Eine neue Methode der Prüfung von Sturmwarnungen etc. 313
Ann. d. Hydr. etc,, 1890, Heft Vili.
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Die gröfste Windgeschwindigkeit trat ein:
bei stürm.Wind, bei nieht stürm. Wind. Ueberhaupt
1.
Vor der Warnung
20
16
36
2.
1 oder mehr Ständen
nach
der
Warnung
128 (45)
58 (18)
186 (63;
3.
$ fi *
s
«
83 (36)
40 (9)
123 (45)
4.
fi
47 (13)
31 (8)
78 (27)
5.
18 „
„
«
28 (12)
23 (8)
51 (21)
6.
24 ,
16 (5)
14 (9)
30 (13)
7.
40 » » »
»
»
»
H (ID
6 (8)
17 (17)
Man sieht aus dieser Tabelle, dafs die Fälle, in welchen das Maximum
der Windstärke schon vor der Warnung oder zur Zeit der Warnung eintrat,
verliältnifsmäfsig selten sind, und dafs in den meisten Fällen das Maximum der
Windgeschwindigkeit erst nach 6 Stunden nach Ausgabe des Sturmwarnung
stattfindet.
Diejenigen Fälle, in welchen die Winde nach angeordneter Warnung
nicht ganz die untere Grenze für stürmische Winde erreichten, in denen aber
ein starkes Anschwellen des Windes erfolgte, sind nicht völlig als verfehlt zu
betrachten. Oft kann die rechtzeitige Vorhersage von frischen bis steifen,
insbesondere von böigen Winden, welch letztere in Bezug auf ihre thatsäehliche
gröfste Geschwindigkeit in den stündlichen Mitteln der Anemometerangaben
nicht zum Ausdruck kommen, für die Küstenbevölkerung, namentlich für den
Fischereibetrieb, sehr vortheilhaft sein. Dann ist zu berücksichtigen, dafs starke,
an der Küste beobachtete Winde, wenn sie vom Lande wehen, wie es an unserer
Küste meist der Fall ist, auf offener See (gerade so, wie mit zunehmender Höhe)
einen stürmischen Charakter annehmen, wie ich dieses neulich in dieser Zeit
schrift (Jahrgang 1889, Heft 12) durch die Winde zu Cherbourg und Hurst Castle
ziffermäfsig nachgewiesen habe.
Um nun einen procentischen Ausdruck für die Erfolge der Sturmwarnungen
im Jahre 1889 zu erhalten, theilen wir die 222 Fälle für den Eintritt des
Maximums der Windgeschwindigkeit vor und nach Anordnung der Sturm
warnung in vier Gruppen, je nachdem das Maximum der Windgeschwindigkeit
bei stürmischen Winden und ebenso bei nieht stürmischen vor oder nach der
Zeit der Anordnung der Warnung, dann vor oder nach der ersten, zweiten und
dritten Stunde nach Erlafs der Warnung eintrat. Hieraus ergeben sich dann
die Procente für die einzelnen Fälle. Rechnet man nun die Hälfte der nach
diesen Terminen stattfindenden Fälle, bei welchen der Wind einen stürmischen
Charakter nicht annahm, als günstig, die andere Hälfte dagegen als nicht
günstig, so erhält man die Trefferprocemte für die Termine a, b, c, d.
Das Maximum der Windgeschwindigkeit bei stürmischen bei nicht stürmischen
trat ein (Fälle): Winden Winden
vorher nachher vorher nachher
Termin
a)
Zeit der Warnung ....
20
128
16
58
b)
1
Stunde nach der Warnung
28
120
18
56
c)
2
38
110
26
48
fi
a)
3
» . 16
Procente:
102
28
46
Treffer
Termin
a)
9 %
58%
7%
26%
71%
b)
13
55
8
25
68
c)
17
50
12
22
61
fi
4)
20
46
13
21
57