86
Beiträge zur Navigirung im Schutzgebiete der Marschall- und Gilbert-Inseln.
NO-Spitze zu Fufs gehen, was aus der Karte nicht ersichtlich ist. Die NO-Ecke
der Lagune verläuft in länglicherer Form als angegeben, und befindet sich da
selbst ein guter Ankerplatz (von S. M. Knbt. „Eber“ benutzt). Von hier aus
kann man bei Hochwasser über das Riff mit einem Boote in die kleine Lagune
der NO-Spitze fahren. Innerhalb der Dodo-Passage liegen sehr viele Riffe,
besonders in der NW-Ecke, durch welche sich ein Dampfschiff leicht hindurch
finden kann; von Segelschiffen wird die Passage selten benutzt. Von derselben
nach West umbiegend, findet man dicht unter den Inseln an der Passage zwar
tiefen, aber guten Ankei'grund. Im Uebrigen ist die Lagune verhältnifsmäfsig
klar, hat aber bedeutende Wassertiefe, durchschnittlich ca 40 m. Auf der
äufseren Hälfte des sich in nördlicher Richtung erstreckenden Riffes liegt, von
Inseln eingeschlossen, eine Lagune, welche bei Hochwasser von See aus erreichbar
ist. Es wird dies dieselbe sein, welche Witt nicht näher beschreiben konnte.
Maloelab-, Kaven- oder Calvert-Inseln. 1 ) Die Lagune ist nur mit
wenigen Riffen besetzt, daher leicht befahrbar. — Von Torua (Wohnort der
Händler und des Häuptlings) führt ein mw. südsüdwestlicher Kurs auf die
südlichste Durchfahrt. Vor derselben liegt an der Innenseite des Aufsenriffes
eine Sandinsel, die eine gute Marke bildet; man kann dieselbe au B-B. und
St-B. passiren, doch biege mau dicht um dieselbe herum. Auch von See
kommend, findet man nach dieser nicht bewachsenen Sandinsel die Einfahrt bei
guter Beleuchtung leicht. In der Karte ist das Aufsenriff an dieser Stelle
fälschlicher Weise undurchbrochen gezeichnet.
Erikub 2 ) hat eine schmale Durchfahrt an der Ostseite und eine tiefe,
ziemlich breite an der Westseite nahe dem Südende der Insel. Die Lagune ist
gut zu befahren, da wenig Riffe vorhanden sind; sie wird aber von Schiffen
nicht besucht, da sich dort keine Handelsstation befindet.
Likieb-Inseln. 3 ) Die auf der Karte gegebene Form der Insel ist nur
in dem Theile östlich der Passage oinigermafsen richtig. Die Lagune ist eine
der am schwierigsten zu befahrenden der 4/arscAaff-Inseln wegen der vielen
kleinen, schlecht sichtbaren Steine, die sich zwischen der Südpassage und der
Handelsstation auf der Hauptinsel Likieb befinden. Es empfiehlt sich, nach
Passiren des Einganges nahe am Südriffe entlang zu laufen. Dicht innerhalb
der Südpassage liegen zwei kleine Inseln (nicht eine, wie Findlay sagt), deren
westliche unbewachsen, eine Art Sandbank, erst auf kurze Entfernung sichtbar
ist. Die bewachsene liegt mit mw. NVaW mitten hinter der Passage und bildet
so ein für diese Inselgruppen verhältnifsmäfsig gutes Erkennungszeichen. Die
zweite Insel erscheint bei nordnordwestlichem Kurse hinter der Mitte der Ein
fahrt und kann so als Einsege lungsmarke benutzt werden. (S. M. Knbt. „ Wolf“
steuerte mw. NzWVäW.) Durch genannte Inseln werden drei Passagen gebildet,
deren östlichste die beste ist. Segelschiffe müssen nach dem Winde wählen.
Der Ankerplatz bei der Handelsstation ist geeignet, ein Schiff zu kielholen, da
er bis dicht an Land tief und gegen alle Winde theils durch Riffe, theils durch
Inseln geschützt ist. Handelsschiffe besuchen daher den Platz zu obigem Zweck.
Jemo- (Temo-) L 4 ) wird von Likieb und Ailuk aus besucht zum
Schildkrötenfang.
Mejit-, xMiadi- oder New Year Isl. 5 ) Es befinden sich auf der Insel
zwei Handelsstationen, die regelmäfsig von den Handclssehonern besucht werden;
jedoch ist ein Landen in den Wintermonaten meistens ausgeschlossen. Ein
guter Landungsplatz befindet sich an der Westseite ziemlich nahe an der
Südspitze.
Rongerik-Insel 6 ) ist in der Karte und Findlay fälschlicher Weise
Rongelab genannt, dagegen ist umgekehrt Rongelab in der Karte und Findlay
fälschlicher Weise Rongerik genannt.
!) a. a. O. pag. 957 und a. a. O. pag. 83.
2 ) a. a. O. pag. 958 und a. a. O. pag. 84.
3) a. a. O. pag. 959 und a. a. 0. pag. 85.
4 ) a. a. O. pag. 959 und a. a. O. pag. 86.
5 ) a. a. O. pag. 960 und a. a. O. pag. 86.
u ) a. a. O. pag. 962 und a. a. O. pag. 94.