Magnetische Beobachtungen in dem deutschen Küstengebiete im Jahre 1891, 157
Horizontal-Intensität. Wie oben erwähnt, liegen in diesem Jahre auch
vollständige Ablesungen der horizontalen Intensität vor, die in vorstehender Tabelle
(Seite 156) als Mittel für die Stunden und Monate gegeben werden. Für die Zeiten
yilt das bei der Deklination Gesagte. Die Werthe sind durchweg in C. G, S.-
Einheiten gegeben.
Das Jahresmittel der Horizontal-Intensität beträgt somit für 1891,5:
0,17862 €. G. 8.
Rostock. Die Beobachtungen von Herrn Dr. Wiese, Agent der Seewarte,
mit einem Deviations-Magnetometer sind in derselben Weise wie in früheren
Jahren fortgeführt, es gilt daher das im vorjährigen Berichte Seite 31 Gesagte
auch für dies Jahr (1891):
„Es ist durchschnittlich an je vier Tagen des Monats, die gleichmäßig
über denselben ‚vertheilt sind, beobachtet und wurden an jedem Tage zwei Be-
stimmungen gemacht, wovon die eine ungefähr auf die Zeit des westlichen
Maximums fällt, die andere etwas später als zur Zeit des geringsten Werthes
der westlichen Deklination ausgeführt wurde. Es werden in der hier folgenden
Tabelle die nach der Kew-Periode auf das Tagesmittel reducirten Werihe ge-
geben, sowie in Klammern die aus den unreducirten Beobachtungen gebildeten
Mittel für jeden Monat des Jahres.“
Es wird die Deklination abgeleitet:
'ür Januar aus 8 Beobachtungen
„ Februar
März „
April n
Mai #
Juni ”
Juli n
August #*
September „ |
Oktober „ MA
November „ €
Dezember „ 8
11° 13,344 W {11°14,91”
11° 20,92‘ W 111° 22,08‘)
11° 19,80‘ W (11° 20,75]
11°14,29° W 11° 15,42‘]
i1°11,68‘ W 111° 12,74]
i1° 13,02‘ W 11° 13,94‘]
11°13,700 W 11° 14,70]
11°11,46°W 11°12,62‘]
11° 13,67 W 111° 15,23‘]
11° 10,93 W "11° 12,13]
11°13,28‘ W 11°14,53']
» 11° 12,54’ Wi 11° 13,797
Mittel für 1891,5 = 11° 14,05’ W [11° 15,24‘]
Das Mittel aus den auf Tagesmittel reducirten Beobachtungen des Jahres
1890 hatte ergeben: 11° 16,72‘ W, aus den nicht reducirten Beobachtungen:
11° 17,99. Somit stellt sich die jährliche Abnahme auf 2,67‘ bezw. 2,75.
Die Inklination ist nur am 25. April bestimmt und zu 68,3° N gefunden.
Dieser Werth erscheint an und für sich sehr grofßs und ist mit der Beobachtung
von 1888 nicht recht in Einklang zu bringen, damals wurde J = 68,0°
beobachtet.
Barth. Die Beobachtungen wurden von dem Agenten der Seewarte,
Herrn Navigationslehrer Skalweit, gemacht. Als Instrument wurde ein Deviations-
Magnetometer benutzt, die Methode der zahlreichen Bestimmungen ist dieselbe
wie in den früheren Jahren. ;
Folgende sind die für jeden Monat des Jahres abgeleiteten Mitielwerthe
der Deklination:
11° 2,63’ W Juli 10° 59,92‘ W
1° 2,53. W August 10° 59,37‘ W
11° 2,18‘ W September 10° 59,23‘ W
11° 1,79 W Oktober 10° 58,95‘ W
11°0,95 W November 10° 58,09 W
11° 0,28‘ W Dezember 10° 57,73‘ W
Das Jahresmittel, gültig für 1891,5, beträgt danach: 11° 0,30‘ W. Für
1890,5 war abgeleitet 11° 4,87‘ W, es hat also die Deklination um 4,57 ab-
yenommen.
+ Siehe Jahresbericht XIIT, Seite 31.