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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 20 (1892)

Deutsche Seewarte: Segelhandbuch für den Indischen Ocean. 989 
dann erschien die hervorragende Bedeutung der letzteren für unsere, immer mehr 
sich entwickelnde Oceanschiffahrt und zwar im Interesse möglichst kurzer und 
sicherer Routen, nicht nur der Segelschiffe, sondern auch der Dampfer, von vorn- 
herein gewährleistet. ; 
Die bei der Abfassung des Segelhandbuches für den Atlantischen Ocean 
befolgte Methode der Darstellungsweise ist, natürlich unter Berücksichtigung des 
Fortschrittes der Wissenschaft etc., auch hier wieder durchgeführt. 
Das neue Werk zerfällt in die beiden Haupttheile: 
[. Physikalischer Theil. 
II. Segelanweisungen. 
Abweichend von anderen Werken ist der eingehenden Besprechung der 
Stürme ein besonderes Gewicht beigelegt, während der Darlegung über mittlere 
Wind- und Wetterverhältnisse vergleichsweise eine einfache und knappe Be- 
handlung zu Theil wurde, Dies. ist im II. Theil bei den einzelnen Segelanwei- 
gungen nachgeholt. 
Da ferner vermieden ist, für Cyklone Manöverregeln in der früher viel- 
fach beliebten positiven Form zu geben, andererseits für eine gröfsere Zahl von 
Fällen die Größe des „Richtungswinkels“, bezw. die Peilung des Centrums und 
der Verlauf der Stürme nach Zeit, Ort und neueren Erfahrungen näher bestimmt 
sind, so mufs allerdings ein eingehendes Studium auch des I. Theils des Werkes 
seitens der Schiffsführer vorausgesetzt werden, 
Nur durch ein wirkliches Verständnifs der — bei Stürmen besonders her- 
vortretenden — in Betracht kommenden Erscheinungen wird es dem Schiffs- 
führer möglich sein, sich ein Bild der jeweiligen Wetterlage‘ zu machen und 
die richtige Entscheidung über den zu wählenden Kurs bezw. ob gelenzt oder 
beigedreht werden mufs, auch dann zu treffen, wenn Unerwartetes eintritt. 
Aber auch in anderer Hinsicht sind Abweichungen von dem Hergebrachten 
hervorzuheben. 
Die Gezeitenerscheinungen des Oceans sind in einem besonderen Kapitel 
besonders besprochen, ebenso die „Anwendung der Lehre vom Magnetismus in 
der Navigation“, „das Schiffs-Chronometer, dessen Gebrauch und Behandlung auf 
See‘ und endlich „die wichtigsten Wale des Indischen Oceans und ihre Ver- 
breitung in demselben‘, welche durch die Karte No. 35 des Atlas beleuchtet wird. 
Das Werk umfaßt daher — mit Ausnahme der eigentlichen Navigations- 
lehre — thatsächlich alles das, was der Schiffsführer auf See zu wissen und 
anzuwenden hat. 
Eine gelegentliche Wiederholung des immer noch nicht genügend Bekannten 
oder in Specialwerken Erschienenen ist gewiß sehr am Platze. 
Dagegen sind die mit solchen Werken bisweilen verbundenen Küsten- 
beschreibungen fortgelassen, weil diese Aufgabe erst seit 1892 der Seewarte 
übertragen ist, und die Schiffsführer bleiben für dieses Gebiet zunächst noch auf 
die vorhandenen ausländischen Bücher angewiesen. 
Wenn trotzdem dieses Werk ein recht umfangreiches (etwa 800 Seiten) 
geworden ist, so mufs betont werden, dafs die physikalischen und meteorologischen 
Erscheinungen des Indischen Oceans sehr verwickelter Natur sind, sowie, dafs 
es aus praktischen Gründen nützlich erschien, die Chinesischen Gewässer mit in 
den Bereich der Bearbeitung zu ziehen, wodurch die an sich schon grofse Zahl 
der zu beschreibenden, auch mit der Jahreszeit wechselnden Routen erheblich 
vermehrt worden ist. 
Zum Gebrauch und Studium des Segelhandbuches ist natürlich der schon 
früher erschienene Atlas erforderlich, welcher vieles Neue gebracht hat. 
Im Nachfolgenden geben wir ein 
Inhalts-Verzeichnifs des Segelhandbuchs. 
Vorwort. 
IL Theil. 
I. Einleitung, Seite 
Die physikalischen Verhältnisse. Meerestiefen. "Temperatur -Vertheilung. 
. Specifisches Gewicht des Meerwassers, Strömungs-Verhältnisse . . . 3-— 28 
II. Allzemeine Uebersicht der Windverhältnisse auf dem offenen 0cean . . . 29—58
	        
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