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Das Eis and die Strömnngsverhättnisse des Beringmeeres etc.
am 31. Januar S56°E 12 Sm in 24 Stunden
„ 1. Februar S56°E 12 „ „ „ „
„ 2. „ S 63° E 16 „ „ „ „
Weiter südwärts zeigte sich wieder eine westliche Strömung, mitunter
von einer bedeutenden Geschwindigkeit, im Durchschnitt mit einer solchen
von V» Kn.
Am 22. Februar wurde auf 0,4° S-Br und 171,2° O-Lg der erste Pottwal
gefangen.
Vom 15. bis 23. März lagen wir in dem Hafen Port Louis de Apra
(Marianen), woselbst wir Feuerholz, Trinkwasser und Erfrischungen an Bord
nahmen.
Unter der Ostküste der Insel Nipón (Japan) hatten wir täglich südwest
liche Versetzungen, und zwar:
am 9. April in 39,2° N-Br und 144,6° O-Lg S22°W 13 Sm
„ 10. „ „ 38,6° „ „ 144,0° „ S 14° W 16 *
„ 12. „ „ 41,1° „ „ 142,2° „ S 54° W 20 „
in 24 Stunden.
Unser Aufenthalt in Hakodate dauerte vom 15. bis zum 22. April. Der
Zweck unseres Anlaufens von diesem Hafen war der, das Schiff mit Kartoffeln,
welche hier in Massen von grofser Güte und zu billigen Preisen zu haben waren,
auszurüsten und um Trinkwasser an Bord zu nehmen.
Als. ein ganz besonderes Ereiguifs bald nach dem Verlassen von Hakodate
führe ich das Zusammentreffen mit dem sogenannten Right-Whale an, demjenigen
Wal, der von unseren Vorgängern in don Gewässern von Neuseeland, Japan
und Kodiaek gejagt, zu unserer Zeit aber nur in seltenen Fällen noch gefangen
wurde. Es geschah dieses an zwei aufeinander folgenden Tagen, nämlich am
3. Mai auf 46,6° N-Br und 157,2° O-Lg und am 4. Mai auf 47,9° N-Br und
159,7° O-Lg.
Auf der Weiterfahrt bis zum Beringmeere ereignete sich nichts besonders
Bemerkenswerthes an Bord, bis am 15. Mai auf etwa 59,6° N-Br und 169,0° O-Lg
— ungefähr 25 Sm südwestlich des Kap Olutorskoi — das erste, und zwar
schweres, Eis angelaufen wurde. In dem nächsten Etmal herrschte ein schwerer
östlicher Sturm mit anhaltendem Schneegestöber und hoher See. Nachdem sich
das Wetter gebessert, wurde bei leichten nordwestlichen Winden die Fahrt dem
Eise entlang in östlicher Richtung fortgesetzt, wobei wir einen westlichen Strom
beobachteten. Am 25. Mai hemmten dichte Eismassen unseren Fortschritt in
61,2° N-Br und 177,2° O-Lg. Ein Bowhead, der sich hier zeigte, konnte des
Eises wegen nicht verfolgt werden. Am 28. Mai wehte eine frische nordwest
liche Briese bei schönem Wetter, doch lief eine hohe südliche Dünung, durch
welche das Schiff, während wir 10 Sm nach NO vordrangen, manchen heftigen
Zusammenstofs mit den Eisfeldern erlitt. Es erwies sich daher rathsam, alle
Segel wegzunehmen und das Schiff au einem Eisfelde festzumachen; 8 Sm süd
lich von uns segelten mehrere Schiffe im eisfreien Wasser. Wir sahen täglich
Wale in unserer Nähe, konnten jedoch die Boote nicht zu Wasser bringen.
Ein Wal, dem vom Schiffe aus eine BotnbeDlanze beigebracht war, kam nicht
wieder zum Vorschein. Am 1. Juni gelang es dennoch, einen Wal zu erlegen.
Als derselbe getödtet war, lag er s li Sm vom Schiffe entfernt, dicht von Eis
schollen umgeben. Die Boote mufsten über das Eis hinweg an Bord geschafft
werden. Es wurde vom Schiffe eine gute Manilatrosse an dem Wal befestigt
und dieser später, als die Eismassen sich etwas auseinander theilten, vermittelst
derselben längsseits gehievt.
Vier Tage später fanden wir einen todten Wal, vielleicht denselben, in
den wir einige Tage zuvor eine Bombenlanze hinein gefeuert hatten.
Am folgenden Tage trieb das Schiff während eines nordöstlichen Sturmes
mit dem Eise westwärts.
Zwischen dem Küsteneise und dem Pack im Osten war ein offenes Wasser
von einer ziemlich bedeutenden Ausdehnung, in welchem sich viele Wale auf
hielten, die mit wechselndem Erfolg gejagt wurden. Indem wir hierbei langsam
in nordöstlicher Richtung vorankamen, fanden wir am 19. Juni die Küste in
der Nachbarschaft von Kap Bering noch vom Landeise besetzt, dem wir bei