Skip to main content

Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 18 (1890)

Aus dem Reiseberichte S. M. Iinbt. „Hyäne“. 
209 
Um 3 h 5“ p. m. ankerte das Kanonenboot auf der Ostseite des Fahrwassers 
gegenüber der holländischen Faktorei in 12 m Wasser, Sandgrund. Fahrzeuge 
von der Gröfse S. M. Knbt. „Hyäne“ können auch an den Landungs brücken 
der beiden Faktoreien (eine holländische, eine englische; die in der Karte an 
gegebene portugiesische ist mit der holländischen, die französische mit der 
englischen verschmolzen) fostmachen; indefs sind erstere nur schwach gebaut. 
Neben Scotchmam llead sind die beiden Boabab-Bäume östlich der 
HendersonSpitze, die Faktoreien westlich des llewett Creek, die mit Bäumen 
bestandene NW-Spitze der Gras-Inseln und die mit weifsen Dächern versehenen 
Gebäude von Ponta da Lenha wie Sicia auf dieser Strecke gute Landmarken. 
Die in der Karte verzeichnete hervorstehende Palmengruppo (Clump of Palms) 
auf den Drapm-Inscln wurdo an der angegebenen Stelle nicht gefuuden; 
solche befindet sich indefs S0 S /4S von der holländischen Faktorei auf der 
Nordseite eines kleinen Cx-eeks. 
Der Strom setzte östlich von Scotchmans llead 4,5 Sra, westlich der 
Z)rap«r$-Inseln l bis 2 Sm stark. 
Die im Banana Creek 22,1° C. betragende Temperatur des Wassers stieg 
im eigentlichen Äb»^o-Strom auf 27,2°; als Maximum wurde 28,0° auf der Fahrt 
von Boma nach Matadi um 8 h a. m. am 4. September bei der JW»2en-Insel 
(Booka Embomma) gefunden. 
2. Von Ponta da Lenha bis Boma. Ein Vergleich einer im Besitz 
des Bcgierungslootsen befindlichen Karte, welche auf Tafel 8 beigefügt ist, mit 
der aus dem Jahre 1875 herrührenden britischen Aufnahme der Karte Tit. VIII 
No. 7 (Br. Adm.-Karte 625) ergab, dafs die Umrisse der auf dieser Strecke 
liegenden Inseln und damit die Fahrwasserverhältnisse sich völlig geändert 
haben. Die heut benutzte Sti’afsc entspricht etwa dem Mamballa - Flufs 
obiger Karte. 
Zur Erleichterung der Navigirung befiuden sich an den schwierigeren 
Passagen fünf Tonnen und eine Bake. Von den Tonnen sind beim Einsegeln 
die stumpfen mit schwarzem Anstrich an B-B. zu lassen. 
Von Ponta da Lenha, welches um 8 h 10“ a. m. des 2. September vei 1 - 
lassen wurde, führt der Kurs zunächst östlich bei der östlich vom Sicia Creek 
liegenden schwarzen Tonne 3 vorüber, welche das SW-Ende der Pef*c«n-Bank 
bezeichnet; die holländische Faktorei von Ponta da Lenha ist hierbei frei von 
der NW-Spitze der Draper-Inseln zu lassen. An der SO-Spitze der westlichen 
Mateba-Inseln angclangt, ist der Kui-s südlich der J/nieia-Bänke und der das 
SO-Ende derselben markirenden schwarzen Tonne 4 zu nehmen. Als Leitmarke 
hat man hier voraus auf niedriger grasbedeckter Insel einen abgerundeten 
niedi’igen Busch (nördlich davon zwei Fächerpalmen) in Deckung mit einer 
kleinen Gruppe von Bäumen mit hoi’izontal stehenden Zweigen (junge Baurn- 
wollbäume?) zu halten, unter Beobachtung des von Norden her kommenden 
Stromes. Gute Peilobjekte sind dio Faktoreien von Sicia und Mateba. 
Nach Passii'en von Tonne 4 ist der Kurs ohne besonderes Mark auf die 
roth und weäfs vertikal gestreifte stumpfe Tonne 5 zu nehmen, diese an St-B. 
zu lassen und darauf auf die NO-Spitze der niedrigen Hxppo-Insel zu steuern, 
bis die SO-Spitze der letzteren etwa querab. In Richtung NOzN sieht man 
alsdann auf niedrigem Ufer eine hölzerne, pyramidenförmig erscheinende weifsc 
Bake von ca 4 m Höhe mit einem auf der Ecke stehenden Quadi’at als Topp 
zeichen, welche jetzt voraus zu halten ist. Die zwischen Tonne 5 und dieser 
Bake befindliche Strecke des Fahrwassers über die sog. J/nirfta-Barre ist die 
flachste von Banana bis Matadi. Die zur Zeit gefundene gei’ingsto Tiefe von 
7 l /i m, nachdem der Strom seit etwa zehn Tagen zu steigen begonnen (als 
gröfste Differenz zwischen höchstem und niedrigstem Wasserstand werden 5,5 m 
angenommen), wurde nahe der Tonne 5 gefunden. Der Boden ist auf der Barre 
wellenförmig gestaltet und von losem Sand gebildet, durch welchen tiefer 
gehende Schiffe sich mehrfach, ohne Schaden zu nehmen, durchgearbeitet haben 
sollen. Der Unterschied zwischen Niedrig- und Hochwasser, welch letzteres 
sich nur durch ein Stauen des Wassers zu ei’kennen giebt, beträgt hier ca ‘/sm. 
Nachdem man sich dem Ufer bei der Bake bis auf ca 300 m genähert 
hat, wird in diesem Abstande an dem Südufer der hier befindlichen niedrigen, 
mit Gras und cinzelncu Büschen bestandenen Inseln östlich gesteuert. Die 
Aas. i. lljit. etc., 1890, Ueft VI. 2
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.