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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 20 (1892)

Haltermann: Wind- und Wetterverhältnisse an der Südspitze Amerikas, 237 
51° S-Br und 81° W-Lg einen höchsten Stand von 772 mm abgelesen hatte, sank 
das Barometer während der nächsten Woche allmählich auf den bei 46,5° S-Br in 
81° W-Lg erreichten Stand von 736 mm. 
Hochdruckgebiet im südöstlichen Stillen Ocean. August 1890. 
Während des letzten Drittels des August 1890 lagerte über dem südöstlichen 
Theile des Stillen Oceans ein Hochdruckgebiet, über welches die Tagebücher 
verschiedener deutscher Schiffe Beobachtungen enthalten. Davon werden die 
von acht Schiffen in der nachstehenden kleinen Tabelle mitgetheilt. Entnommen 
sind sie den Tagebüchern von: „Iron Duke“, Kapt. Bunje, „Marie“, Kapt. 
Lange, „Caroline Behn“, Kapt. Rückert, „Pacific“, Kapt. Schoemaker, 
„Marie“, Kapt. Braue, „India“, Kapt. Lüders, „Triton“, Kapt. Schoon und 
„Iris“, Kapt. Danklefs. Einige dieser Schiffe, wie z. B. die auf der Heimreise 
begriffene „Marie“, waren verhältnifsmäfsig lange im Hochdruckgebiete. Für dies 
Schiff erstreckte sich dasselbe von 43° S-Br in 101° W-Lg nach 52° S-Br in 
84° W-Lg. Auch „Iron Duke‘ beobachtete für längere Zeit einen hohen Luftdruck, 
und wenn auch wohl kaum schon am 19. August, so erscheint es doch nicht un- 
möglich, dafs sich diese beiden Schiffe am 24. August, trotz ihrer um 35 Längen- 
grade von einander entfernten Schiffsorte, in demselben Hochdruckgebiete be- 
fanden. Das Gleiche war damals vielleicht auch mit „Caroline Behn“ der Fall. 
„Iron Duke“, an der Westseite des Gebietes stehend, hatte NNE- Wind, 
Stärke 4, „Marie“ an dessen Südostseite SW-Wind, Stärke 5 und „Caroline 
Behn“ im nordöstlichen Viertel der Erscheinung schwachen SSE- Wind. Aehn- 
liche Winde herrschten bei diesen Mitseglern auch während der folgenden 
Tage. Bei „Iron Duke“ wehten Nordwinde, die allmählich stürmisch wurden 
und die dadurch und durch den Sschliefslich fallenden Luftdruck auch hier 
wieder anzeigten, dafs das Schiff unmerklich aus einer Wetterlage in die andere, 
vom Hochdruckgebiete in ein sich von Westen nahendes Tiefdruckgebiet gelangt 
war. Durch das letztere wurde am 29. August ein Drehen des Windes nach 
NW bewirkt. Später als diese heimwärts bestimmten betraten die auf der 
Ausreise begriffenen Schiffe: „Marie“, Kapt. Braue und „India“, Kapt. Lüders, 
das Hochdruckgebiet. Nachdem der bei ihnen seit vier Tagen langsam sinkende 
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Luftdruck am 21. August bis 736 mm abgenommen hatte, erfolgte ein Um- 
laufen des stürmischen Windes von NW nach SW. Beide Mitsegler konnten 
dann bei dem folgenden frischen Südwinde in befriedigend rascher Fahrt nach 
Norden und Westen hin vorrücken. Das Barometer stieg dabei beständig, bis 
schließlich am 26. August bei 45° S-Br in 80° W-Lg ein höchster Stand von 776 mm 
abgelesen wurde. Sie befanden sich hier inmitten des Hochdruckgebietes. Als 
sie weiter nach Norden vorrückten, drehte der Wind durch Süd nach SE, 
und der Luftdruck begann wieder abzunehmen. Durch die Angabe der Tabelle 
und der kleinen Karte für den 26. August wird die Lage dieses Hochdruck- 
gebietes für diesen Tag hinreichend genau bezeichnet. Während der folgenden 
Tage scheint es seine Lage wenig verändert zu haben, am 29. August herrschte 
es aber nur noch östlich von 85° W-Lg. 
Ann. 4. Hydr. etc, 1892, Heft VII.
	        
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