Skip to main content

Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 20 (1892)

33 Börgen: Ueber die Berechnung eines einzelnen Hoch- oder Niedrigwassers. 
woraus folgt, daß für den Grenzfall: 
(43) tg (92 — Pı) = tg 44} K 
ist. Entwickeln wir nun (41), wobei wir der Kürze halber a = a setzen, 
2 
and dividiren wir durch cos (9, — 9) cos 4@,, SO Wird: " 
2sin 40, 
AOL = alt — ig 4a. 
Ce — {tg(P2—Pı) + ig 4pı} 
Drücken wir sin 4%, und cos (g,—g,) durch die Tangenten aus und setzen wir 
Tür tg (g,—g#,) seinen Werth aus (43) ein, so erhalten wir nach leichten Um- 
/ormungen zur Bestimmung des Grenzwerthes von Ace, die Gleichung: 
A 
WOraus: 
(45) 
4 + 2a? 
ig 4%,* — ig 4 = —1 
2 + a* + 2V3@: U 
dgl 
(olgt. 
Die Wurzeln der Gleichung (44) werden imaginär, sowohl wenn a < 1, als 
auch wenn a => 2 ist, reell sind sie nur für Werthe von a zwischen 1 und 2. 
Dies zeigt an, dafs nur für die letzteren Werthe die Tangente an die Wasser- 
standskurve im Inflexionspunkte horizontal sein kann. Der Grund ist leicht ein- 
zusehen. Ist a <= 1, so herrscht die halbtägige Gezeitenwelle vor, und die 
Tangente an die Wasserstandskurve ist nur in den Extremphasen horizontal. Die 
(nflexionspunkte liegen zwischen den Extremphasen im auf- und absteigenden 
Aste der Kurve, und die Tangente hat nothwendig eine Neigung gegen die 
Absecissenaxe. Ist a => 2, so überwiegt ebenso die eintägige Welle; eine Horizon- 
talität der Tangente findet daher nur in den beiden Extremphasen statt, dieselbe 
hat dagegen in den zwischen diesen liegenden Inflexionspunkten eine Neigung 
gegen die Absecissenaxe. 
Aus (45) ergiebt sich, daß je zwei Wurzeln einem positiven und einem 
aegativen Werthe angehören. Da nun nach (41) Ace, negativ ist, wenn 
Pa Pı + 40, zwischen 0° und 180° und positiv, wenn €, — @, +40, 
zwischen 180° und 360° liegt (was ührigens, weil 4 w@, = 0 ist, sowohl für 
Pa — Fı = 0° als auch für g2 — @, = 180°, auf dieselben Grenzen mit Bezug 
auf ©, — @#, hinauskommt), so ist aus (43) zu schliefsen, dafs die beiden Grenz- 
werthe von #, — @,, denen ein negatives Ag, entspricht, zwischen 90° und 180°, 
die beiden dem positiven Ag, entsprechenden Werthe zwischen 180° und 270° 
liegen müssen, denn nur dann haben tig (9, — #2) und (+ tg 4w,)? gleiche 
Vorzeichen. Wenn also 1<a«< 2 ist, so giebt es im zweiten und dritten 
Quadranten gewisse Werthe von @, — #,, welche innerhalb der durch die 
Gleichung: ; 
a? 3(a®?—1) | "2 
we —a)= +1 2Eat 2 V3@i—D | 
809 
gegebenen Grenzen liegen, für welche eine 
Vermischung zweier Phasen und demnach 
nur ein Hoch- und ein Niedrigwasser 
im Tage stattfindet. In nebenstehender 
Figur, welche für a = 1,2 entworfen ist, 
sind diese Gebiete durch Schattirung ge- 
kennzeichnet. Mit wachsendem a werden 
die schattirten Theile des Kreises immer 
breiter und füllen für a = 2 den ganzen 
linken Halbkreis aus. Mit a = 2 fällt da- 
her das kleine Gebiet im zweiten und 
dritten Quadranten, welches die Werthe 
Von ©, — @, umschließt, für welche der 
normale Verlauf der Gezeiten stattfindet, 
ganz wee, und es können nur noch die-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.