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Das Eis und die Strömnngsverhältnisse des Beringmeeres etc.
die Beringstrafse eine starke Verzögerung, weshalb Indian point erst am 6. Ok
tober pnssirt werden konnte.
Auf der Fahrt durch das Beringmeer in westsüdwestlicher Richtung
hatten wir folgende Stromversetzungen:
am
9.
Oktober
in
60,8°
N-Br
und
178,8°
W-Lg
s
76°
E
17
Sm ;
fl
10.
fl
M
58,2°
fl
»
177,2°
O-Lg
E
6
»
w
11.
fl
fl
56,4°
fl
fl
175,6°
»
S
64°
E
18
fl
w
12.
fl
A
56,0°
fl
»
174,4°
»
s
18°
W
18
fl
fl
13.
fl
fl
54,4°
fl
fl
173,0°
W
s
68°
E
32
fl
»
14.
fl
fl
53,1°
»
»
171,8°
fl
s
49°
E
8
fl
in 24 Stunden.
Am Nachmittage des letztgenannten Tages passirten wir die Insel Attu
bei einem frischen NNE-Winde. Die Weiterfahrt vollzog sich in gewohnter
Weise ohne besondere Vorkommnisse, und am Nachmittage des 5. November
konnten wir abermals eine Kreuzfahrt mit einem reichen Segen an Bord in
Honolulu beschliefsen.
Am 20. Januar 1866 sahen wir uns bereits wieder aufserhalb dieses Hafens,
im Begriff, die sechste Rundreise zu beginnen, und am 21. April wurde dieselbe
von Ilakodate weiter fortgesetzt. Ein aufkommender Sturm zwang uns, in den
Hafen zurückzukehren, den wir dann erst 3 Tage später endgültig verlassen
konnten.
Am 26. April bot sich uns auf 42,6° N-Br und 145,2° O-Lg nochmals
eine Gelegenheit, mit Right Wales einzufallen. Wie aus diesem Bericht hervor
geht, ist dieses in sechs Jahren erst das zweite Mal und sollte sich auch in
Zukunft nicht wiederholen. Es gelang zwar dem einen Boote festzukommen,
allein die Harpune rifs wieder aus, und die Wale waren verscheucht.
In diesem Jahre wurde das Eis erst sehr weit nördlich angetroffen,
nämlich auf 61,7° N-Br in 177,3° O-Lg, und zwar am 16. Mai. Vier Tage
später, in 62,0° N-Br und 177,9° O-Lg, hemmte schweres Eis unseren weiteren
Fortschritt. Eine Verfolgung von Walen blieb erfolglos.
Ende Mai hatten wir bei vorherrschend nördlichen Winden eine südliche
Versetzung. Im Anfänge des Monats Juni lag das Schiff die meiste Zeit vom
Eise eingeschlossen, in welchem sich viele Wale aufhielten, von denen einer
am 11. des letztgenannten Monats festgeworfen wurde, aber durch Ausreifsen
der Harpune verloren ging. Am 13. Juni hatten wir uns dem Kap Bering in
der Peilung mw. Nord bis auf ungefähr 15 Sm genähert. Bei leichter südlicher
Briese drangen wir nordwärts durch das vorlagernde Eis und standen um 4 h p. ui.
in dem schon Vormittags vom Maste aus gesehenen Küsteuwasser, 2 Sm vom
Kap Bering entfernt. Einige Wale, welche hier auftauchten, wurden verfolgt,
aber resultatlos. Darauf segelten wir bei leichter östlicher Briese und schönem
Wetter in nordwestlicher Richtung weiter in den Golf von Anadir hinein, bis
vor die Mündung des Golfs von Hl. Kreuz. Hier trafen wir eine grofse Menge
von Walen, die sich in ihrer Abgeschiedenheit ganz sicher fühlten, weshalb es
uns auch gelang, mit vorkältnifsmäfsig leichter Mühe nach Verlauf von einer
Woche eine gröfsere Anzahl derselben zu fangen. Begünstigt wurden unsere
Unternehmungen noch besonders durch den Umstand, dafs wir das einzige hier
anwesende Schiff waren.
Als wir unser Zwischendeck ganz voll mit Walspeck gestaut hatten,
legten wir das Schiff vor Anker und begannen ausznkochen. Durch den auf-
steigenden Rauch aufmerksam gemacht, sammelten sich bald viele Schiffe um
uns herum, und nun wurden die Wale rasch alle vertrieben.
Am 26. Juni drängte das Eis nördlich in die Bai hinein; wir versuchten
zwischen den Schollen südwärts vom Lande abzukreuzen, welches nur 10 Sm
entfernt war. Nach Verlauf von drei Tagen ankerten wir im Eise mit einem
Wurfanker auf einer Wassertiefe von 24 Fad. Das Eis setzte langsam nach
Norden am Schiffe vorbei, wobei einige schwere Schollen vor den Bug trieben,
ohne indefs weitere Nachtheile hervorzurufen, als dafs das Schiff durch ihren
Andrang einigo Seemeilen nordwärts nach dem Lande geschoben wurde. Es
war in dieser Zeit meistens windstill; dabei wechselten Nebel und schönes
sonniges Wetter mit einander ab. Als der kleine Anker dem Andrange des