526
Kleine Notizen.
Diese Fahrstrafsen sind alle gut vermessen und bieten selbst den gröfsten
Schiffen unter Führung eines Lootsen keine Schwierigkeit.
Die gewöhnliche Route der Dampfer durch die inneren Kanäle von Alaska
führt von Chatham-Sand in Britisch Columbien westwärts von Kap Fox vorbei,
dann durch die Tongass-Engen, C/arence-Strafse, Su'Kne-Strafse und Sumner-
Strafse nach dem Kap Decision. Die Tongass-Engen bilden eine ganz sichere
Passage für die gröfsten Dampfer; in der Swnrner-Strafse liegen einige blinde
Klippen, z. ß. Mc Arthur's Ledge, Eye Opener und Helen beim Kap Baker.
Die WVa«<7e/-Engen bilden die gewöhnliche Passage für Postdampfer von
ca 1000 Tons Gröfse oder von 67 m Länge; für gröfsere Schiffe sind dieselben
nicht, wenigstens nicht für Schiffe von mehr als 5,2 m Tiefgang.
Von Kap Decision nach der Bergwerksstadt Juneau (Harrisburg) an der
östlichen Seite der G«sii«eawtr-Strafse, 7 Sm von dessen westlicher Einfahrt,
bietet die Navigation durch die Chatham-Strafse oder durch Frederiks-Sund
und SiepAews-Passage mit einem erfahrenen Lootsen keine Schwierigkeiten.
Grofse Dampfer, welche nach Sitka bestimmt sind, sollten die Seeroute
beim Kap Ommaney wählen; haben sie jedoch Juneau anzulaufen, so können
sie durch den Cross-Sund dahin gehen.
Cross-Sund bietet der Schiffahrt keine Schwierigkeiten, aufser zu gewissen
Zeiten, wo grofse Massen von Eisfeldern, von starker Strömung getrieben, die
Durchfahrt gefährden, dann kann sie nur bei klarem Wetter und bei Tage
unternommen werden. Ankerplätze befinden sich bei Hooniah, Willoughby cove,
in der Bartlett-Bucht und längs der SO-Küste von der Cwsiauws-Spitze bis zur
Insel Pleasant. Die Durchfahrt an der Innenseite der Pfeasawi-Insel gegen
Norden bietet auch einen guten Ankerplatz, doch sollte ein solcher bei dem
Mangel einer Aufnahme dieser Durchfahrt nicht ohne einen ortskundigen Lootsen
aufgesucht werden.
6. Bemerkungen über die Gamo va-Bucht. 1 ) Russische Küste.
Nach einem Berichte vom Kommandanten S. M. Knbt. „Wolf“, Korv.-Kapt.
Credner, suchte derselbe am 10. August d. J. in der Gamova-Bucht Schutz
gegen einen starken NE-Wind und lothete bei dieser Gelegenheit die Bucht
flüchtig aus. Nach diesen Untersuchungen hat die Bucht keinen guten Anker
grund, der Boden besteht aus Sand und Steinen. Die 5 m-Grenze befindet sich
an der Süd- und Ostseite der Bucht ca 20 bis 50 m vom Lande. S. M. Knbt.
„ Wolf“ lag an der Ostseite der Bucht ca 500 m vom Laude auf 37 m Wasser
tiefe verankert.
Der innere Theil der Bucht ist durch ein Riff, welches auch bei Hoch
wasser noch einige Fufs über Wasser ragt, abgeschlossen. An beiden Seiten
des Riffes befindet sich jedoch eine Durchfahrt, von denen die nördliche eine
Tiefe von 26 m und die südliche eine Tiefe bis zu 8 m hat. Das nördliche
Ufer der Bucht ist steil.
Innerhalb des Riffes befindet sich wahrscheinlich der beste Ankerplatz
mit nicht zu grofser Tiefe, es konnte jedoch nicht genau festgestellt werden,
ob nach allen Riehtuugen hin Platz genug zum Schwojen ist.
Am Lande waren nur einige Hütten von Holzschlägern und kleine, mit
Getreide und Kartoffeln bebaute Felder zu sehen. Kartoffeln wurden in ganz
kleinen Quantitäten (etwa zum Messegebrauch ausreichend) zum Kauf angeboten.
Im inneren 'lheile der Bucht mündet ein Bach, dessen Wasser an der Mündung
brakig war. Die Ansteuerung der Bucht bietet keinerlei Schwierigkeiten.
7. (D.S.) Flaschenposten. Der Seewarte sind die folgenden Flaschen
posten zugegangen:
a) Ausgesetzt von dem deutschen Vollschiffe „Georg“, Kapt. G. Scholtz,
auf der Reise von Havre nach New-York am 7. Februar 1890 auf 29° 30'N-Br
und 66° 20' W-Lg (südwestlich von den Bermudas-Iuseln). Gefunden von dem
Herrn Frank Hutchings in Türke Island am 28. März 1890 an der Küste
der genannten Insel, auf 21° 31' N Br und 71° 1' W-Lg.
Die in Bezug auf ihre Richtung sowohl als auch auf ihre Geschwindigkeit
sehr bemerkenswerthe Trift der Flasche war unter den bekannten Voraus
setzungen in 49 Tagen 542 Sm nach SSWVaW.
Eingesandt von dem Finder.
r) China Sea Directory“, Voi. IV 1884, Seite 139.