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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 18 (1890)

Beobachtungen S. M. S. „Sophie“ im Bümarek-Archipel etc. 
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und ist an der Südspitze der Insel nur ein kleines Haus, zur Aufnahme an 
Dysenterie erkrankter Arbeiter bestimmt, errichtet. Die auf der Nordspitze des 
Hafenriffes ausgelegte Tonne ist vor einiger Zeit vertrieben und nicht wieder 
ausgelegt worden. 
Auf der Fahrt zwischen der Küste von Kaiser Wilhelms-Land und der 
Insel Dampier, welche nördlich passirt wurde, wurde eine starke Versetzung 
nach S 53° 0 1,8 Sm pro Stunde festgestellt. Nach dem Passiren der Insel 
Dampier nahm diese Versetzung ab, und wurde vom 19. zum 20. Februar oine 
Ost-StrömuDg von 0,7 Sm pro Stuude wahrgenommeu und vom 20. zum 21. Fe 
bruar eine solche nach N 53° W, 0,35 Sm pro Stunde. Während der ganzen 
Ueberfahrt wurde sehr viel Treibholz gesehen, darunter Baumstämme von be 
deutender Gröfse, so dafs sio kleineren Schiffen wohl gefährlich werden konnten. 
In ungefähr 4° 16' S-Br und 146° 15' O-Lg zeigte das Wasser eine auf 
fallend grüne Färbung und behielt dieselbe bis zum Einbruch der Dunkelheit 
bei. Mehrfache Lothuugen orgaben mit 180 m Draht keinen Grund. 
Am 20. Februar wurde 7 h a. m. MZ&rri-Riff auf 4 Sm Abstand passirt, 
jedoch war trotz scharfen Ausgucks und guter Beleuchtung weder Brandung 
noch entfärbtes Wasser zu sehen. 
Zum Einlaufen in den Hafen von Mioko 1 * ) wurde die Levinson-Fasa&ge be 
nutzt, welche mit WNW-Kurs ca 50 m von der Südspitze von Muarlin-lnsel 
frei in den Hafen führt. In dem Hafen wurde in den Peilungen: Mioko-West 
spitze in SSWViW, xWtfjta-Nordspitze in Nz0 7 /sO und kleine Insel bei fJ/w-Insel 
in NWzW'/sW in 15 m Wassertiefe, grauer Sandgrund, geankert. Im Hafen 
wehte NW-Wind von der Stärke 1. 
Auf der Reise von Mioko bis zur Siejfen-Strafse wehten nordwest- bis 
westliche Winde mit wechselnden Stärken von 1 bis 5. Nach dem Passiren 
der Sir/fea-Strafse wehten west- bis südwestliche Winde, und hielten dieselben 
an, so lange sich das Schiff nördlich von Neu-Mecklenburg befand — vom 
23. bis 26. Februar einschliefslich. 
Bis zur Siejfea-Strafse wurde eine Versetzung nach S 85° 0, 0,52 Sm pro 
Stunde, beobachtet. Vor der Ntejfew-Strafse, bei Kap Jeschke, wurde eine starke 
Stromkabbelung passirt; in der Siejfera-Strafse selbst machte sich jedoch keine 
Versetzung bemerkbar, und wurde auf der Fahrt von der Si<?/e»-Strafse bis 
jPi'scÄer-Insel auch nur solche von 0,3 Sm pro Stuude nach Süden gefunden. 
Zwischen Fischer-lmel und Sir Charles Rardy-Insel wurde am 25. Februar eine 
Versetzung nach N 46° 0, 0,50 Sm pro Stunde, und am 26. Februar nach N 4° 0, 
1,09 Sm pro Stunde, gefunden. Auf der Rückfahrt von Sir Charles Hardy-lnse\ 
nach Matupi machte sich bei frisch wehendem NW-Winde bis zum Kap St. George 
an der Südspitze von Neu-Mecklenburg eine Versetzung nach N 59° 0, 1,3 Sm 
pro Stunde, und im St. Georgs-Kanal eine solche von 2,0 Sm pro Stunde nach 
S 22,5° 0 geltend, welche sich vor Neu-Lauenburg bis zu 3,0 Sm pro Stunde 
steigerte. 
Der Hafen von Mioko wurde dui’ch die Lmnsow-Passage verlassen und 
zunächst die Aaiwtt-Rhede angestouert. Ralun liegt 3 Sm südöstlich der Schultze- 
Huk, und bieten die dort stehenden Gebäude der Firma Forsayth eine gute 
Ansteuerungsmarke. Auf der Rhede von Ralun ist tiefes Wasser, und wurde 
4 Kabllg. von Land mit 70 m Leine kein Grund gefunden. Kleinere Fahrzeuge 
können näher unter Land in 20 bis 30 m Wasser ankern. 
Auf der Fahrt von Ralun nach der Strafse wurde Sandwich-Insel 
am 23. Februar Morgens 5 h 35'“ in NWzW, 27 Sm ab, gesichtet und alsdann 
durch den Gazelle-Kanal, welcher von allen Gefahren frei zu sein scheint, ge 
steuert. Zum Ansteuern der Steffen- Strafse wurde die neue Karte Tit. XII 
No. 116 (D. A. K. 111) benutzt. Es zeigte sich jedoch, dafs auf dieser Karte 
die Baudissin- und Mausoleum-Inseln nicht richtig f'estgelegt sind, so dafs es 
unmöglich war, sich nach Peilungen auf der Karte zu orientiren. Es wurde 
daher nach dem Auge längs des Riffes an der SW-Seite der Baudissin-Insel 
gedampft, bis die Steffen-Strafse frei war, und alsdann in dieselbe hineingesteuert. 
Die flache Stelle südlich der Einfahrt wurde nicht gesehen. Nach Angabe des 
Herrn Her ns heim in Matupi, welcher mehrere Male die Stelle passirt hat, 
i) „Pacific Islands“ Vol. I, 1885, Seite 111. 
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