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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 18 (1890)

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Aus dem Reiseberichte des Braker eisernen Bark „Auguste“. 
Durch die „Oregon Railway and Navigation Company“ ist der Schlepp 
lohn jetzt sehr herabgesetzt worden und soll noch weiter herabgesetzt werden. 
Dieses ist ja recht schön, allein die Kompagnie besitzt nur zwei Schleppdampfer 
für die Barre, von denen der eine sich schon Monate lang in Reparatur be 
findet und wohl nie wieder in einen brauchbaren Zustand kommen wird, und 
der andere so wenig Kraft hat, dafs er gegen Strom und etwas Briese von 
vorn gar nicht aus der Stelle kommt. Das Leichtergeld ist 50 Cts. für die 
Short Ton, und da man nur mit 18 engl. Fufs Tiefgang stromabwärts kommen 
konnte, rnufste ich an Leichtergeld nicht weniger als 350 Doll, zahlen. Die 
„0. R. & N. Co.“ hat für Schlepplohu einen festen Tarif, der für „Auguste“, ein 
Schiff von 1262 Reg.-T., gerade 1000 Doll, ausmachte, aufserdem 40 Doll, für 
den Gebrauch der Schlepptrosse des Dampfers. Mit Lootsgeld hat man nichts 
zu thun, da die Kompagnie dieses bezahlt. Nur für Schleppen vom Strom an 
die Werft und zurück mufs extra bezahlt werden. In einigen Monaten soll der 
Tarif so weit ermäfsigt werden, dafs sich der Schlepplohu für ein Schiff von 
der Gröfse wie „Auguste“ dann auf 600 Doll, stellen würde; ich bezweifle aber 
sehr, dafs dieses Bestand haben wird. Reparaturen, als Schmiede- und Zimmer 
arbeit, sind sehr theuer, desgleichen Stauerlohn und Anderes. 
Bemerkungen über die Niederlassung St. Michaels im Norton-Sund 
und über die Inseln Stuart und Port Clarence. Westküste von 
Alaska. * 1 ) 
Nach dem Berichte des Kommandanten des V. St. S. „Thetis“, Lieutenant 
Commander C. H. Stockton, ist St. Michaels 2 ) die nördlichste Niederlassung 
der „Alaska Commercial Company“. Im Winter besteht diese Ansiedelung nur 
aus wenigen Weifsen und einem kleinen Dorfe der Eingeborenen, während die 
Einwohnerschaft im Sommer durch viele Händler, Missionare, Bergleute aus den 
Goldbergwerken und Eingeborene aus der Umgebung und vom Fw^on-Flusse 
wesentlich vermehrt wird. Kleinere Dampfer können den Fw^on-Flufs bis auf 
1700 Sm stromaufwärts befahren, und machen die Dampfer der „Alaska Com 
mercial Company“ gewöhnlich alljährlich während der Schiffbarkeit des Yukon- 
Flusses (von Juni bis Oktober) zwei bis drei Reisen. 
Die Fluthhöhe beträgt hier ca 0,9 m, doch steigt das Wasser bei lange 
anhaltenden Südwinden um 2,4 bis 3 m, und bei lange anhaltenden Nordwinden 
fällt es ebenso bedeutend. 
Bei St. Michaels ist ein eigentlicher Hafen nicht vorhanden, und der 
Ankergrund ist daselbst nicht besonders haltbar, so dafs man bei schlechtem 
Wetter weiter seewärts ankern oder ganz den Ankerplatz verlassen mufs. Die 
Wassertiefe auf den Ankerplätzen beträgt 5,5 bis 8,2 m; die letztere Tiefe ist 
ca 1*/* Sm vom Landungsplätze entfernt. 
Wenn man den Wortora-Sund und St. Michaels von Süden anläuft, mufs 
man genügend weit von den Sandbänken und Untiefen des Yukon - Deltas ab 
bleiben. Am besten ist es, sich auf der 13 m-Grenze zu halten, da die Wasser 
tiefen rasch abnehmen und nach Land zu Untiefen Vorkommen. Sobald man 
sich zwischen dem Kap Smith und dem SO-Kap der Insel St. Lawrence befindet, 
mufs man direkt auf das Kap Nome zusteuern. Hat man sich demselben bis 
auf 10 Sm genähert, so steuere man längs der Nordküste des TVorion-Sundes 
so lange ostwärts, bis das Kap Darby in Sicht kommt, und halte dann seewärts 
von St. Michaels auf die Insel Egg ab. 
*) „Notice to Mariners“ No. 2/25, 26. Washington 1890. 
i) „North Pacific Directory“ 1886 Seite 692.
	        
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