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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 18 (1890)

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Segelanweisung fui die Nordost-Küste von Kaiser Wilhelms-Land. 
eine flache Bucht mit einem Bach in der westlichen Ecke. Der niedrige Strand 
ist gegen diese Spitzen hin wieder felsig geworden und fällt in scharfer Kante 
zum Meere. Er sieht wie verwitterter Sandstein aus, ist aber vermuthlich 
koralliniseh. Es folgen hier zunächst zwei kürzere und dann nach jVeptwn-Spitze 
hin, getrennt durch die flache Puttkamer Sgitze, eine längere Bucht mit kleinen 
Flüfschen und Dörfern unter Palmen und hier und da etwas Grasland. Anker 
grund wurde hier nicht gefunden, ist in den folgenden länger gestreckten Buchten, 
welche meist schwarzen Sandstrand haben, iudefs auch nicht gesucht worden, da 
die Buchten zu wenig Schutz gegen Wind und See gewähren. Den Hintergrund 
dieser Buchten, welche von ebenem, gut aussehendem, theils waldigem, theils 
grasigem Lande umgeben sind, bildet noch immer der markante Prinz Adalberts- 
Berg, vor dem sich ein Bergzug westlich erstreckt, während nach NW niedrige 
Hügel ziehen, die nach Neptun - Spitze in zwei höheren, von Rillen zerfurchten 
Grashügeln ihren Abschlufs finden. Der in der Mitte der langen Bucht westlich 
der Puttkamer-Spitze mündende Flufs führt grüngelbes Wasser ziemlich weit 
nach See hinaus. 
Von Neptun-Spitze bis Gourdon-Spitze. Zwischen dieson Spitzen liegt 
die Franklin-Bai (Vertonung), eingeschlossen von halb bewaldeten, halb grasigen 
Hügelzügcu und im Grunde eine Perspektive auf flachere Thäler gewährend, 
mit einigen hohen dachförmigen Bergen, wie sie sonst an dieser Küste nicht 
auftreten. Sie wird durch die palrnenbesetzte Magnus-Spitze in zwei Theile 
geschieden und enthält zwei bisher unbekannte vortreffliche kleine Häfen, den 
Eitel Friedrich- und den Kronprinzen-Hafen. Ersterer liegt unmittelbar west 
lich der Neptun-SgBze. Beim Einlaufen hat man nur Acht darauf zu geben, 
das von der westlich der Neptun-Spitze gelegenen Huk etwa 2 Kabllg. aus 
springende Küstenriff zu vermeiden, und kann bald nach Passiren desselben auf 
30 bis 36 m Wassertiefe ankern. Leider ist die innerste Bucht des Hafens ver 
sandet. Der Hafen ist südlich und östlich und zum Theil auch westlich von 
Bergen eingeschlossen; fast überall findet sich dichter Wald. Zwei Dörfer und 
zwei kleine Wasserläufe befinden sich im Grunde der Bucht. Die Küste von 
diesem Hafen westlich, noch über den Kaiser Wilhelms - Hafen hinaus, bildet 
mehrere kleine Buchten, welche alle mit Dörfern und Palmen dicht besetzt, theil- 
weise mit kleinen Küstenriffen eingefafst sind. Bei der Magnus - Spitze liegen 
sanft gewellte Hügel, welche die Küste begleiten. Aehnlich wie bei dem ersten 
Hafen weist auch der Kronprinzen - Hafen östlich des Einganges ein weit aus 
springendes Korallenriff auf. Im Gegensatz zu jenem sind aber seine Ufer 
offener, haben viel Sandstrand mit Palmen und Dörfern an beiden Seiten des 
Einganges, und über die Bäume im Grunde der Bucht hat man einen Blick auf 
den einen der schon erwähnten dachförmigen Berge, den Berg Prinz Oscar 
(Vertonung). Die Tiefen nehmen von 35 m nach dem Grunde des Hafens all 
mählich ab, und mau kann seinen Ankerplatz nach Belieben nehmen. Das Land 
südlich des Hafens scheint eine gröfsere Ebene zu sein mit Hügeln und einigen 
gröfseren Bergen und empfiehlt sich sehr zu eingehenderer Untersuchung. 
Westlich vom Hafen erhebt sich ein Sattelberg, halb mit Wald, halb mit Gras 
bekleidet. 
Die nächstfolgende Bucht ist mit einem langen Riffe fast ganz verschlossen; 
im Grunde liegt ein Inselchen oder inselartiger Vorsprung. Eine Anzahl weiterer 
kleiner Buchten bildend, die hier und da Flüfschen aufnehmen und Dörfer haben, 
zieht sich die Küste nach Kap Gourdon, theils von etwas höheren Hügeln be 
gleitet. Kap Gourdon (Vertonung) selbst ist nicht hoch, sondern läuft in kleiner 
Terrainwelle aus, etwas südlich davon befinden sich aber eigenthümlich geformte 
Grashügel, allmählich zum runden Gipfel aufsteigend und nach Nord in starker 
Böschung abfallend. 
Von Kap Gourdon bis Legoarant-Inseln (Vertonung). Von Kap Gourdon 
bis Hatzfeldthafen ist das Küstenland meist flach mit Waldgürtel, und dahinter 
findet man theils Gras-, theils Waldland. Einige Flüsse münden dort, von denen 
der gröfste der Margarethenflufs (Kaukomba) ist, östlich der Samoa-Huk, der 
indefs eine Kiesbarre vor der Mündung hat. Das Wasser ändert hier seine 
Farbe, und man hat */a Sm von der Küste Lothungsgrund mit 15 bis 16 m. Der 
Strand besteht aus aufgespültem Geröll. Mehr innen liegt die schon oben er 
wähnte. Hügelkette, welche sich ungefähr von SSO nach NNW hinzieht. Erst
	        
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