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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 20 (1892)

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Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, November 1892; 7 
Wir müssen jetzt, nachdem’ wir die Manöver der Schiffe‘ so weit ‘verfolgt 
haben, noch ein paar Worte zu der eigenthümlichen Bahn des östlichen Wirbels 
sagen. Man kann versucht sein, anzunehmen, dafs das Wirbelcentrum ‘viel: 
leicht vom 14. in WSW-Richtung nördlich von I weg nach der Position, die 
wir für den westlichen Wirbel für den 15. angenommen haben, gegangen ‘sei; 
und die verschlungene Bahn vom Morgen des 15. an einer sekundären Wirbel- 
bildung angehört. Die Beobachtungen des k, m und auch‘ des h vom’ 14. bis 
15. würden nicht dagegen sprechen, nur‘ wäre die Fortbewegung der Haupt- 
erscheinung dann eine sehr unregelmäfsige. Um 5"p des 14. hat h den nörd. 
lichen Wind von der Rückseite eines Wirbels und i um 8'p- des 14. i befindet‘ 
sich um diese Zeit ungefähr 52 Sm West von h. Dieses würde einer Bewegung: 
jes Centrums nach Westen von 17,3 Sm in der Stunde entsprechen. ‘ Dam aber 
muß die Fortbewegung bis zum 15. mittags eine .so langsame gewesen sein, dafs 
sich nur noch eine stündliche von 2,5 Sm ergiebt, da die Position vom’ 15. nur 
30 Sm West von i liegt. Eine solche Unregelmäfsigkeit ist, wenn‘ auch ‘nicht 
unmöglich, doch sehr unwahrscheinlich. Aber noch ein zweiter Grund‘ spricht‘ 
gegen diese Auffassung. Die zweite Wirbelerscheinung müfste sich dann‘ äuf 
der Rückseite des ersten Wirbels gebildet haben, und zwar in so unmittelbarer 
Nähe und mit so unmittelbar vollständig ausgebildeter Tiefe, daß h seinen Lauf 
in Verbindung zum ersten Wirbel aufgeben ‚und um den zweiten Wirbel auf- 
nehmen konnte, ohne dafs die Windrichtung und -Stärke davon beeinflufst wird: 
Dieses ist aber kaum anzunehmen, und wir halten daher an unserer Auffassung; 
wie sie in der Bahnenkarte niedergelegt ist, fest.‘ Verfolgen wir jetzt den 
weiteren Verlauf der Erscheinung vom 16. an. OO 
„Glendevon“ (d) hat am 14. auf 9,7° S-Br und 83,7° O-Lg starke Briese 
von ESE, welche gegen Abend zum Sturm mit heftigen Böen‘ zunimmt,” Auf“ 
seinem weiteren Wege nach WSW hat d dann am 15, ‘starken Wind aus ESE, 
und gegen Mitternacht schwere Kreuzsee, so dafs das Schiff viel Wasser über: 
nimmt. Am 16. nimmt der Wind bis zum starken Sturm zu und läuft am Nach- 
mittage auf SEzS. Um 8"p macht d die Fock und das Kreuzmarssegel fest.‘ - 
d schneidet glücklich die Orkanbahn und kommt an die rechte Seite der- 
selben, wo er am Morgen des 17. harten Sturm aus SzE hat, mit fürchtbaren 
Böen und vielem Regen. (Barometer nicht vorhanden.) Nachmittags geht der 
Wind allmählich auf SSW und nimmt erst um Mitternacht ab, womit für d der 
Wirbeleinflufßs aufhört. © 
„James Russel“ (c) hat in den letzten Tagen südwestliche Winde,‘ womit 
las Schiff nach Südost hinarbeitet. Am 14. kommt der Wind aus SE, stürmisch‘ 
und von heftigen Böen begleitet. Barometerstand 754,7 mm. Für den 15. sind 
die Positionsangaben und Kurse zu unsicher, so dafs wir auch seine Wind- und 
Barometerangaben nicht haben berücksichtigen können: wir verwenden‘-daher‘ 
dieselben erst vom 16. an. : a 
Am 16., auf 11,3° S-Br und 78,5° O-Lg, hat c Sturm aus SE ‚und‘ böige 
Luft; die Marssegel werden doppelt gerefft. Um Mittag liegt das Schiff bei- 
gedreht unter kleinen Segeln auf St. B..Halsen. Nachmittags geht ‘der Wind 
südlich; 8* p schwerer Orkan mit harten Böen. Um 10 Uhr abends Wind WzS, 
das Schiff treibt nach NEzE mit 1 bis 2 Sm Fahrt, . 
c liegt bis 8*a am 17. beigedreht, dann nimmt der Wind ab, das Wirbel‘ 
centrum entfernt sich nach SW. Nun wird c vor den Wind gebracht, der Seif, 
5a aus Nord weht, und wird unter dichtgerefffen Marssegeln und der gerefften 
Fock ein südlicher Kurs gesteuert, Um 2*°p wurden einzelne Reffe ausgelöst, 
aber um 9 Uhr nimmt der Wind (aus NNE) schon ‚wieder zu, und es wird bölg. 
Die Marssegel werden wieder dicht gerefft. Um Mitternacht harter Sturm, der 
schnell zunimmt, mit starken Böen. c macht alle Segel fest und dreht bei. mit. 
einem Schutzkleidje im Kreuzwant. Am 18. morgens nimmt das schlechte 
Wetter noch zu; der Orkan ist so stark, dals die Unterraaen in Lee zu Wasser 
liegen. Die Seen brechen glatt über das Schiff weg und klaren die ganze 
St. B.-Seite von Spieren etc. Die Seitenfenster der Kajüte werden eingeschlagen; 
und das Wasser dringt in die Kajüte und den Schiffsraum. „Das Wetter ist so 
{urchtbar, daß es den Anschein hat, das Schiff ‚müsse‘ in Stücke gehen: Die 
Maststengen werden gekappt, wonach das. Schiff sich-so weit hebt, - dafs ’die‘ 
Pumpen benutzt werden können. Haben vier Fuß Wasser im Schiff.“ "Am Mittag
	        
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