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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 20 (1892)

Plehn:; Ueber eine Reise im tropischen Theil des Indischen Oceans. 341 
der Nacht vertraten die wachhabenden Schiffsoffiziere in dankenswerthester 
Weise. Ganz besonderen Werth gewinnen diese Beobachtungen dadurch, dafs 
sie mit einem Afsmann’schen Aspirationspsychrometer neuer, verbesserter Form 
(R. Fuess No. 30) angestellt sind. Da die Temperaturbeobachtungen an Bord 
wegen der Aufstellung der Thermometer mit erheblichen Unsicherheiten verbunden, 
die Feuchtigkeitsbestimmungen aber beinahe durchweg mit den gröfsten 
Schwierigkeiten verknüpft sind, dürften gerade diese Aufzeichnungen des 
Herrn Dr. Plehn eingehendste Beachtung verdienen. Mitgeführt wurden aufser- 
dem eine Anzahl Lambrecht’scher Haarhygrometer (Polymeter), die in den 
verschiedensten Feuchtigkeitsverhältnissen vor der Reise von der Seewarte 
geprüft waren und sich als recht brauchbare Interpolations-Instrumente erwiesen 
hatten. Durch das Aspirations-Psychrometer wurden die Haarhygrometer an 
Bord unter steter Kontrole gehalten. Die Beobachtungen in den Maschinen- 
räumen wurden mit dem Wechsel der Wachen in vierstündigen Zwischenräumen 
tags und nachts vorgenommen, um mit den äufseren klimatischen Verhältnissen 
verglichen werden zu können. Hier mufsten hauptsächlich die Haarhygrometer 
verwendet werden wegen der Einfachheit der Ablesungen und wegen der theil- 
weise zu hohen Temperaturen. Es wurde nach Möglichkeit Sorge getragen, dafs 
die Instrumente sowohl dem direkten Einflufs der Windsäcke als dem der er- 
hitzten Eisentheile entrückt aufgestellt wurden; doch waren bei stärkerem Luftzug 
hier immerhin nur Mittelwerthe erhältlich, da an verschiedenen Stellen der 
Räume auch zur gleichen Zeit Temperatur und Feuchtigkeit nicht unerhebliche 
Differenzen zeigten. 
In der nachstehenden Tabelle sind die Beobachtungen wiedergegeben, so- 
weit sie sich auf die Fahrten im Indischen Ocean und im Rothen Meere beziehen, 
Da jeder Meerestheil zweimal und zu verschiedenen Jahreszeiten durchfahren 
wurde, die Schiffsrouten aber sich -fast völlig für beide Reisen decken, so bieten 
die Beobachtungen ein Bild der klimatologischen Verhältnisse auf diesen Strecken 
bei verschiedenem Sonnenstande und verschiedener Windrichtung. Die Berech- 
nung der relativen Feuchtigkeit ist nicht nach der für das Aspirationspsychro- 
meter aufgestellten Formel, sondern nach den Tafeln von Jelinek (Hann) durch- 
geführt, so daß die gegebenen Werthe durchweg um einige Procente zu 
niedrig sind. 
[{. Ausreise. 
Datum 
1892 
Februar PS 
De 
März 
an 
d 
10 
1° 
12 
Breite N 
29° 277 
26° 2 
22° 36’ 
22° 36" 
15° 21° 
12° 55 
12° 16’ 
12° 2% 
10° 49 
10° 5 
9° 8 
8° 36° 
80 
6° 47 
5° 43’ 
59 48‘ 
6° 1‘ 
5° 54’ 
5° 15° 
90 39! 
Mittagsposition 
Länge 0 
32° 34’ 
35° 5° 
37° 36° 
37° 36° 
41° 40‘ 
43° 13' 
47° 39 
52° 5 
53° 3’ 
60° 7° 
64° 30° 
68° 34‘ 
72° 55° 
77° 15° 
81° 32’ 
85° 19 
89° 10° 
93° 337 
97° 43* 
101° 1&* 
Temperaturmittel 
Mittel der relativen 
Feuchtigkeit 
Luft 
Masch.- 
Raum 
Heiz- 
Raum 
Luft 
Masch.- 
Raum 
Heiz- 
Raum 
15,6 
22,8 
24,8 
26,8 
25,9 
26,1 
26,4 
25,8 
25,5 
26,0 
%,5 
27,4 
“78 
28,5 
97,3 
“7,9 
»7,6 
7,9 
28,8 
27,9 
38,5 | 46,8 
41,1 | 40,8 
39,8 39,0 . 
41,8 | 45,3 
Reparatur 
im 
Maschinen- 
Raum 
8 
> 
65 
9% % 
43 47 
45 | 42 
48 | 43 
45 87 
Reparatur 
im 
Maschinen- ] 
Raum 
42,8 
41,8 
41,8 
44,3 
45,5 
46,0 
43,5 | 
45,9 
44,1 
45,6 
47,8 
46,0 
44,5 
44,6 | 
48,6 | 
47,0 } 
49,9 
47,8 
48,5 
48,3 
49,0 
52,8 
43 
48 
4.9 
45 
7 
33 
38 
39 
33 
94 
BC 
e 
/ + 
22 
7 
22 
29 
36 
34 
7A 
83 
4 
44 
JAnzahl 
der 
Be- 
obach- 
tungen 
6 
9 
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