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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 18 (1890)

Kleine Notizen. 
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15. (D. SJ Reise der deutschen Bark „Gudrun“ von Singa- 
pore nach Ilo llo. Kapt. Prehn berichtet folgend er mafsen in seinem meteo 
rologischen Journal: „Nachdem wir am 13. Februar 1888 auf der Reise von 
Singapore, welches wir am 11. verlassen hatten, nach Ilo По Pedro Branco 
passirt waren, steuerten wir bei nördlichem Winde nach Osten, wobei oftmals 
ein ziemlich starker, südlicher Strom beobachtet wurde. Die Erwartung, der 
Wind würde unter der Küste von Borneo, welche wir am 15. Februar erreichten, 
östlich holen, ging leider nicht inErfüllung; vielmehr hielt sich der Wind sowohl 
am Tage wie in der Nacht zwischen NEzN und NEzE, Stärke 2 — 3, selten auf 
einige Stunden die Stärke 5 annehmend. Nach langem mühevollen Kreuzen, 
freilich stets von schönem Wetter begleitet, erreichten wir am 10. März die 
Nordspitze von Borneo. Der Wind war jetzt vorherrschend NE bis E, Stärke 
3—4. Vor der Ba/a/>ac-Strafse hatte derselbe meistens eine recht östliche 
Richtung, und da die Strömung fortwährend mit einer Geschwindigkeit von 18 
bis 24 Sm im Etmal nach WSW setzte, kam ich am 15. März zu der Einsicht, 
dafs es unmöglich sein werde, die Ba/aJac-Strafse zu durchkreuzen, und ent- 
schlofs mich deshalb, durch die Pa/aictm-Passage und die Л/гж/oro-Strafse zu 
gehen. Wir standen demgemäfs nach Norden und spürten, als wir die Insel 
Balahac südlicher als Ost von uns hatten, bald nur noch einen geringen und 
später fast gar keinen westlichen Strom mehr. Trotzdem der Wind jetzt im 
Allgemeinen viel leichter als früher war, machten wir doch besseren Fortschritt. 
In der Mindoro-Strafse wechselten Land- und Seebriese ziemlich regelmäfsig mit 
einander ab, ein Zustand, der bis zur Südspitze der Insel Panay anhielt. So 
bald indefs die Ostküste dieser Insel erreicht war, setzte ein steifer NE-Wind 
ein, gegen welchen aufkreuzend wir am 3. April nach einer von schönem Wetter 
begleiteten, aber langen Reise von 52 Tagen die Rhede von Ilo llo erreichten“. 
16. ("D. S.) Hai-tan-Strafse, Ostküste von China. Kapt. 
P. Duhme vom Dampfer „Таг Cheong“ schreibt: „Nachdem wir schlechten 
Wetters und Gegenwindes wegen einige Tage unter Laniyit-h\%o\ vor Anker 
gelegen hatten, setzten wir am 7. November 1889 um 8'/* Uhr Morgens unsere 
Reise von Hongkong uach Newchwang fort und wurde dabei, da der Nordost 
monsun noch sehr steif entgegenwehte, die Route durch die Раг-taw-Strafso 
genommen. Die englische Admiralitäts-Karte 1985 „Plan of Hai-tan Strait“, 
sowie No. 817 „Narrows of Hai-tan Strait“ fand ich ziemlich korrekt, so dafs 
mit Hülfe derselben die Strafse bei sichtigem Wetter ohne Lootsen ohne Gefahr 
passirt werden kann; das heifst nur von leicht beladenen Schiffen. Tiefer 
gehende Schiffe thun besser, nicht hindurch zu gehen: Ich habe später noch 
einmal die Strafse glücklich und mit Vortheil benutzt“. 
Gedruckt und in Vertrieb bei E. S. Mittler & Sohn 
Königliche Hofbuchhandlung und Hofbuchdruckerei 
Berlin, Kochstrafse 68—70.
	        
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