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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 18 (1890)

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Beobachtungen S. M. S. „Sophie“ im Bismarck-Archipel etc. 
der Kompagnie, sowie das Wohnhaus des Vorstehers derselben. Die Insel er 
freut sich des Rufes einer verhältnifsmäfsig gesunden Lage — im Gegensätze 
zu den anderen Wohnhäusern der Kompagnie-Beamten. Das Wohnhaus ist mit 
Wellblech gedeckt, und befindet sich vor seiner Mitte ein Flaggenmast, an 
welchem die deutsche sowie die Flagge der „Neu-Guiuea-Gesellschaft“ geheifst 
werden. Die Gebäude des Reichskommissariats befinden sich auf der an der 
Westseite des Hafens gelegenen Halbinsel Wittutu, und ist das Hauptgebäude 
ebenfalls durch einen Flaggenmast gekennzeichnet. 
Die sogenannte Flaggen- oder Moru-Halbinsel markirt sich beim Einlaufen 
gar nicht. Sie ist unbewohnt und dicht bewaldet; ein besonders grofser Baum, 
im Vordergründe stehend und mit dunklerem Laub als seine Umgebung, kann 
als Erkennungsmarke dienen, ebenso eine rothe runde Festmachetonne, welche 
östlich von der Spitze dieser Halbinsel liegt und sich gut markirt. 
Unmittelbar an der Ostseite der Holz-Insel ist die Hulk „Mina“ ver 
ankert und durch einen Steg mit der Insel verbunden. Die Hulk führt bei 
Nacht ein weifses Topplicht, welches beim Verlassen von Finsch-Hafen am 
16. Februar d. J. Abends bis auf 9 Sm von der Kommandobrücke aus gesehen 
wurde. Der Kurs S‘/*W auf dieses Licht führt auf den äufseren Ankerplatz 
von Finsch-Hafen. 
Die den äufseren und inneren Theil von Finsch-Hafen trennende 2 m- 
Bank ist durch zwei w T eifse Tonnen, je eine an ihrer Ost- und Westgrenze, be 
zeichnet. Unmittelbar rechts von der westlichen und links von der östlichen 
Tonne führt eine Wasserrinne von ca l /t Kabllg. Breite und nicht unter 10 m 
Wassertiefe in den inneren Hafen. 
Für die Dampfer der „Neu-Guinea-Kompaguie“ ist in der Mitte des 
inneren Hafens die vorerwähnte rothe Festmachetonne ausgelegt. 
S. M. S. „Sophie“ ankerte mit einem Anker im äufseren Theile von 
Finsch-Hafen in den Peilungen: Kap Bredow in NO'/iO, Flaggenstock auf der 
Holz-Insel in W 3 /rN, in 28m Wasser, Grund: Schlick. 
Von Finsch-Hafen wurde längs der Küste von Kaisei' Wilhelms-Land 
nach Hatzfeldt-Hafen gedampft. Mit Hülfe der Karte Tit. XII No. 117 
(D. A. K. 112), sowie der Vertonungen Karte XII No. 117a (D. A. K. 112) ist 
die Navigiruug eine leichte und sichere. Am 17. Februar d. J. um 5 h p. m. 
kam die F«№a»-Insel in Sicht, der stets thätige Vulkan dieser Insel leuchtete 
Nachts auch unter Wolken, wenn diese nicht zu dick waren, und diente als 
gute Marke. 
Längs der Küste wurde eine ostsüdöstliche Versetzung von 0,6 Sm pro 
Stunde beobachtet. Am Morgen des 18. Februar wurde Hatzfeldt-Hafen an- 
gesteucrt und um 6 h 20 m a. m. im westlichen Theile des Hafens in den Peilungen 
Ost-Kap ONO, West-Kap NWzW 3 /$W in 23,5 m Wasser, Grund: grauer Schlick, 
geankert. 
Beim Ansteuern wurde die Insel Pataky auf 10 m Abstand gesichtet. 
Die kleine Insel Tschirimotsch konnte jedoch erst auf 2 Sm genau ausgemacht 
werden, da sie sich von dem hiuterliegenden Lande südlich vom West-Kap nur 
wenig abhebt. Erst das Insiclitkommeu der Stationshäuser giebt Sicherheit 
über den Ort dieser Insel. Beim Näherkommen sieht man den Sandstrand 
an der Nord- und der Südspitze der Insel sowie die Brandung auf dem 
Hedwigs-Riffe. 
Pataky wurde mit WzS-Kurs angesteuert, bis Tschirimotsch S'/aO peilte. 
Es wurde dann SVaO gesteuert, bis die Nordspitze von Pataky O'/aN peilte, 
worauf SW gesteuert wurde, bis der in der Karte Tit. XII N0. 120a (D. A. K. 99) 
angegebene Durchhau, welcher sich allerdings nur schwach markirt, SSO peilte, 
und dann in dieser Richtung auf den oben angegebenen Ankerplatz gesteuert. 
Der westliche Theil des Hatzfeldt-Hafen ist durch West-Kap mit dem vor 
liegenden Riffe gegen NW-Wind und Seegang wohl ebenso gut geschützt, wie 
der östliche Theil des Hafens, und ist als der bessere Ankerplatz zu empfehlen. 
Zu der Karte Tit. XII N0. 120a (D. A. K. 99) ist noch zu bemerken: 
An der Stelle, wo „Platz für die projektirte Landstation“ steht, sind 
jetzt die Häuser der Station errichtet. Vor dem Hause des Stationsvorstandes 
befindet sich ein Flaggenmast. Bei „Landungsplatz“ ist ein ca 20 m langer 
Landungssteg angelegt. Auf der Insel Tschirimotsch befindet sich keine Station,
	        
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