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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 18 (1890)

Kleine Notizen. 
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platz mit 7 m Wasser, Schlammgrund. Schiffe von geringem Tiefgang können 
weiter gehen und auf der Rhede von Kalianget auf 13 bis 14 m Wasser ankern. 
Das nach Kalianget führende Fahrwasser ist durch fünf Baken mit Kreuz- 
Toppzeichen an B-B. und durch drei Baken mit Korbgeflecht als Toppzeichen an 
St-B. bezeichnet. Jede dieser Baken besteht aus 3 bis 4 Stämmen, deren 
obere Enden verbunden sind und in der Mitte einen senkrechten Bambusstock 
mit Kreuz oder Korbgeflecht tragen. Auf der Barre beträgt die Wassertiefe 
bei Springzeit-Niedrigwasser 2,7 bis 3,3 m. 
Beim Ost-Monsun ist man aufserhalb der Bucht nicht sicher. Zu dieser 
Jahreszeit ankert man auf der Rhede von Gili-Genting, nördlich des Dorfes 
Aeng-Anjar, während die kleinen Schiffe auf der Rhede von Kalianget Schutz 
finden. 
Sumenep ist die Hauptstadt des gleichnamigen Distrikts. Die untere 
Stadt heifst eigentlich Marengan, dort wohnen die Europäer, auch befindet sich 
daselbst das Postamt und ein Hotel. Die Aemter sind in der oberen Stadt, 
ca 2'h Sm vom Hafenamt entfernt. Ungefähr 1000 m rw. NNO vom Flaggen 
mast des Hafenamts befindet sich das alte Fort, welches gegenwärtig als 
Gefängnifs dient. Ungefähr 370 m südöstlich des Forts befindet sich an der 
nach Kalianget führenden Strafse ein Brunnen, der sehr gutes Trinkwasser hat. 
Viele Küstenfahrer, denen dieser Brunnen zu entfernt ist, nehmen ihr Wasser 
bei den Dörfern Kalianget und Talangou, oder auch bei den Dörfern Tandjoeng 
und Aeng-Anjar. Kohlen sind hier jedoch nicht zu bekommen. Der Flaggmast 
des Hafenamts steht in 7° 2' 37" S-Br. und 113° 53' 25 O-Lg. 
6. (D. S.) Erkrankung nach dem Genufs von Fischen. Kapt. 
A. Schepsma, Führer der deutschen Bark „Eden“ hat der Seewarte Folgendes 
berichtet: »Auf der Reise von Bahia (Ecuador) nach Falmouth wurden am 
Nachmittage des 31. Mai 1889 im südlichen Stillen Ocean, auf etwa 13° S-Br. 
und 95V2 W-Lg fünf grofse Boniten vermittelst der Angel gefangen, welche 
sofort ausgenommen, gereinigt, gesalzen und in ein Fafs gepackt wurden. Einer 
dieser Fische hatte eine Bifswunde; da er sonst aber dasselbe gute Aussehen 
wie die übrigen Fische hatte, wurde er ebenfalls mit eingesalzen. An demselben 
Abend, folgenden Morgen und folgenden Abend afs die ganze Besatzung von 
diesen Fischen, ohne dafs sich darauf etwas Auffälliges gezeigt hätte. Als aber 
am nächsten Morgen zum Frühstück wiederum davon gegessen war, bekamen 
einige Leute unmittelbar darauf schwere Kopfschmerzen und ein roth aufge 
dunsenes Gesicht, wobei selbst das Weifse der Augen roth wurde. Schreiber 
dieses fühlte, eben vom Tische aufgestanden, gleichfalls Kopfweh und nach 
gehaltener Untersuchung stellte es sich heraus, dafs fast alle Leute, die von 
dem Fischfleisch gegessen, je nach dem Quantum, welches der Einzelne genossen, 
mehr oder weniger roth aufgedunsene Gesichter bekamen. Da offenbar eine 
Vergiftung vorlag, nahmen diejenigen, welche sich am schlechtesten fühlten, ein 
Brechmittel ein, welches auch eine gute Wirkung hatte. Die Anderen enthielten 
sich jedes Mittels, doch bei diesen, sowie bei den ersteren wich die Aufge 
dunsenheit im Gesicht noch während des Tages, indefs der Kopfschmerz bei 
Allen erst am Abend verschwand. 
Einige der Leute, welche angeblich auch tüchtig von den Fischen ge 
gessen hatten, blieben von den schlimmen Folgen verschont, was zu der Ver- 
muthung Anlafs gab, dafs die Erkrankten vielleicht von dem angebissenen 
Fische genossen hatten und gerade dieser der giftige gewesen war. Es sei 
nochmals bemerkt, dafs die Fische nicht im Freien und im Mondschein gehangen 
hatten, sondern gleich eingesalzen waren, und zwar in einem dichten Gefäfs. 
Der Topf und die übrigen Gefässe, in denen die Fische zur Mahlzeit herge 
richtet wurden, bestanden aus verzinktem Eisenblech, so dafs eine Grünspan 
vergiftung ausgeschlossen ist.“
	        
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