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Bestimmung des specifischen Gewichts des Seewassers an Bord.
Die gemäfs den verschiedenen Autoritäten abgeleiteten Korrektionen er
geben also Unterschiede bis zu 7 bezw. 9 Einheiten in der fünften Decimale!
Solchen Unsicherheiten gegenüber hat es keinen Zweck, die fünfte Decimale so
genau abzulesen: es wäre wissenschaftlich noch eben gerade gerechtfertigt, bis
auf 0'05 Aräometergrade zu gehen. So sollen also auch die nach unserer
Tabelle reducirten Werthe in dieser Weise oder gleich auf die
vierte Decimale abgerundet werden.
Zweitens ist in der Tafel die Korrektion nur für Intervalle von 4 zu
4 Aräometergraden angegeben, so dafs für dazwischen liegende Werthe, sowie
durchweg für die Bruchtheile der Thermometergrade, Interpolationen nöthig
werden. Hierin liegt eine Quelle der Ungenauigkeit, und insbesondere für
Temperaturen von 5° bis 0°, sowie über 20° ist da einige Aufmerksamkeit
nöthig, um beim Rechnen oder Interpoliren im Kopfe nicht Fehler zu begehen.
Diese Fährlichkeiten sind nun in der Weise ganz sicher zu vermeiden, dafs man
die Aräometertabelle, und zwar nur je zwei, höchstens drei Kolumnen derselben
graphisch darstellt. So ist für nachstehende Figur aus der Tabelle II die
1.020 1.025 1.030
7. und 8. Kolumne, sowie noch ein kleiner Theil der 6. benutzt, um für Tem
peraturunterschiede von 5° zu 5° fortschreitend den Modus der Reduktion zu
verdeutlichen. Vollständig und in gröfserem Mafsstabe ist nach Kol. 7 und 8
die beigegebene lithographirte Tafel entworfen. Die Punkte oder Aräometer
stände gleicher Temperatur erscheinen hier verbunden durch gerade, nur wenig
divergirende Linien, die man recht wohl „Isothermen“ nennen könnte. Hier ist
es sehr leicht, die Reduktion mit einem Blick und ohne Rechnung vorzunehmen.
Haben wir beispielsweise die Ablesung 1.026 - 3 bei 21.3°, so sucht man am
oberen Rande (der die Bezeichnung „Aräometerablesung“ trägt) den Theilstrich
26'3 auf, geht an dieser schrägen Linie entlang herunter, bis man die „Iso
therme“ 21° trifft, giebt dann noch 3 /io des Intervalls bis zur folgenden Iso
therme zu und erhält alsdann den korrigirten Werth, indem man nun vom
unteren Rande her den dem erreichten Punkte zukommenden Werth abliest;
also hier 27 - 2. Für 17.5° müssen, wie die Textfigur zeigt, alle abgelesenen
Werthe natürlich gleich den unten stehenden reducirten werden. Weitere
Beispiele mögen sein: abgelesen 23'85 bei 29.2°, giebt red. — 26'9; abgelesen