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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 20 (1892)

A 
Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, April 1892. 
2) dafs stets innerhalb derselben Amplituden beobachtet wird, 
3) dafßs die Gewichte ausgetauscht werden und die Beobachtungen für 
beide Arten ihrer Vertheilung gleichmäfsig stattfinden, 
4) dafs die beiden Beobachtungsreihen mit „leichtem Gewicht oben“ bezw. 
„unten“, welche zu je einer Bestimmung von A dienen, unter den gleichen Ver- 
hältnissen hinsichtlich der Temperatur und des Druckes der Luft stattfinden. 
In Betreff der ersten Bedingung ist zu bemerken, dafs X das benutzte 
t, —%2 
Reversionspendel Ex nahezu gleich */2, in dem Bruch (1 312 der Nenner 
a — 
Sz 
also gleich !/4 wird, und da t, —t, nicht viel mehr als ein Zehntausendstel be- 
trägt, so ist diese Bedingung offenbar erfüllt. 
Den Bedingungen 2) und 3) wurde während der Beobachtungen streng 
genügt. Damit dies auch hinsichtlich der letzten Bedingung geschähe, wurde 
von den beiden Beobachtungsarten mit „leichtem Gewicht unten“ resp. „oben“ 
abwechselnd bald die eine, bald die andere zuerst vorgenommen, um so den 
durch das während der Beobachtungen stattfindende Steigen der Temperatur ver- 
ursachten Fehler zu eliminiren. Ferner wurden stets zwei solcher Beobachtungs- 
reihen unmittelbar hinter einander ausgeführt, damit das aus denselben abgeleitete 
Resultat nicht allzu sehr durch Aenderungen des Luftdrucks beeinflußt werden 
könnte. Dafs diejenigen Aenderungen desselben, welche während zweier solcher 
zu einander gehörigen Beobachtungsreihen eintraten, nicht von merkbarem Ein- 
flusse sein konnten, lHiefs sich aus den barographischen Aufzeichnungen der See- 
warte mit leichter Mühe feststellen. 
Um nun obige Formel auf die gefundenen Koinzidenzbeobachtungen an- 
wenden zu können, bedurfte es noch der Bestimmung der Größen s,, 82; es 
mufste also die Schwerpunktslage und der Schneidenabstand für das Pendel be- 
stimmt werden. HErstere Größe bedarf keiner sehr grofsen Genauigkeit, da der 
Ausdruck AS —£ Se in der Formel mit der kleinen Gröfse (t,* — t,% multiplizirt 
1,77 92 
erscheint. Sie wurde durch Auflegen des Pendels auf eine Messerschneide er- 
mittelt; es fand sich der Abstand des Schwerpunktes vom Volumenmittelpunkt 
zu 80.425 mm. 
Zur Bestimmung des Schneidenabstandes diente ein Komparator, in den 
das Pendel oder ein Maafsstab von entsprechender Länge in senkrechter Lage 
eingehängt werden konnte. Der Maalßstab, aus Messing gefertigt, trägt an seinem 
unteren Ende auf einem eingelegten Silberstreifen eine Strichmarke und drei 
gleiche am oberen Ende. Die Entfernung des mittleren dieser drei Striche von 
dem am unteren Ende wurde mittelst des Kathetometers der Seewarte zu 
499,8870 mm + 0,00915 mm t 
bestimmt, wo t die Temperatur des Maafsstabes bedeutet. In gleicher Weise 
wurden die Intervalle zwischen den drei Strichen am oberen Ende des Pendel- 
maafsstabes gemessen. Es ergab sich, wenn man die drei Striche, von unten 
nach oben gezählt, mit I, II und III bezeichnet, im Mittel für das Intervall 
1—1I 0,49485 + 0,00239 mm und für das Intervall 
II-—111 0,49030 mm + 0,00229 mm. 
Am Komparator ist das obere Mikroskop zum Zwecke des Vergleichens 
des Pendelmaafsstabes mit dem Schneidenabstand des Pendels mit einem durch 
eine Mikrometerschraube verschiebbares Fadenkreuz angebracht. Dieses wurde 
abwechselnd auf die drei Strichmarken des Maafsstabes eingestellt, und es ergab 
sich, dafs an Ganghöhen der Mikrometerschraube im Mittel kommen 
auf das Intervall I—II: 5,0407 -+ 0,0020 
# # 1I— UI: 4,9835 + 0,0019. 
Demnach ergiebt sich als Werth der Ganghöhe aus den Messungen des 
Intervalles I—II 0,09817 mm, 
aus denen des Intervalles II—III 0,09838 mm, 
im Mittel also 0,09828 mm. 
Die Messungen des Schneidenabstandes wurden vorgenommen in demselben 
Raum, in welchem die Koinzidenzbeobachtungen stattfanden. Da die Temperatur 
in demselben nahezu konstant blieb, war es nothwendig, eine Bestimmung des
	        
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