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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 18 (1890)

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Die Gezeitenerscheinungen und die Navigirung auf der unteren Seine. 
Wasser steigt wieder, und es entsteht das zweite Hochwasser. Dieses ist das 
eigentliche Hochwasser, denn nach diesem fällt erst das Wasser bis zum Niedrig 
wasser. Die zur Erklärung der zwei Hochwasser angeführten Vorgänge finden 
successive in der eingedämmten Seine bis Rouen hinauf statt. 
Eine Thatsache, nach welcher sich ebenfalls das zweite Hochwasser als 
das eigentliche Hochwasser herausstellt, ist die, dafs das Niveau desselben auf 
der 90 km langen Strecke von Quilleboeuf bis Rouen fast immer in derselben 
Horizontalebene liegt. Die geringen vorkomraenden Niveauunterschiede werden 
wahrscheinlich durch den Wind verursacht. Die Niveaus der ersten Hochwasser 
liegen nicht in einer Horizontalebene, und die Unterschiede sind oft nicht 
unerheblich. 
Niedrigwasser. Unterhalb les Flaques bis nach la Roque ist das 
Niveau der Niedrigwasser fast immer konstant, nur die Gezeiten mit kleinen 
Hochwasserko6fficienten (0,60 bis 0,62 m in Havre) machen eine Ausnahme hier 
von. Das Niveau derselben ist jedoch höchstens 0,2 m höher, wie sich aus den 
Aufzeichnungen des Pegels in Quilleboeuf ergiebt. Diese Konstanz des Niedrig 
wasserniveaus in diesem, dem gefährlichsten Theile der eingedämmten Seine 
erleichtert sehr die Berechnung der zu erwartenden Höhe des Wassers. 
Oberhalb von les Flaques findet, wie bereits erwähnt, das Gegentheil von 
dem statt, was an der Küste geschieht: Das Wasser fällt um so weniger, je 
höher das Hochwasser ist, und das Niveau des Niedrigwassers bleibt bei gleichen 
Hochwasserhöhen und denselben Hochwasserkoöfficionten nach einer Syzygie 
höher als vor derselben. Nach den Angaben des Pegels in Caudebec und den 
Tabellen der Niedrigwasser ist das Minimum des Niedrigwassers der höchsten 
Fluthen 0,33 bis 0,43 m höher, als dasjenige kleiner Fluthen. In Rouen betrug 
der mittlere Unterschied aus 13 Gezeiten 0,49 m. 
Fluthwechsol. Die Mächtigkeit der in die Seine eindringenden Wasser 
masse vermindert sich allmählich von Honfleur aus stromaufwärts, wie aus den 
in der folgenden Tabelle gegebenen Fluthwcchseln ersichtlich ist. 
Hoch- 
wasser- 
koeffieient 
vor 
Honfleur 
Floth v 
bei 
Grestain 
r eehsel 
bei 
Ja Roque 
bei 
Tancarville 
m 
in 
m 
m 
Ul 
0,60 
3,00 
2,90 
2,50 
2,40 
0,61 
3,10 
3,00 
2,60 
2,50 
0,62 
3,25 
3,10 
2,70 
2,60 
0,63 
3,50 
3,30 
2,85 
2,80 
0,64 
3,70 
3,50 
3,05 
3,00 [ 
0,65 
3,90 
3,65 
3,20 
3,10 
0,66 
4,05 
3,80 
3,30 
3,30 
0,67 
4,25 
4,00 
3,50 
3,35 
0,68 
4,50 
4,25 
3,70 
3,55 
0,69 
4,70 
4,40 
3,85 
3,75 
0,70 
4,85 
4,60 
4,00 
3,85 
0,71 
5,10 
490 
4,20 
4,00 
0,72 
5,30 
5,05 
4,40 
4,20 
0,73 
5,50 
5,25 
4,60 
4,35 
0,74 
5,75 
5,50 
4,75 
4,50 
0,75 
6,00 
5,70 
4,90 
4,65 
0,76 
6,20 
5,1)0 
5,10 
4,85 
0,77 
6,35 
6,10 
5,30 
5,05 
0,78 
6,50 
6,30 
5,45 
5,25 
0,79 
6,80 
6,50 
5,65 
5,40 
0,80 
7,10 
6,75 
5,85 
5,55 
r ■ r | 
Weiter stromaufwärts werdeu die Unterschiede der Fluthwechsel be 
trächtlicher. Am 8. September 1888 war z. B. derselbe bei 
Quilleboeuf Caudebec Rouen 
5,16 m 3,57 m 1,41m.
	        
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