unter 725 mm
zwischen Christiania und Christiansund, an der westdeutschen Küste vollen Sturm
aus westlicher und südwestlicher Richtung erzeugend, überall begleitet von
heftigem Schneegestöber. An der Westseite des Minimums wehten stürmische
Winde aus Nordwest, welche sich nach und nach südostwärts ausbreiteten und
nun an unserer Küste in heftigen Sturmböen bliesen, wobei die starken Schnee-
fälle ununterbrochen anbhielten. Die volle Sturmesstärke erlangte der Wind an
der westdeutschen Küste zwischen 6 und 7* p. m., an der mittleren pommerschen
Küste um etwa 10” p. m., nach Mitternacht erst an der ostpreufsischen Küste.
Nach Mitternacht nahm die Windstärke an der westdeutschen Küste
erheblich ab, wobei zuerst ein Zurückdrehen, dann wieder ein Rechtdrehen des
Windes erfolgte. Der Grund dieser Erscheinung ist aus der Wetterkarte von
3b p. m. am 5. Januar ersichtlich. Ein Theilminimum lag zu dieser Zeit über
Schottland, welches langsam seinen Einflußs ostwärts geltend machte.
Am 6. Januar Morgens (siehe Nebenkärtchen) liegen Haupt- und Theil-
minimum dicht bei einander, wobei das letztere an Tiefe sehr beträchtlich
zugenommen hat. Im Laufe des Tages findet eine Vereinigung beider Minima
statt, wie aus der Wetterkarte vom 6. Januar 8* p. m. zu ersehen ist. Zu dieser
Zeit hatten sich die Gradienten an der deutschen Küste wieder verstärkt, indem
an der Südseite des Minimums eine Ausbuchtung der Isobaren nach Süden hin
sich vollzogen hatte, und daher nahmen die Winde an unserer Küste wieder
3inen stürmischen Charakter an. Während das Depressionsgebiet langsam 0ost-
wärts sich fortbewegte, gingen die Winde an der Nordseeküste nach und nach
von der westlichen in die nordwestliche Richtung über, welcher Vorgang von
Gewittererscheinungen begleitet war. In Wilhelmshaven fand in der Nacht ein
Gewitter mit Schneefall statt, und in Cuxhaven wurden Blitze beobachtet; zu