Vierteljahrs-Wetter-Rundschau der Deutschen Seewarte, Sommer 1886.
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Am 26. August. S. 57 (45° N, 37° W). Um 1 l'/'s a Wind plötzlich umspringend von
S 7 nach N 10. Regen. Um 12 a niedrigster Luftdr. = 751,5 mm. Um 4 p Luftdr. = 755,6 mm
und Wind NW 9.
Am 27. August. S. 63 (48° N, 25° W). Um 0a niedrigster Luftdr. = 746,7mm und
Wind SSW 9. — D. 14 (50° N, 27° W). Um 12 a ein heftiges, von St, Elmsfeuern begleitetes
Gewitter. — S. 141. In 50° N und 31° W. Morgens früh war bei heftigem Gewitter das St. Elms
feuer sichtbar. Wiud um 2 a NEzE 6, um 4 a NzE 8, um 8 a NWzN 6 und um 4 p SWzS4. Um
4 a niedrigster Luftdr. = 748,4 mm. — S. 134. In 52° N und 25° W. Wind um 12 a SE 5, um
2 p S 2, um 4 p NNW 2 und um 6 p NW 8. Um 4 p Luftdr. = 742,0 mm. — D. 30 (48° N, 30° W).
Um 8 p Wind N10 und angenäherter Luftdr. = 748,8 mm. Blitz und Donner. — S. 132. In
45° N und 32° W. Wind um 4 a NNE 3, um 8 a E 5, um 12 a SE 5, um 4 p SSW 8, um 6 p SW 8
und um 8 p NNW 11. Orkanartige Böen. Um 4 p niedrigster Luftdr. = 748,7 mm.
In den letzten Tagen des Monats wurde die allgemeine Druckvertheilung
durch Ausbildung von mäfsigen Hochdruckgebieten über Centraleuropa und den
Neufundlandbänken merklich verändert.
(Schlufs folgt.)
Winde und Luftdruck im Golf von Aden und beim Kap Guardafui.
Die von dem Königlich niederländischen meteorologischen Institut an-
gestellten werthvollen Untersuchungen über die Stiömungeu, die Temperatur
und das specifische Gewicht des Oberflächenwassers im Golf von Aden und
Indischen Ocean beim Kap Guardafui, über deren Ergebnisse wir in den dies
jährigen Annalen Seite 28 berichtet haben, haben dasselbe Institut veraulafst,
auch ebenso eingehende Untersuchungen über den Luftdruck und die Winde
derselben Gegend auszuführen und die Resultate wie bei den ersteren in Form
von Karten mit kurzem erläuternden Text zu veröffentlichen. 1 ) Für jeden Monat
des Jahres wird auf einer in Eiugradfelder eingetheilten, von 5°—13° 36' N-Br
und 43°—58° O-Lg reichenden Karte der Luftdruck, die Richtung und Stärke
des Windes dargestellt. Jedes Feld enthält den mittleren Barometerstand nebst
der Anzahl Beobachtungen, aus welchen derselbe abgeleitet ist; die Wind
richtungen werden in jedem Felde durch Pfeile angegeben, deren Länge das
Verhältnifs der Anzahl der so beobachteten Windrichtungen und der gesummten
Beobachtungen darstellt, während die mittlere Windstärke nach Beaufort’scher
Skala durch Ziffern verzeichnet ist; ferner ist die Anzahl der gesammten Wind
beobachtungen sowie der Windstillen, die letzteren in Procenten, in jedem
Eingradfeld angegeben. Einzelne eingezeichnete Isobaren vervollständigen die
Karten.
Eine Uebersicht des mittleren Luftdruckes, nach gröfseren Feldern zu
sammengestellt und zu Gruppen von je 3 Monaten vereinigt, giebt die folgende
Tabelle. Dieselbe ist wie der folgende Text den von dem Direktor des meteoro
logischen Instituts, Afdeeling Zeevart, Herrn van Heerdt, den Karten voran
geschickten Erläuterungen entnommen.
Vergleicht man die Sommer- und Wintermonate, so fällt einem sofort
ein grofser Unterschied auf. In den Monaten des SW-Monsuns ist der Baro
meterstand im Allgemeinen sehr niedrig; der Unterschied zwischen dem durch
schnittlichen Stande in den verschiedenen Feldern ist grofs und der Barometer
stand um so höher, je östlicher und südlicher man geht. Dieses tritt am
deutlichsten in dem Monat Juli hervor. Aufserdem liegen die Isobaren in den
Quadraten 9°—11° und 11°—13° 36' N-Br und 51°—54° O-Lg ganz dicht bei
einander. In den Monaten des NE-Monsuns ist der Barometerstand viel höher,
auch ist der Unterschied im Luftdruck in den verschiedenen Quadraten im
Allgemeinen kein grofser, obgleich man auch dann, ost- und südwärts gehend,
auf niedrigere Barometerstände trifft.
t) Barometerständen en Winden in de Golf van Aden en den Indischen Oceaan bij Kaap
Guardafui. Uitgegeven door het Koninklijk Nederlandsch Meteorologisch Instituut. Utrecht 1889.