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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 18 (1890)

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Bestimmung der erdmagnetischen Elemente im nordwestlichen Deutschland. 
In Betreff der Einrichtung und Beschreibung der Instrumente müssen wir 
auf die Originalabhandlung verweisen. Hier genügt es, zu erwähnen, dafs der 
für die Deklinationsbestimmungen benutzte Magnet aus zwei horizontal neben 
einander liegenden LamelleDpaaren (von je 70 mm Länge) bestand, und dafs 
derselbe bei den Beobachtungen auf einer Pinne ausj Stahl ruhte. Bei Be 
stimmung der Ilorizontal-Intensität wurde die Pinne entfernt, und ein zweiter 
Deckel mit Suspensionsröhre, in der ein 3 cm langer Magnet mit Spiegel am 
Faden aufgehängt war, benutzt. Ferner wurden am Kasten beiderseits Ablenkungs 
schienen aufgesteckt, auf welche der Ablenkuugsmagnet von 10 cm Länge in 
zwei Entfernungen aufgelegt werden konnte. Bei den Schwingungsbeobachtungen 
wurde ein hölzerner Kasten mit Suspensionsröhre an Stello des Magnetkastens 
auf das Instrument gesetzt. Sollte die Inklination beobachtet werden, so wurde 
auf dem Instrument ein Gehäuse befestigt, das Theilkreis (halbe Grade) und 
das Lager für die Inklinationsnadel enthielt, deren Stellung an den Spitzen auf 
der spiegelnden Kreistheilung abgelesen wurde. 
Bei relativen Intensitätsbestimmungen wurde eine 6,5 cm lange, aus einer 
breiten Lamelle bestehende umlegbare Nadel auf der Pinne benutzt, welche 
durch zwei kurze runde Deflektormagnete, die an den Enden zweier, beiderseits 
am Magnetkasten feststeckbarer röhrenförmiger Messingschienen verschlossen 
befestigt waren, abgelenkt. 
Die Bestimmung des astronomischen Meridians geschah durch Sonnen 
beobachtungen, und zwecks Niederlegung der Position auf der Karte wurden 
einige sichere Objekte, wie Kirchthürme etc., eingestellt. 
Von besonderer Wichtigkeit war die Bestimmung der Ablenkungswinkel, 
welchen die Deflektoren des Reiseinstruments im absoluten Observatorium zu 
Wilhelmshaven hervorbrachten. 
Bezeichnet man mit <p den Ablenkungswinkel (korrigirt wegen Ungleichheit 
der Ablenkungen), mit T die auf unendlich kleine Bogen reducirte Schwingungs 
dauer, e die Entfernung des Ablenkungsmagnets von der freien Nadel, M das 
magnetische Moment desselben, K das Trägheitsmoment uud k die sogenannte 
Ablenkungskonstante, so hat man ohne Rücksicht auf Induktion, wenn alle 
Gröfsen auf gleiche Temperatur resp. Intensität reducirt sind, zur Berechnung 
der horizontalen Intensität H die Formel (vgl. Lamont, Handbuch des Erd 
magnetismus, Seite 238): 
I. log H = log n ]p|r — log T — ¿ log sin <p. 
Sind nur Ablenkungen angestellt, so hat man: 
tt i tt i 2Mk . 
II. log H = log —^ log sin (p. 
6 
Im ersten 
durch Beobachtungen auf einer Station mit bekannter Horizontal-Intensität zu 
ermitteln. Erstere ist abhängig vom magnetischen Moment, während letztere 
mit demselben sich ändert, also auch z. B. von der Temperatur abhängig ist. 
Geschehen die Schwingungsbeobachtungen bei der Temperatur t, die 
Ablenkungen bei der Temperatur t', so hat man unter Beibehaltung der Lamont- 
schen Bezeichnungen: 
Temperatur-Koefficient des Magnets 
a 
M “°° ; ngrohrs = ß 
= P 
der ersten Gleichung noch (rechtsseitig) hinzuzufügen: 
- 0,4343 (#/? -ß't) + 0,4343 Q« + ß‘) (t'-t), 
der zweiten hingegen: 
— 0,4343 («' + 3ß) t' — 0,4343 a" t' s , 
wenn noch die zweite Potenz der Temperatur berücksichtigt werden mufs. 
(«' und a" sind im letzteren Falle für 0° berechnet worden.)
	        
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