294 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Juli 1892.
Datum
Schiff
Breite ; Länge
Bemerkungen
1807
April 23
April 21
April 24
Duntrunel)
Valdivial)
47°
240
49,8° | 40,6°
4390: 94.7°
von vorn bis 4 Striche achterlicher als dwars erstreckte
Um 7b 30M hatten sich die beiden Mauern voraus ver-
einigt. Ich schickte den Obersteuermann nach oben,
um nach einer Durchfahrt auszusehen, doch konnte
derselbe von der Bramraa aus mit dem Fernrohr
keine Unterbrechung in der Mauer entdecken. Da wir
also gänzlich eingeschlossen und von KEisbergen um-
geben waren, entschlofs ich mich, das Schiff über den
anderen Bug zu legen und zu versuchen, auf demselben
Wege, den wir gekommen, ‚aus der Eisbucht wieder
herauszusegeln. Die Kisklippen boten jetzt einen grofs-
artigen Anblick dar; an beiden Seiten von uns stiegen
sie zu einer Höhe von 100m an, und ihre Kanten
waren so scharf und glatt, als wären sie von einem
Tischler behobelt worden. An den südlichen Bergen
brach sich die See und .zerstäubte in einer Wolke von
Schaum. Wir wendeten um 7h 30 a, m. Wir hatten
die gröfste Mühe, um von den in dichter Menge
treibenden grofsen Eisstücken frei zu bleiben, und
mehrfach mufsten wir an einem Stücke hinschrapen,
um dem nächsten auszuweichen. Wir setzten auf diese
Weise die Fahrt fort bis 11% a.m., als zu meinem
Schrecken der Wind westlich zu holen begann und
mit jeder Böe mehr wegschralte. Wir näherten uns
der südlichen Barriere mehr und kamen derselben zu-
letzt ganz nahe, so dafs ich schon unsere rettungs-
lose Strandung an dem Kise vor Augen sah;
aber um 11h 30 a, m., als wir das Ende der
Barriere nur noch eben unter Lee voraus hatten,
sprang der Wind zu unserem Glück in einer heftigen
Böe auf SW, wir brachten das Schiff herum, brafsten
die Raaen auf und liefen nach NW. Wir passirten
jetzt dieselben Berge, welche wir bei Tagesanbruch
gesehen hatten: der gröfste hatte eine Höhe von etwa
300m und die Form eines Ambosses. Gegen 2% p. m.
waren wir an der NW-Seite des nördlichen Armes
der hufeisenförmigen Eismasse angelangt, die sich als-
dann an unserer Leeseite in ununterbrochener Linie
von 4 Strichen von vorn bis hinteraus, soweit man
sehen konnte, erstreckte. Bemerkenswerth ist, dafs
mindestens 50 Berge in der Bai vollständig schwarz
waren, was ich der verhältnilsmäfsig hohen Temperatur
des Wassers zuschreibe, die 10,6° C. betrug. Ich glaube
auch, dafs wenn an der Ostseite sich nur eine kleine
Deffnung befunden hätte, das Wasser zwischen den
Barrieren nicht so dicht mit Eisbergen besetzt gewesen
wäre, da in diesem Falle die westlichen Stürme die-
selben hindurchgetrieben und getrennt haben würden.
Ich habe unten im Süden oft Eis angetroffen, aber nie
etwas, das auch nur den kleineren Bergen dieser Masse
gleichgekommen wäre. Bezüglich der Wassertemperatur
machte ich dieselbe Erfahrung wie vor drei Jahren
auf einer Heimreise mit dem Schiffe „Derwent“; als
wir in einer halben Seemeile Entfernung von einem
sehr grofsen Eisberge eine Pütze Wasser aufschlugen,
fanden wir keine Veränderung der Temperatur. Schiffe,
welche in der nächsten Zeit auf den Weg nach Osten
um das Kap der Guten Hoffnung herum gehen, mögen
gewarnt sein, da diese Eismasse bald jene Gegend
erreichen mufs,“
Das Schiff kollidirte mit einem Eisberg; der untere Theil
des Vorstevens wurde zertrümmert, die Bramstänge
brach und zwei Boote wurden beschädigt,
Eine Anzahl Eisberge.
Um 3h 50m a, m bei sehr dunklem Wetter ein grofser
Berg passirt. Im Laufe des Tages noch 85 weitere
Berge und eine grofse Anzahl Eisstücke.
ı Zeitungsberichte.,