360 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Oktober 1892.
und 7., als hoher Druck von Frankreich her nach Finland vorgedrungen war,
und am 21. bis 23., als von Schottland her hoher Druck vordrang und ein
Rücken hohen Druckes die Verbindung mit dem im SO lagernden Hochdruck-
gebiet herstellte. Am 8. und 9. gehörte Centraleuropa einem NW bis SO
gestreckten Depressionsgebiet an, indem ein Minimum von Ungarn, auf der Süd-
westseite hohen Druckes über Finland nach der Nordsee, dem Gebiet eines im
NW lagernden Minimums, fortschritt.
Stürmische Winde traten nach den Beobachtungen an den Signalstellen
am 2. aus SW an der ganzen Küste auf, sowie aus Rügen am 3. aus SW, am
7. aus E bis ENE und am 29. aus NW. Gewitter wurden beobachtet in gröfserer
Ausdehnung am 17. und 28., vereinzelt an der Nordsee am 1. bis 4. und 20.,
an der Ostsee am 3., 7., 11., 16., 23. und 27.
Entsprechend der häufigen Herrschaft der im NW und Nord lagernden
Minima war die Witterung im Ganzen veränderlich und regnerisch, zumal in
den westlichen Theilen, wo die Bewölkung im Mittel über der Normale lag,
während sie im Osten darunter blieb. Heiteres Wetter wurde längs der ganzen
Küste nur am 15. und 25., sowie an der Nordsee am 18., an der östlichen
Ostsee am 23. nnd 27. beobachtet. Sehr ergiebige Niederschläge, 20mm über-
steigend, fanden statt am 11. in Leba (24), am 20. in Travemünde (20) und am
21. in Greifswalder Oie (32), Thiessow (24), Arkona (22) und Wittower Post-
haus (22); an den übrigen Tagen wurden ergiebige Niederschläge, 10 mm über-
steigend, in gröfserer Ausdehnung an der Nordsee am 2. und 20., an der Ostsee
am 17. und an deren mittleren Theilen am 28. beobachtet.
Die Morgentemperaturen zeigten im Allgemeinen wenig Aenderung und
lagen in der ersten und letzten Dekade etwa gleich hoch; am gröfsten war die
Veränderlichkeit vom 14. bis 20., indem der 15. (und 16. im Osten), 18. und 19.
eine Erniedrigung, der 17. und 20. meist eine stärkere Erhöhung der Tempe-
ratur brachten. Verglichen mit den vieljährigen Mitteln der Morgentempera-
turen, welche im September um nahezu 4° abnehmen, lagen diese am 3, bis 10.
mit Ausnahme von Memel unter der Normale, vom 12. bis 28. meist über der-
selben, mit Ausnahme des 15., 18. und 19.; die höchsten Morgentemperaturen
wurden am 28., im Osten am 29. erreicht, an welchem Tage die nach Ost fort-
schreitende Abkühlung im Westen bereits eingetreten war. Besonders hohe oder
niedrige Temperaturen kamen im September nicht vor.
In den Monatsmitteln lagen Temperatur und Luftdruck an der Ostsee ein
wenig über den vieljährigen Werthen, zumal im Osten, wo auch die Bewölkung
und die Niederschläge unter der Normale verblieben. Für die Nordsee ergaben sich
mit Ausnahme der zum Theil zu geringen Niederschläge nahe die normalen
Werthe als Resultat der Beobachtung.
Berichtigungen.
1. Auf Seite 70 dieses Jahrgangs mufs es in der zweiten Zeile des sechsten Absatzes bei der
Angabe des Stauerlohns in Pulo Pinang anstatt „20 Schillinge“ „20 Cents für die Gewichtstonne“ heifsen.
2. Auf Seite 185 letzte Zeile lies „Parallelverschiebung“ statt „Kompafsverschiebung“, und
auf Seite 186 erste Zeile lies „Kompafskreises“ statt „Parallelkreises“.
3. Auf der Karte Tafel 4 ist die Mifsweisung für Mona irrthümlich zu 1/40 angegeben,
während es heifßsen muß „1/4 W*.
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Königliche
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Hofbuchhandlung und Hofbuchdruckerei
Berlin, Kochstrafse 68-——770.