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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 20 (1892)

Die Witterung an der deutschen Küste im August 1892. 
Stat. 
Windrichtung, Zahl der Beobachtungen (je 3 am Tage) 
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Windstärke 
(Beaufort) 
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3,1] 3,2 |2,6 
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2,91 2,8 |2,3' 
4 3,3 11,9, 
3,4/ 3,2 (3,0 
2,81 3,5 12,3. 
3,4| 3,5 |2,E 
2,11 2,5 11,2 
3,21 3,4 13,1 
Vgl. die Erläuterungen bei der Januartabelle, S. 76. 
Charakteristisch für den Monat August waren die in seiner letzten Hälfte 
in Deutschland erreichten, ganz ungewöhnlich hohen Temperaturen, Hitzegrade, 
welche nur mit den tropischen verglichen werden können. 
Im ersten Drittel des Monats herrschte im Norden des Erdtheils niedriger 
Druck, während hoher Druck vom Ocean über Frankreich nach dem Herzen des 
Kontinents hereinbuchtete und hier auch Kerne hohen Drucks zur Entwickelung 
gelangten, so dafs zeitweise der ganze Kontinent einer Anticyklone angehörte. 
Westliche, mit Ausnahme des 5. August, wo an der Ostseeküste stürmische 
Witterung herrschte, vorwiegend leichte bis mäfsige Winde bedingten für die 
Küste trübes, regnerisches Wetter. KErgiebige, 20mm übersteigende Nieder- 
schläge fielen am 2. in Swinemünde (24) und Arkona (25), und am 4. in Rügen- 
waldermünde (24); Gewitter wurden an der mittleren und östlichen Ostseeküste 
häufig, an der Nordsee nur am 4. vereinzelt beobachtet. Die Morgentemperaturen 
sanken im Osten in den ersten Tagen, ‚zeigten im Uebrigen wenig Aenderung 
und lagen dauernd unter der Normalen, am 5. und 6. um 5° bis 6°. 
Am 12. erschien ein Minimum im NW, welches sein Depressionsgebiet 
langsam nach dem Kontinent ausbreitete, während der Kern hohen Druckes sich 
vom Ocean durch Centraleuropa nach Südrussland verlagerte. Die südlichere 
Richtung der Winde bedingte am 13. langsames Steigen der Temperatur, welche am 
Morgen des 15. an der Küste die Normale überschritt. Geringe Niederschläge 
fielen an den westlichen Theilen der Küste, Gewitter wurden nicht beobachtet. 
Nachdem in der Nacht zum 16. der Druck über dem Kontinent stark ge- 
stiegen war und an diesem Morgen ein 765 mm übersteigendes Hochdruckgebiet 
fast den ganzen Kontinent beherrscht hatte, erschien am 17. eine flache Depression 
über der Nordsee, welche zunächst wieder nach Westen zurückwich, sich dann 
aber als Furche niederen Druckes und unter Ausdehnung ihres Gebiets über den 
Norden des Kontinents, am 19. und 20. nach Russland verlagerte. Ruhiges, 
mehrfach heiteres Wetter bei veränderlicher Luftströmung herrschte an diesen 
Tagen an der Küste; geringe Niederschläge fielen am 19. und 20, theils im 
Gefolge von Gewittern, die an der Ostsee am 17. bis 19., an der ganzen Küste 
mehrfach am 20. eintraten. Die Morgentemperaturen lagen am 16. und 18, unter 
der Normalen, überschritten diese am 19. und blieben dann bis zum 25., im 
Osten bis zum 26., darüber. Die Nachmittagstemperaturen erreichten 30° 
bis 31° am 17. in Swinemünde und Hamburg, und am 19. in Rügenwalder- 
münde und Hamburg, 
Im deutschen Binnenlande herrschte seit dem 15. bei meist klarem Himmel 
und vorwiegend südlicher Luftströmung heiße Witterung. Ganz aufsergewöhn- 
liche Hitzegrade wurden am 17, bis 20. erreicht, am 17. 36° in Kassel, Magde- 
burg, Wiesbaden, Karlsruhe und Bamberg, am 18. 38° in Bamberg, am 19. 36° 
in Kassel und Magdeburg, 37° in Breslau, 39° in Grünberg, und am 20., wo in 
Süddeutschland 30° nicht mehr erreicht wurde, noch 38° in Grünberg. An den 
15 der Seewarte Bericht erstattenden Stationen wurde als höchste Temperatur 
30° erreicht und überschritten am 15. an 8, am 16. an 7, am 17. an allen, am 
18. an 11, am 19. an allen, am 20. in Mitteldeutschland an 6 von 8 Stationen.
	        
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