200 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Juni 1892.
höchste Luftdruck eintrat, schwach geworden. Er veränderte sich darauf durch
Ost nach NE und wurde, bei jetzt abnehmendem Luftdrucke und während das
Schiff in rascher Fahrt nach NW vorrückte, schnell wieder kräftig. Schon die
Beobachtungen dieser drei Schiffe deuten darauf hin, dafs das Hochdruckgebiet
sich damals ziemlich rasch nach Osten und Süden hin verschob. Verstärkt wird
liese Annahme noch durch die Angaben der drei Mitsegler „Antares“, „Poncho“
and „Fulda“, von denen der erste sich am 15. Juni südöstlich von Staaten-
Land, die beiden anderen noch weit nördlich von dieser Insel im Südatlantik
jefanden. Ueber „Poncho“ war am 13, Juni in der Nähe von 47° S-Br und
62° W.Lg ein Tiefdruckgebiet dahingezogen, das wegen der Achnlichkeit der
begleitenden Umstände, besonders des sonst seltenen Umlaufens des für kurze
Zeit flau gewordenen Windes von NW nach SE, es als nicht unwahrscheinlich
erscheinen läfst, dafs dies dasselbe schmale sich vielleicht in nordwest-südöstlicher
Richtung erstreckende Tiefdruckgebiet war, welches 24 Stunden früher bei
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der in 47° S-Br und 87° W-Lg stehenden „Germania“ fast ganz gleiche Erschei-
nungen hervorgerufen hatte. Sollte dieses der Fall gewesen sein, so hätte dies
Tiefdruckgebiet die etwa 1000 Sm betragende Entfernung zwischen „Ger-
mania‘ und „Poncho‘“ mit einer angenäherten Schnelligkeit von etwa 40 Sm in
der Stunde zurückgelegt und sich in seiner Bewegung durch die hohe Gebirgs-
kette der Anden nicht aufhalten lassen. Durch eine unter ähnlichen Umständen
verlaufende Luftdruck- und Windveränderung, die am 15. Juni bei der in 39,5° S-Br
and 53,5° W-Lg stehenden „Fulda“ stattfand, wird die vorerwähnte Vermuthung
noch wahrscheinlicher gemacht. Bei diesen beiden sich östlich befindenden Schiffen stieg
las Barometer dann ebenfalls während des folgenden südöstlichen Windes mehrere Tage
lang. Durch die in der Tabelle für den Mittag des 17. Juni angegebenen Werthe wird
lie Lage des Hochdruckgebietes für diesen Tag ziemlich deutlich bestimmt. Es
dehnte sich danach, über Patagonien lagernd, nach beiden Seiten auf den Ocean
hinaus und verursachte dort bei den Schiffen im Stillen Ocean nordöstliche, bei
len im Atlantischen Ocean befindlichen südliche und bei dem in 57,5° S-Br und
51,5° W-Lg stehenden „Antares“ südwestliche Winde. Während der folgenden
Tage verschob sich diese Wetterlage noch weiter nach Osten und etwas nach
Süden, so dafs am 20. Juni nur noch bei den östlich von der Länge des Kap
Horn stehenden Schiffen ein höherer Luftdruck als 770 mm herrschte. Und in
N ausgeprägterer Weise war dieses, wie die Tabelle zeigt, am 22. Juni
er Fall.
Tiefe Depression mit darauffolgendem Hochdruckgebiet im
April und Mai 1889. Während der letzten Woche im April und der ersten
im Mai des Jahres 1889 wurde von mehreren deutschen Schiffen im südöstlichen
Theile des Stillen Oceans eine tiefe Depression und darauf folgend im Süd-
atlantischen Ocean ein Hochdruckgebiet angetroffen. Die erste Erscheinung ist,
weil sich aus dem Zeitunterschiede, wann der durch sie verursachte niedrigste
Luftdruck sowie das Ausschiefsen des Windes bei drei fast gleichmäfsig weit von