Flaschenposten.
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68° 49' O-Lg; gefunden von dem Suaheli Asman ben Msalale am 27, De-
zember 1891 in der Mündung des Flusses Tana (Formosa-Bai, Ostküste von
Afrika), an 2° 44’ S-Br und 40° 15‘ O-Lg, auf dem Strande liegend. -
Soweit bekannt, hatte die Trift der Flasche eine Dauer von 1 Jahre,
6 Monaten und 4 Tagen. Der Fundort derselben liegt loxodromisch WSW/1W
1768 Sm von dem Orte der Absendung entfernt. Mit Rücksicht auf die infolge
der herrschenden Winde jahreszeitlich verschiedenen Stömungen im Indischen
Ocean ist die Annahme gestattet, dafs die Flasche, im Gebiete des Südwest-
monsuns ausgeworfen, zunächst eine östliche, dann eine südliche Trift hatte,
womit sie in die Südostpassat-Trift gelangte, welche sie wahrscheinlich im
Sommer 1891 zur Küste von Afrika nördlich von Kap Delgado führte. Von
hier wird die Flasche in den Monaten des Südwestmonsuns längs der Küste
nordwärts an dem Fundorte vorbei und dann in den letzten Monaten, zur Zeit
des Nordostmonsuns, nach demselben zurückgetrieben sein.
Eingesandt von dem Herrn Gustav Denhardt in Lamu.
y) Ueber Bord geworfen von dem Dampfer „Habsburg“, Kapt. W.Schmölder,
auf der Reise von Colombo nach Adelaide, am 11. Januar 1892 auf 35° 47’ S-Br
und 129° 30‘ O-Lg; gefunden von James Sherry am 26. März 1892 an der
Südküste von Australien, auf etwa 33° 22’ S-Br und 124° O-Lg, ohne Sand darin
und auf dem Strande liegend.
Trift der Flasche unter den bekannten Voraussetzungen in 75 Tagen
310 Sm nach NWzW'/2W. .
Eingesandt von dem Finder, der ebenfalls den unter w aufgeführten Zettel
einschickte. ;
z) Ueber Bord gesetzt von dem spanischen Kriegsschiff „Cebu‘“ am
11. November 1890 auf 5° 58‘ N-Br und 153° 32‘ O-Lg; gefunden am 17. Mai 1892
an der Insel Medjill, Atoll Ailinglap-Lap, Marschall-Inseln, auf 7° 30‘ N-Br und
169° 3' O-Lg.
Der Pandort der Flasche liegt 924 Sm nach 0!4AN von dem Orte der
Absendung derselben entfernt. Die Trift der Flasche umfafst einen Zeitraum
von 1 Jahr, 6 Monaten und 6 Tagen; es ist wahrscheinlich, dafs Letztere zeit-
weise westwärts zurückgetrieben ist.
Eingesandt von dem Kaiserlichen Kommissar des Schutzgebietes - der
Marschall-Inseln.
Kleine Notizen.
1. Leuchtende Himmelserscheinung. In dem meteorologischen Jour-
nal des Dampfers „Fürst Bismarck“, Kapt. A, Albers, findet sich die folgende
Aufzeichnung:
Am 17. August 1892, auf der Reise von Southampton nach New-York, in
ungefähr 45,8° N-Br und 50,7° W-Lg, beobachteten wir von 8 Uhr 30 Min. bis
10 Uhr abends zwischen den Sternen Spica und Antares einen hellen Licht-
streifen von etwa 3° Breite, der schnell abwechselnd bald dunkler, bald
heller erschien. In einer Höhe von etwa 12° erstreckte er sich zwischen den
Peilungen rw. SWzW'!2W und SzW',W. Während seiner Sichtbarkeit ver-
änderte der Streifen seinen Ort nicht; sein Lichtschein war bei dem zeitweiligen
Aufleuchten stärker als das Licht der Milchstrafse, doch konnte man durch den-
selben hindurch die Sterne sehen, Der Himmel war zur Zeit wolkenlos bei
einer schwachen südwestlichen Briese, der Luftdruck betrug 762,1 mm (red.) und
die Temperatur der Luft 16° €.
2. Südlicht. An Bord des Dampfers „Solingen“, Kapt. N. Trulsen,
beobachtete man am 12. August um.11!/% Uhr nachts auf 446° S-Br und
58,3° O-Lg einzelne scharf begrenzte Wolken, die in der Richtung des Windes,
von WNW nach 0SO mw. durch das Zenit zogen und dabei eine röthliche
Färbung annahmen, von blafsroth bis purpurroth. Wenn das Zenit passirt war,
verschwand die . Färbung wieder. Die Erscheinung. hielt eine Viertelstunde
lang an.