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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 18 (1890)

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Sturm vom 25./26. April 1890. 
diese Weise zwei nach hier bestimmte vollbeladene Steinewer untergegangen, 
ebenfalls sank im Köhlbrand eines dieser Fahrzeuge; am Altonaer Strande lief 
eine mit Sand beladene Schute voll, auch Segelboote und Yachten wurden leck 
und füllten sich mit Wasser.“ 
Die Wetterkarte der Seewarte von 2 h p. m. am 25. April läfst die Ge 
fährlichkeit dieser atmosphärischen Störung nicht erkennen, nur auf der Südseite 
des Minimums zeigte sich ein starker Gradient und in Kaiserslautern wehte ein 
starker Westwind; im Uebrigen schien das Wetter überall ruhig zu sein. Daher 
konnte beim Nachmittagsdienste an der Seewarte eine Warnung an die bedrohten 
Küstenstriche nicht angeordnet werden. Ein ganz anderes Bild zeigte die 
Wetterkarte um 8 h p, m., zu welcher Zeit das Minimum an der Weser-Mündung 
lag und zu Wilhelmshaven stürmischer NNW wehte, während in Hamburg voller 
Sturm aus südlicher Richtung herrschte. In Anbetracht der drohenden Gefahr 
wurde um 9 1 /»* p. m. (am 25.) die westliche Ostsee bis Rügen gewarnt, eine 
Warnung, welche fast überall noch rechtzeitig ankam, in der Voraussetzung, 
dafs diese Depesche noch am Abend von den Telegraphenämtern ausgegeben 
wurde, was allerdings wegen des früheren Dienstschlusses meistens nicht der 
Fall war. 
Bestimmung der erdmagnetischen Elemente an 40 Stationen 
im nordwestlichen Deutschland. 1 ) 
(Auszug.) 
I. Allgemeines, Verlauf der Reise. 
Durch Verfügung des derzeitigen Chefs der Admiralität, Se. Excellenz des 
Herrn Grafen von Monts, wurden im Juli 1888 die Mittel zur Ausführung 
einer vierzigtägigen Beobachtungsreise behufs einer magnetischen Landesver 
messung im nordwestlichen Deutschland bewilligt. Die Ausführung der Reise 
wurde dem damaligen Assistenten des Kaiserlichen Marine-Observatoriums zu 
Wilhelmshaven, Herrn Dr. Eschenhagen, übertragen, dem gleichzeitig gestattet 
wurde, in diese gröfsere Reise eine kleinere Vermessung des Harzgebirges im 
Interesse der Centralkommission für deutsche Landeskunde einzuschalten. 
Als Reiseinstrument diente ein dem Hydrographischen Amte gehöriger 
magnetischer Reisetheodolit (Bamberg No. 1656), mit welchem Instrumente der 
Beobachter schon im Jahre 1887 kleinere Reisen zum Zweck der Gewöhnung an 
die Beobachtungen auf Stationen im Freien unternommen hatte. 
Bei der Auswahl der Stationen wurde darauf Bedacht genommen, die 
von Lamont benutzten, im Gebiet gelegenen Punkte sämmtlich einzuschliefsen. 
Meist gelang es auch, die Stationen genähert aufzufiuden, zu einer vollständigen 
Identifieirung reichten indefs die Lamont’scken Beschreibungen und Skizzen nicht 
aus; für eine Wiederauffindung einer benutzten Station dürfte das einzig sichere 
Hülfsmittel sein, an der betreffenden Stelle einen Stein zu setzen. Aber auch 
dieses Mittel schützt nicht davor, dafs eine Station im Laufe der Zeit durch 
Aufführung von Bauten in der Nachbarschaft unbrauchbar wird, es könnte da 
her am zweekmäfsigsten erscheinen, Punkte der trigonometrischen Landesver 
messung zu benutzen. Nach den Erfahrungen dieser Reise haben sich dieselben 
der Eisenhaltigkeit des betreffenden Gerüstes wegen aber meist unbrauchbar 
gezeigt; wurde aber ein Punkt in der Nachbarschaft gewählt, so ging häufig 
der Vortheil der Fernsicht — und somit die bequeme Azimuthbestimmung — 
verloren, und der Beobachter bereute es, den oft mühsamen Weg nach jenem 
') Ausgeführt im Aufträge der Kaiserlichen Admiralität in den Jahren 1887 und 1888 von 
Dr. M. Eschenhagen. Herausgegeben von dem Hydrographischen Amte des Reiehs-Marine-Amts. 
Berlin 1890. Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Königliche Hofbuchhandlung. Mit 3 Karten.
	        
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