Seemann: Sechs Reisen um das Kap der guten Hoffnung im südlichen Winter, ‘335
der seit dem 8. Nachmittags aus NW wehende Wind keine grofse Stärke an,
um 4 Uhr lief derselbe auf SW. ;
Es war mir nicht möglich, für meine Reisen genügende gleichzeitige
Beobachtungen zu erlangen, um synoptische Karten entwerfen zu können und
hieran den Verlauf der Erscheinungen .klarzulegen. Ich gebe dafür sechs
Kärtchen aus einer reichen Sturmperiode, Mai bis Juli 1888, wieder, deren aus-
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a Vollschiff „Wega“, b Bark „Elisabeth Rickmers“, c Vollschiff „Comet“, d Bark „Spica“,
& Vollschiff „Urania“, f Vollschiff „Theodor Rüger“, g Bark „Anna“.
führliche Behandlung man im Segelhandbuch für den Indischen Ocean, heraus-
gegeben von der Deutschen Seewarte, findet. Für ein eingehendes Studium
dieser Periode müssen wir daher auf jenes Werk hinweisen und wollen hier nur
einige Erscheinungen dem Leser vor Augen führen, die die Toynbee’schen Unter-
suchungen über „Stürme am Kap“ (London 1882) bestätigen.‘)
Die Depressionen wandern hier, ebenso wie in nördlichen Breiten, von
West nach Ost und zwar nach Toynbee mit einer mittleren Geschwindigkeit von
15 m in der Sekunde. Folgt im Süden ein Luftdruckmaximum einem Minimum,
so folgt auf den SW-Wind der ostwärts schreitenden Depression ein Süd-, Süd-
ost- und Ostwind.
Ein gutes Beispiel ist der 15. Juni 1875 in den Kurven. Steigt das Ba-
rometer schnell bei südlichen Winden, ohne daß dieser Wind an Stärke abnimmt,
i) Zur Erläuterung der Kärtchen mögen folgende Bemerkungen dienen:
Am 24. Mai trat eine Depression, die dritte seit dem 20. Mai (auf dem Kärtchen mit
[ bezeichnet), vom Westen her in unser Kartengebiet. Während d zwischen beiden Depressions-
gebieten liegt und Windstille hat, geht der Wind bei a auf WNW; b hat noch südlich von West
gelegenen Wind. .
Das Barometer war bei a am 23. etwas über 760 mm gestiegen, fällt dann und steht am
24., 25. und 26. bis 8a am 27. unter 760mm. Wir sehen aus den Kärtchen, dafs die Erscheinung
am 24. nach ONO wandert und am 25. eine neue Erscheinung im Westen sich anmeldet. Bei a
und b steht der Wind am 25. noch unter dem Einflusse der Depression, die wir mit I bezeichnet
haben. Die Winde wehen aus WSW resp. SW; d, f und e stehen ebenfalls unter diesem Einflusse,
e schon unter jenem der Depression If.
Am 26, ist die Depression II recht Süd von a, und auch die anderen Schiffe stehen unter
dem Einfinsse dieser Erscheivung. Am 27. ist. dieselbe nach Osten gewandert, und eine neue
Depression, durch Windrichtung und Barometeränderungen sich anmeldend, nähert sich vom
Westen. &@ hat an diesem Tage etwas über 760 m Barometerstand und abnehmende Windstärke bei