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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 18 (1890)

Das Azimuth-Diagramm von Kapitän Weh - . 
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für jeden Werth von t ist, so haben sämmtliche Hyperbeln einen gemeinsamen 
Brennpunkt, der zugleich mit dem Brennpunkt der Ellipsen, welche die Breiten- 
parallele darstelleu, zusammenfällt. Ellipsen und Hyperbeln sind somit konfokal 
und schneiden sich daher rechtwinklig, was auch der blofse Anblick des Dia 
gramms sofort erkennen läfst. 
Wie man sieht, liefse sich das Diagramm leicht über 60° Breite aus 
dehnen, doch würde dadurch die Handlichkeit beeinträchtigt worden. Da nun 
der gröfste Theil des Seeverkehrs zwischen den Grenzen 60° Nord und 60° Süd 
eingeschlossen ist, so würde der Vortheil, den eine gröfsere Ausdehnung des 
Diagramms gewährte, zu gering sein gegenüber dem Nachtheil, den seine 
gröfsere Unhandlichkeit im Gebrauch veranlassen würde. Da die Benutzung des 
Diagramms leicht verständlich und es für eine Azimuth-Tabelle genügenden Er 
satz bietet, so wird dasselbe, zumal es so niedrig im Preise steht, sich wahr 
scheinlich rasch auf See einbürgern. 
Durch das Diagramm liefse sich auch der parallaktische Winkel, wenn 
<p, t und d bekannt sind, bestimmen. Für <p — 0 läfst sich die Amplitude un 
mittelbar aus dem Diagramm (Amp = d) ablesen, für eine andere Breite jedoch 
ist, wenn man den Stundenwinkel nicht als bekannt anuimmt, eine Hülfs- 
konstruktion erforderlich. 
Bemerkungen über einige Küstenpunkte von Rumelien, Türkei. 
(„Hydrographische Nachricht“ No. 25/178. Pola 1890.) 
Der Kommandant des österreichisch-ungarischen Schiffes „Taurus“, Korv.- 
Kapt. Paul Pott, hat Nachstehendes über einige Küstenpunkte von Rumelien 
berichtet: 
Suvla-Bucht.') Die Einfahrt in den daselbst befindlichen Salzsee wurde 
ganz ohne Wasser befunden, während der See erst auf ungefähr 150 m land 
einwärts einen Wassertümpel enthält, im Uebrigen aber mit Binsen bewachsen 
ist und ebenfalls trocken liegt. Bei Hochwasser dürfte das Wasser der Bucht 
die Einfahrt kaum erreichen. 
Die auf der südlichen Spitze des Kap Sulva in den Karten angegebenen 
Klippen müssen tief unter Wasser liegen, da die herrschende Dünung keinerlei 
Brandung erzeugte. Dagegen liegt zwischen den beiden Spitzen dieses Kaps 
in der von ihnen gebildeten Bucht eine ungefähr 3 bis 4 m hohe Klippe, die 
in den Karten nicht angegeben ist. 
Die nordöstlich von diesem Kap verzeichneten Klippen sind als solche 
nicht gut erkennbar, da ihre Darstellung in den Karten auf kleine Inseln 
schliefsen läfst. Aus dem Wasser ragen zwei kleine Klippen hervor; die daselbst 
befindliche starke Brandung liefs jedoch erkennen, dafs noch mehrere Klippen 
vorhanden sind. 
Das Kap Arapos Mermedia 2 ) ist auf der Karte ohne weitere Untiefen 
angegeben, und doch liegt nördlich desselben eine ungefähr '/* * Kabllg. breite 
Untiefe, und östlich des Kaps befinden sich mehrere Klippen. Die auf der 
Karte als kleine Insel eingezeichnete Klippe Paska Dere ist nur eine ungefähr 
5 m hohe stark zerklüftete Klippe. Ungefähr 300 m nordnordöstlich derselben 
wurde mit 55 m Lothleine kein Grund mehr erreicht. 
Bucht von Kavak (Kavatch). In dieser Bucht liegt eine Sandbank 
in folgenden Peilungen: Hohe Spitze Xeros Grande in rw. NWzW l /sW, Kap 
Xeros in rw. SWzW 5 /gW. Auf dieser Stelle sind auf der Karte 12,8 m Wasser 
angegeben, aber es sind daselbst nur 2,7 m; auch ergaben die Lothungen, dafs 
solche bedeutend von der Br. Adm.-Karte 2417 (V: 289a) abweichen. Die auf 
den Karten angegebene Tiefe von 12,8 m wurde erst auf 12,1 Kabllg. Abstand 
vom Ufer angetroffen, und scheint sich diese Tiefengrenze in gleichem Abstand 
') „Mediterranean Pilot“, Pavt IV, 1882, Seite 243. 
*j a. a. O. Seite 244.
	        
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