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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 18 (1890)

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Aus dem Reiseberichte S. M. Knbt. „Hyäne*. 
NNW vom .Feiis/t-Felsen liegende schwarze Tonne No. 6 wird hierbei auf 
ca 100 m an B-B. gelassen und darauf in die Mitte zwischen dem vlnners-Felsen, 
auf welchem das Wrack eines kleinen eisernen Dampfers liegt, und der nördlich 
hiervon gelegenen A wvcrs-Bank gehalten. Yon letzterer ist die Mitte der Süd 
seite durch die schwarze Tonne No. 7 bezeichnet. Von letztgenannter Tonne 
ab ist direkter Kurs auf Borna zu nehmen, indem man ein zweistöckiges kleines 
Haus mit weifsem Dach und grünen Holzjalousien nahe dem Ufer unter das 
auf dem Plateau liegende Gouvernementsgebäude zu bringen hat; letzteres ist 
ein zweistöckiger, von breiter Veranda umgebener Bau aus Stahlblech mit 
grauem Anstrich, das südöstlichste Haus aller auf dem Plateau stehenden 
Baulichkeiten. 
Die durchschnittliche Stärke des Stromes während der Fahrt betrug 3 Sm. 
Um l h 20 m p. m. des 2. September ankerte das Kanonenboot in der Nähe 
der eisernen Anlegebrücke des Gouvernements; um ein Schwaien des Hecks 
nach Land hin bei aufkommender Seebriese zu verhindern, wurde ein Warpanker 
nach St-B. achtern ausgebracht. 
3. Von Boma bis Matadi. Die englische Karte giebt ein etwas 
besseres Bild über diesen Theil des Kongo-Laufs als über den zwischen Ponta 
da Lenha und Boma, ist indessen namentlich insofern unrichtig, als die nur 
ca 28 Sm betragende Strecke fast um das Doppelte zu grofs gezeichnet ist; 
völlig falsch ist die Darstellung für den Theil von der Mayumba-Bai bis Vivi. 
Einen besseren Anhalt giebt dio auf Tafel 8 beigefügte Skizze von Kapt. Boyö, 
des Lootsenkommandeurs vom ATon</o-Staat; dieselbe ist der Schrift entnommen 
„Le chemin de fer du Congo“, herausgegeben von der „Compagnie du Congo 
pour le Commerce et l’Industrie“. Neuerdings ist diese Strecke von dem 
belgischen Geuoralstabs-Kapitän Jüngers durch Triangulation aufgenommen, 
und soll diese Arbeit bis zur Mündung des Stromos fortgesetzt werden. 
Nachdem am 4. September um 7 h a. m. Anker gelichtet war, wurde 
zunächst der Kurs in ca 200 m Abstand am Nordufer entlang genommen, vor 
über an den Faktoreien Noinda und Vindale Nzatti (Vinda la Ngadi), erstere 
englisch, letztere französisch. Die bezeichnete Entfernung vom Ufer wird bis 
zu den Crom&ac-Inseln beibehalten und nur in der Nähe der Ostspitze von den 
felsigen Prfwzen-Inseln etwas vergröfsert, weil hier Steine in den Strom vor 
treten. Höhenzüge mit abgerundetem Rücken, deren Erhebung mic dem Schreiten 
stromaufwärts allmählich zunimmt, schliefsen auf beiden Seiten von den Prinzen- 
Inseln ab den Strom ein. Dieselben sind meist lediglich mit zur Zeit verdorrtem 
Gras und einzelnen Boabab-Bäumen bestanden; nur nahe dem Ufer und am 
Ausgang der sich hier erweiternden schmalen Thäler tritt etwas reichere 
Vegetation auf: Fächerpalmen, Baumwollbäume und mit Lianen dicht behangenes 
Buschwerk. Die auf den Höhen Tags und Nachts sichtbaren Grasbrände zeigen 
an, dafs dor Eintritt der Regenzeit nicht mehr fern ist. 
Der südlich bleibende Oscar-Fels ist kahl, von hellgrauer Färbung und 
in der Regenzeit unter Wasser. Etwas höher ist der OSOVäO von letzterem 
liegende und mit Strauchwerk bestandene Sanga ya Nzondo-FeIsen. Von den 
in gröfserer Nähe des Südufers als auf der englischen Karte befindlichen Scylla- 
Felsen ragte nur ein kleiner Stein aus dem Wasser hervor. 
Nach Passiren der hohen Gomi>ac-Inseln, in deren Nähe starke Strudel, 
geht der Kurs nach dem linken Ufer hinüber und führt dicht bei den drei 
Faktoreien von Massuka (südlich der Inseln Three Weird Sisters) vorüber. Die 
Boola ßcca-Felsen der englischen Karte waren nicht zu sehen. Von den Inseln 
der Drei Schicksalsschwestern (Three Weird Sisters) ist die südwestliche, mit 
Gras und niedrigem Strauchwerk bedeckt, ca 2 m, die folgende, mit einzelnen 
Bäumen bestandene ca 4 m und die dritte, mit niedrigem Gesträuch besetzte 
ca 3 m über Wasser. Eine Anzahl kleinerer, über Wasser ragender Felsen 
schliefst sich letzteren in nordnordöstlicher Richtung an. 
Auf halbem Wege zwischen Massuka und dem Diamant-Felsen ist nach 
dem rechten Ufer hinüberzuhalten. Dieser letztere Felsen besteht aus ca 1‘/2 in 
über Wasser ragendem, kahlem Gestein. Der nordöstlich von ihm nahe dem 
rechten Ufer liegende ca 2 m hohe Kohlen-Fels (Coal Rock) ist mit niedrigem 
Gestrüpp bosetzt.
	        
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