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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 18 (1890)

Ans dem Reiseberichte S. M. Knbt. „Hyäne 1 . 
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i) „ Africa Pilot« Part II, 1884, S. 149. 
Es ist ferner die Lage der SW- wie der NW-Spitze der Bai das Matilhas 
zum Kap Martha in obiger Karte unrichtig angegeben. Erstere liegt zum Kap 
nicht SW l /*W, sondern SW'/tS mw., letztere nicht SW‘/iW, sondern SW’/sS. 
Die beiden Lwcida-Fischereien nördlich der Espiègle Cove kamen bald 
nach Passiren von Kap Martha in Sicht; dieselben liegen an der Mündung 
zweier zur Zeit trockenen Flufsbetten, welche etwas landeinwärts eine südöstliche 
resp. nordöstliche Richtung annehmen und sich mit Wasser füllen, sobald im 
Innern des Landes starke Regengüsse eintreten. 
Auf dem in der Karte gegebenen Plane der Espiègle-Bai ist die Lage 
von West-Pt. zu der NW-Spitze der Cove unrichtig. Dem Plane nach ist die 
gegenseitige Richtung mw. NW 8 /*W und kann West-Pt. nur vom Eingänge der 
Cove aus gesehen werden, während thatsächlich dies noch möglich war, als das 
Kanonenboot nur noch 300 m vom Südufer der Bucht entfernt war. 
2. Wind. Während der Fahrt hatten ganz leichte Land- und See 
winde geweht. 
3. Wettor. Nachdem zuerst nur leichte cu-ci am Ost-Horizont gewesen, 
bezog sich allmählich von 6 h p. m. des 24. August ab der Himmel aus NW 
völlig mit cu-ni-Gewölk. 
4. Stromverhältnisse. Der Stimm hatte während der Reise rw. N15°0 
0,2 Sm p. h. gesetzt. Die Dünung war S WzW 3 gewesen, die Farbe des Wassers 
dunkelblaugrün. 
Während der dunklen Nacht zeigte sich sehr starkes Mecrleuchtcn ; ab 
gesehen von scheibenförmigem starkem Auf blitzen, namentlich im Kielwasser, 
erschienen grofse Flächen der sehr ruhigen See hell in phosphorescirendem 
Licht, so dafs von den Ausgucks mehrfach Brandung gemeldet wurde. 
IV. Von Espiègle-Bai nach Benguela. 
Nach fünfstündigem Aufenthalte wurde die Reise am 25. August um 
l h p. m. fortgesetzt. 
1. Kurs. Bis Sonnenuntergang wurde in ca 3 Sm Entfernung längs 
der Küste gesteuert. Dieselbe nimmt von Kap Martha ab nach Norden zu einen 
völlig anderen Charakter an; statt des meist nahezu horizontal geschichteten 
Sandsteins sowie muschelreichen Kalksteins treten von Granit gebildete und 
meist steil zum Meere abfallende Höhenzüge auf, welche namentlich zwischen 
Espiègle- und Mary-Bai häufig Thäler zwischen sich lassen; letztere haben bis 
ca 13° 40' S-Br die Richtung NW zur See hin und endigen in einem breiteren 
weifsen Sandstrand. Nördlich dieser Breite treten Thäler seltener auf; ihre 
Breite und die Ausdehnung des Sandstrandes wird geringer. Die Richtung 
derselben bis zum Kap St. Mary ist westsüdwestlich,*) von hier bis zur Elephant- 
Bai nördlich. 
Die Höhenzüge, deren Gipfel — ohne charakteristische Formen zu tragen 
— meist abgerundet, sind nur von spärlicher Vegetation bedeckt. 
An dem Ausgang eines der vorstehenden Thäler, ca 3 Sm nördlich der 
Z-MCîda-Ansiedelung, liegt eine weitere Fischerniederlassung. Menschliche Woh 
nungen wurden ferner gesehen 5*/2 Sm südlich der 3 Pine-I. in dem Bett des 
hier in der Karte verzeichneten Flusses. Die Hütten in der St. Mary-Bai 
(vgl. „Ann. d. Hydr.“ 1887 S. 94, 1888 S. 262) wurden auch jetzt noch ver 
lassen gefunden, ebenso ein an einem Thalausgange liegendes einzelnes Haus 
3'/2 Sm nordöstlich von Mary’s Bonnet. 
Diese letztgenannte Kuppe erhebt sich auf einem Plateau östlich von 
Kap St. Mary und gleicht, von Norden gesehen, einer Kugelkalotte, auf deren 
oberer Fläche eine Steinbrustwehr aufgesetzt ist. Von Süden kommend, sieht 
mau die Anhöhe über Kap St. Mary mit ihrem obersten Theil hinwogragen. 
Der auf dem letztgenannten Kap von Diego Cam 1486 errichtete Stein 
pfeiler kam auf dem Kurse NNO, in 4 Sm Abstand von der Küste dampfend, 
auf 4 Sm Entfernung, einer kleinen Stange gleichend, in Sicht. Da der Pfeiler 
nicht auf der höchsten Spitze des in das Kap endigenden Bergrückens steht, 
so hebt er sich, sobald er etwa Ost gepeilt wird, sowie beim Kommen von 
Norden nur sehr schlecht vom Hinterlande ab.
	        
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