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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 18 (1890)

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Ans dem Reiseberichte S. M. Knbt. „Hyäne“. 
0 „Africa Pilot*, Pan II, 1884, S. 125. 
Mit Sonnenuntergang war die Nordspitze der Bai de Lunago erreicht, 
und wurde der Kurs auf /Saunas-Leuclitthurm genommen. Letzterer kam bei 
leicht diesiger Luft um 9 h 50“ auf 16 , /g Sm, St. Philips Bonnet-Feuer auf 
9 Sm (mit Nachtfernrohr auf 13‘/2 Sm) um 2 h 54“ a. m. am 26. August in Sicht. 
Um 8 h a. m. des letztgenannten Tages ankerte S. M. Knbt. „Hyäne“ auf 
der Rhede von Benguela. 
2. Wind. Während der Fahrt wehten ganz leichte Land-und Seewinde. 
3. Wetter. Der Himmel war völlig mit cu-ni bedeckt, der untere Theil 
der Berge klar, der obere in leichte Wolken gehüllt. 
4. Stromverhältnisse. Der Strom hatte zwischen Espügle-Bai und 
Benguela rw. N 45° 0 0,7 Sm p. h. gesetzt. Im Uebrigen waren die Verhält 
nisse wie auf der Reise zwischen Mossamedes und der Espiegle-Btxi. 
V. Von Benguela nach San Paul de Loanda. 
1. Kurs. Am 26. August um 6 h 40“ p. m. wurde Anker gelichtet und 
der Kurs auf einen Punkt 10 Sm westlich von Kap Palmarinhas genommen, 
von wo in gleichem Abstand parallel zum Lande gesteuert wurde. Auf diesem 
Wege kam das Feuer von Philips Bonnet auf ca 9 Sm Entfernung aus Sicht. 
Palmarinhas-Feuer wurde am folgenden Tage um 9 h 30“ p. m. auf 10 Sm Ent 
fernung bei leicht diesiger Luft gesichtet; bezüglich desselben ist noch zu be 
merken, dafs die Verdunkelung 25 Sek., der Blick 5 Sek. Dauer besafs. Der 
Hafen von Loanda wurde um 9 h 22“ a. in. am 28. August erreicht. 
2. Wind. Der Wind war in den ersten Tagesstunden nördlich, Stärke 1, 
und ging während des Vormittags allmählich östlich; um 12 h trat Stille ein, 
3 h p. m. nördlicher, bis 5 h nach NW 1 und um 8 h weiter bis N und NE 1 
drehender Wind auf. 
3. Wetter. Der Himmel war bei etwas diesigem Horizont mit einem 
leichten Schleier von cir-cu bedeckt, welche aus nördlicher Richtung zogen. 
Nach Sonnenuntergang trat leichter Thaufall auf. 
4. Stromverhältnisse. Der Strom folgte im Allgemeinen dem Lauf 
der Küste nach Norden mit 0,6 Sm mittlerer Geschwindigkeit. 
Die zuvor blaue Wasserfarbe ging 30 Sm rw. SWzW von der Mitte der 
Coanza - Mündung in dunkelgrün über; 19 Sm rw. WzS von letzterer Stelle 
traten SSW laufende Stromstreifen auf. 
An dem sehr dunklen Abend des 27. August zeigte sich zwischen 7 h und 
8 b (ca 9° 24' S-Br und 13° O-Lg) bei Stille die ganze Meeresfläche matt 
leuchtend, einem von schwachem Mondschein beschienenen Schneefelde gleichend. 
Später war diese Erscheinung nur noch auf kleineren Flächen zu sehen. 
VI. Von Loanda nach Ambriz. 
Nach Einnahme von Frischproviant setzte das Kanonenboot um IO 11 30“ a.m. 
am 29. August die Reise nach Norden fort. 
1. Kurs wurde nach Passiren des Kap Lagosta direkt auf Ambriz 
genommen. 
2. Küste zwischen Kap Lagosta und Ambriz. Zwischen der 
Spilimberta- und Daw^-Spitze ist die Küste im Allgemeinen gleiehmäfsig hoch, 
aus hellgelbem, oben zum Theil röthlich gefärbtem, meist horizontal geschichtetem 
Sandstein gebildet, welcher aus mäfsiger Höhe steil zum Meere abfällt. Die 
Obei'fläche ist, wie auf der Ostseite der Loanda-Bucht, mit Strauchwerk, einzelnen 
Bäumen und weifsstämmigen kandelaberartigen Euphorbien besetzt. Im Osten 
erheben sich einzelne Kuppen und kleinere Höhenzüge. 
Die Mazula-Bai 1 ) ist durch die Senkung des Terrains an dieser Stelle, 
den tiefen Einschnitt des Ow^e-Flusses in das Terrain und den reichen Baum 
wuchs an dessen Mündung leicht auszumachen und hierdurch von den nach 
Norden zu folgenden Einbuchtungen zu unterscheiden, bei denen ähnliche Sen 
kungen zum Meere auftreten, die Vegetation indessen namentlich in der Nähe 
der Küste eine spärlichere und die Brandung eine stärkere ist. 
Die Kleine Mazula-Bai liegt nicht südlich, wie in der Karte Tit. VIII 
No. 6 (Br. Adm.-K. 604) angegeben, sondern wenig nördlich von 8° S-Br nach
	        
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