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Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Oktober 1892.
ia | 2a 3a | 4a | 5al| 6a | 7a | 8a‘ 98 | 10a] 1128| Mittag:
3 | o 9 | ° o 9 ° | © ° | ° ° | ° =
März I | ! | | I | |
26,40 | 26,34 | 26,30 | 26,27 | 26,20 | 26,20! 26,45. 26,80 | 27,30 | 27,61 | 28,05 | 28,18
April II | 27,51| 27,51| a7,25| 27,23 | 27,40 | 27,59 | 27,79 | 27,94 | 28,33 | 28,56 | 28,87 | 29,04
' 1ıp | 2Pp : 3p | 4p ! 5p | 6p | 7Pp | 8p | 9p | 10» | 11p | Mittern,
März I | 28,40| 28,56 | 28,39 | 28,06 | 27,63 | 27,20 | 26,90 26,86 | 26,79 | 26,73 | 26,70 | 26,60
ne a
April II | 29,06! 29,01 | 28,88 ; 28,54 28,45 98,27 | 28,13} 28,02 27,72! 27,61 | 27,58 | 27,52
Mitncht. 1° 22 3» as 5* G* 7° pa a 10° 0* Minlag
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sernsneeunes AUSTELSE, MÄFrZ J8EP2Z , mamma Hückreise April 1892.
Die Tagesamplitude beträgt im März 2,36°, im April 1,83°. Im März
fällt das Minimum wie auch das Maximum auf etwas spätere Stunden als im
April, nämlich auf 6a bezw. 2p gegen 4a bezw. 1p. Dieser Feststellung des
Termins des Tagesmaximums der Temperatur ist eine besondere Aufmerksamkeit
geschenkt. Nach den Angaben von Schrenck soll das Maximum auf offenem
tropischen Meer um 11%2 a. m., nach Neuhaufs zur Zeit des höchsten Sonnen-
standes eintreten. Die von Dr. Plehn überhaupt beobachteten Maximumtermine
sind: 12p, 2 bis 3'% p, 1'%p, 2p, 3p, 4p 2p 3D, 2 bis 3p, 2p, 2p, 6p
(mittags böig), 3p, 12 bis 1p, 2p, 12p, 1p, 12p. Dieselben fielen, also nie-
mals in die von Schrenck angegebene Zeit, so dafs dessen Ansicht entschieden
nicht als allgemein zutreffend bezeichnet werden kann. Das Maximum der
Temperatur tritt vielmehr auf dem Meere wie auf dem Lande einige Zeit nach
der Kulmination der Sonne ein.
In der Malakka-Straße und im Archipel verlieren die meteorologischen
Erscheinungen die auf dem offenen Ocean herrschende Regelmäfsigkeit. Es
kommen in dieser Hinsicht zunächst die an Häufigkeit und Heftigkeit zunehmen-
den, meist mit starken elektrischen Erscheinungen einhergehenden Regenböen in
Betracht. Sie dauerten nur ausnahmsweise länger als '/2 Stunde, meist war die
Entladung der ganzen Regenmasse in wesentlich kürzerer Zeit erfolgt. Ein
nebenhergehendes Sinken des Barometerstandes ist nie bemerkt worden. Sehr
beträchtlich, wenn auch meist nur von sehr kurzer Dauer, war der mit der Böe
eintretende und ihr folgende Temperaturabfall. Derselbe betrug zwischen 2°
and 4° und war bei wiederholten Böen von nicht unbeträchtlichem Einfluß auf
die Mitteltemperatur des Tages. Meistens war 1 Stunde nach Aufhören des
Regens die normale Temperatur der betreffenden Zeit wieder erreicht, nur selten
dauerte die Erniedrigung länger an. So fiel am 14. April 3" a während einer
heftigen Regenböe die Temperatur von 27,9° auf 23,6° und hatte sich um 7" erst
wieder auf 25,4° gehoben. Eine abermalige Böe lief sie dann wieder sinken,
und das Ansteigen erfolgte dann so langsam, dafs erst gegen 11* die normale
Temperatur wieder erreicht war. Ganz regelmäfsig wurde in der Region der
Regenböen abends und nachts Wetterleuchten beobachtet, meist in der Richtung
des nächstgelegenen Landes, einigemale rings um den ganzen Horizont. Am
12. April, einem sehr regenreichen Tage, zeigte sich in den ersten Nachtstunden
ein sehr intensives St. Elmsfeuer auf sämmtlichen Raaen- und Mastspitzen des
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