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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 18 (1890)

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Kleine Notizen. 
Als Ansegelungstonne kann man das 3 Sm südlich der Faktoreien be 
findliche Kap Foreland Bluff, eine fast senkrecht abfallende Felswand, welche 
bei klarer Luft bis 15 Sm weit zu erkennen ist, benutzen. Die Dächer der 
Faktoreigebäude sind bis auf 8 Sm Entfernung als hellglänzende Flecken auf 
dem in beinahe vollkommen gleicher Höhe verlaufenden dunkelen Küstenstrich 
zu sehen. Als fernere Ansegelungsmarke erscheint in gröfserer Nähe die auf 
fallend üppige Vegetation an der Mündung des Cotiza- oder IVeim/t-Flusses. 
Auf ca 5 Sm Abstand ist die vor Kurzem ausgelegte 'Festmachetonne zu sehen. 
In der Nähe dieser Tonne befindet sich auf 7 bis 10 m Wasser der beste 
Ankerplatz. Der Ankergrund ist gut, ein Anker hinreichend, aber wegen des 
heftigen Schlingerns, infolge der ununterbrochenen heftigen Oceandünung, mufs 
man mehr Kette geben als sonst gebräuchlich. Die Festmachetonne liegt 
rw. NNW von dem Kap Foreland Bluff und rw. WNW von dem südlichsten 
Gebäude der englischen Faktorei. 
Der Verkehr mit dem Lande ist bei der fortwährend heftigen Brandung 
nur durch Benutzung einheimischer Brandungsboote möglich, welche den Schiffen 
vom Gouvernement oder den verschiedenen Faktoreien zur Verfügung gestellt 
werden. Die Einfahrt in den Couza-Flufs ist nur sehr kleinen, flachen Booten 
möglich. 
Die Stärke der Brandung (Calemma genannt) ist vom Mai bis Oktober 
heftiger, in den übrigen Monaten geringer. Die gröfste Intensität erreicht die 
Dünung 2 bis 3 Tage nach Springßuth. 
Zuweilen soll der Seegang auf der Bhede in der Nähe des Landes ein so 
heftiger sein, dafs die Schiffe 4 bis 5 Sm weit vom Lande ankern müssen. 
4. Landmarke für Angra Pequeña. Westküste von Afrika. 
(„Hydrographische Nachricht“ No. 43/343. Pola 1889.) Derselbe Kommandant 
hat ferner berichtet, dafs die beste Landmarke zum Ansteuern von Angra 
Pequeña*) ein schon auf 10 Sm sichtbarer, röthlich gefärbter Doppelberg ist, 
welcher auf der Br. Adm.-Karte No. 632 (Tit. VIII No. 16) nicht angegeben ist. 
Dieser Berg wurde Albatros benannt, und liegt die höhere Spitze desselben in: 
26° 47'24" S-Br und 15° 12'0"0-Lg. 
5. Bemerkungen über Mangolia (Mangoli). Rumänien. Schwarzes 
Meer. („Hydrographische Nachricht“ No. 47/373. Pola 1889.) Nach einem 
Berichte des Kommandanten des österreichisch-ungarischen Schiffes „Taurus“, 
Linienschiffs-Lieut. Paul Pott, liegt im SO der Stadt Mangolia s ) 0,3 bis lm 
unter Wasser eine alte, versunkene ca 2,2 Kabllg. lange Mole. Das Nordende 
derselben liegt 0,8 Kabllg. rw. OzN von dem Anlegedamm entfernt, und von 
diesem Punkte erstreckt sich die versunkene Mole ca 0,8 Kabllg. nach rw. SSO 
und biegt dann nach rw. SzW um (vgl. No. 2119 der „Nachr. f. Seef.“ 1889). 
Das südliche Ende dieser Mole ist durch eine weifse Fafstonne bezeichnet, und 
1 Sm rw. NNW’/iW von derselben liegt eine schwarze spitze Tonne auf 6,1m 
Wasser. Beide Tonnen bezeichnen die Grenzen der Hafeneinfahrt, in welcher 
in der Mitte ca 14 m Wasser sind. 
Die mittlere Wassertiefe in dem durch die versunkene Mole und das 
Festland gebildeten Hafen beträgt 4,6 bis 5,5 m. Aufserhalb der versunkenen 
Mole sind nur 2,2 bis 2,8 m Wasser. 
Landmarken für Mangolia bilden die auf der Hügelkette hinter dor Stadt 
befindlichen zahlreichen kleinen Erdkuppen (Tartarengräber). 
Nach dem Passiren der beiden Tonnen dient zum Anlaufen des Anker 
platzes die nördlichste der drei am Strande stehenden Windmühlen. Der beste 
Ankerplatz ist in der Mitte des Hafens etwas innerhalb der Verbindungslinie 
„weifse Fafstonne und nördlichste Windmühle“. 
6. Fahrt eines Zweischrauben-Dampfers über den Atlantischen 
Ocean mit einer Schraube. Auf der Ueberfahrt von New- York nach England 
brach dem der „Inman International Steam Skip Company Limited“ gehörigen 
1) „Africa Pilot“, Part II, 1884, pag. 223. 
2 ) „The Black Sea Pilot“. London 1884, pag. 26-
	        
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