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Der westindische Orkan im September 1888.
heftigen, aus derselben Richtung kommenden Böen. In Sdgua fiel das Baro
meter am 4. um 9 h 10 m a. m. auf 734 mm, und der Wind erreichte um diese
Zeit eine Geschwindigkeit von 120 Sm in der Stunde.
In Santa Clara begann das Barometer ebenfalls am 3., und zwar des
Nachmittags, zu fallen und stand um ll h p. m. auf 746,2 mm. Es regnete im
1. und einem Theil des 2. Quadranten. Später kamen äufserst heftige Böen,
von Regen begleitet, aus NNW. Nachdem es sich etwas aufgeklärt hatte,
stellten sich wieder heftige Böen zuerst aus derselben Richtung und dann aus
ESE ein. Hierauf sprang der Wind nach SSW um.
In Tunas bei Sancti Spiritus war am 3. September der Wind N und
drehte sich in der Nacht vom 3. zum 4., an Stärke zunehmend und von schweren
Böen begleitet, nach E und am Morgen des 4. über SE nach S.
In Cienfuegos wehte der Wind in der Nacht vom 3. zum 4. aus NE,
drehte gegen Mittag des 4. mit wachsender Stärke nach W und später nach
SW. Um 6 h a. m. am 5. kamen einige von wenig Wind begleitete Regenböen
aus ENE, und um 7 Ü a. m. zogen die Wolken aus SE in gleicher Richtung mit
dem als mäfsige Briese wehenden Wind.
In Pinar del Rio war das Wetter am 3. noch gut, aber der Himmel
bedeckt, und das Barometer fiel ca 3 mm. Am 4. gegen 9 h a. m. begann das
Barometer schnell zu fallen und der Wind aus NNW zu wehen. Um 5 h 50“ p. m.
erreichte der jetzt aus NW wehende Wind eine furchtbare Stärke. Um 4*/2 h a. m.
des 5. wurde es still, und der bisher heftige Regen hörte auf.
ln Matanzas wurde um 3 h p. m. des 4. auf dem Hafenamte das Signal,
dafs eine Zunahme des Sturmes zu erwarten sei, aufgeheifst. Eine furchtbare
See wälzte sich gegen das Ufer und überschwemmte die Strafsen Pavia und
Laborde. Gegen 9 h p. m. hatte der Sturm, von äufserst heftigen Böen aus NW
begleitet, seine gröfste Stärke erreicht und drehte nach E hin.
In Batabanö sprang der Wind um 11 */2 b p. m. des 4. von NW nach
W um.
In Habana drehte der Wind am 4. allmählich von NNE nach N und
NzW. Eine gleiche Drehung wurde in der Richtung, in welcher die Wolken
zogen, beobachtet. Am Nachmittag wehte der Wind, an Stärke zunehmend,
aus N und NzE. Das Barometer fiel schnell. Am Abend ging der Wind nach
NNE zurück. Kurz nach Mitternacht erreichte das Barometer mit 738,9 mm
(auf 0° Temperatur und den Meeresspiegel reducirt) seinen tiefsten Stand. Die
Häufigkeit der Böen nahm ab, und der Wind drehte sich schnell über E nach
ESE. Während der Böen hatte der Wind eine Geschwindigkeit von 42 bis 45 m
pro Sekunde. Als die Cyklone Habana passirte, betrug die Geschwindigkeit,
mit welcher ihr Centrum fortschritt, ungefähr 15 Sm pro Stunde.
In Progreso auf der Halbinsel Yucatan wurden folgende Aufzeichnungen
gemacht:
Datum
Stunde
Bavometer
Wind
Bemerkungen
Riehtg.
Stärke
Sept. 5
7 h a. m.
758 mm
WNW
3
8 .
756 »
NW
5
»
10 p. m.
—
N
9
Regen und Blitze
Y>
10V* ,
—
NNW
7
Regenböen. Hoher Seegang
Sept. 6
3 a. m.
Bar. fallend
NW
10
Heftiger Regen. Hoher Seegang
»
6 .
754 mm
NW
10
n
8 „
748 „
NW
10
» »
r>
9 »
745 „
NW
11
» »
»
10 ,
738 „
NW
11
1) »
»
Mittags
732 .
NNW
9
n Y)
»
l h p. m.
733 „
NNW
9
» »
2 ,
739 ,
Südlich
schwach - „
»
3 ,
SE
12
» r>
4 ,
740 mm
ESE
12
»
»
6 »
743 „
E
12
V »
»
10 ,
751 *
ENE
10
Regen abnehmend „
Sept. 7
o ,
753 .
E
7
Regen hörte auf. Seegang abnehmend
«
6 a. in.
755 „
E
5
Da der
tiefste Stand des Barometers (738,9 mm) in Habana etwas nach
Mitternacht des 5. und
in Progreso
(732 mm) am
6. Mittags stattfaud, hat das