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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 18 (1890)

Bemerkungen über die Nordküste von Alaska. Nord-Amerika. 
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Bemerkungen über die Nordküste von Alaska zwischen der Spitze 
Barrow und der Mackenzie-Bucht. Nord-Amerika. 1 ) 
Der Kommandant des V. St. Schiffes „Thetis“, Lieutenant Commander 
Ch. H. Stockton, hat über die Nordküste von Alaska, zwischen der Spitze 
Ban'ow 2 ) und der Mackenzie-Bncht Nachstehendes berichtet: 
In dem Zufluchtshafen (Refuge-Station) beim Kap Smyth (Spitze Barrow) 
ist gegen südliche und östliche Winde ein sicherer Ankerplatz. Bei der Signal 
station auf dem Kap Smyth wurde die Mifsweisung zu 33° 40' Ost bestimmt. 
In der Nähe des Ankerplatzes liegt das grofse Dorf Ootkeavie. Die „Pacific 
Steam Whaling Company“ hat ihre Station in unmittelbarer Nähe von diesem 
Hafen. 
Im Allgemeinen ist der Verlauf der Küste, wie die Seekarte solches 
angiebt, nur an einzelnen Stellen liegt die Küste einige Seemeilen südlicher. 
Solches ist besonders in der Nähe der Insel Flaxman und beim östlichen Theile 
des Lfow-Riffes der Fall. 
Die wichtigeren, seewärts gelegenen Untiefen und Inseln sind, was die 
Breite anbelangt, richtig verzeichnet, in Bezug auf das Festland jedoch, sowie 
auf ihre Richtung sind dieselben nicht genau wiedergegeben. Die Tiefen sind 
bei der Küste ziemlich richtig angegeben, jedoch ist deren geographische Lage 
nicht immer zutreffend. 
Ostwärts der Spitze Barrow wurden 15 Schiffe angetroffen, und war der 
Sommer des Jahres 1889 seit vielen Jahren wieder der erste, während dessen 
die Schiffe die Gewässer jenseits der Spitze Manning erreichen konnten. Längs 
der Küste und in der Nähe derselben findet mau stets Eis; das mächtigere 
Packeis bleibt entweder auf oder in der Nähe der Spitze Tangent, dem Kap Halket, 
dem Riffe Lion, der Spitze Manning oder in der Nähe der Insel Berschel liegen. 
Bei westlichen oder nordwestlichen Winden schiebt sich das Packeis bei 
einem oder bei allen vorher erwähnten Punkten an das Land, während bei 
nordöstlichen Winden dasselbe von der Küste abtreibt und woselbst sich dann 
einzelne eisfreie Kanäle bilden. 
Schiffe, welche nach der ersten September-Woche ostwärts steuern, 
müssen auf eine Ueberwinterung rechnen. 
Die Spitze Tangent ist flach und niedrig und wird von vielen engen 
Lagunen durchschnitten; sie soll nach der Angabe von Eingeborenen das 
Mündungsdelta eines Flusses, wahrscheinlich des lk-puk-puk, sein. 
Seewärts 3 Sm rw. N 81° 0 vom Kap Halket liegt eine Untiefe, welche 
nach Berichten einiger Walfischfänger eine Insel sein soll. Die innerhalb des 
Kap Halket angegebene Insel hängt mit dem Festlande durch eine niedrige 
Sandzunge zusammen. Die Sandzunge ist ca 3 Sm lang und ist von tiefem 
Wasser umgeben. Ihre Bildung dürfte durch die Eismassen entstanden sein, 
welche in deren Nähe stranden. 
Die Pelly-Berge wurden nicht gesehen, und liegen deshalb nicht an der 
in der Karte angegebenen Stelle. Nach Osten steuernd, wurden zunächst die 
Franklin-Berge gesichtet; dieselben sind ziemlich richtig verzeichnet, schienen 
jedoch, vom Schiffe aus gesehen, mit den Romanzoff-Bergen einen Bergzug 
zu bilden. 
Zwischen dem Return-Riff und der Sandinsel seewärts vom CWm7/e-Flufs, 
in der Harrison-Bucht, erstrecken sich längs der Küste vier Inseln, deren eine 
ca 3 Sm lang ist. Diese sind auf der Karte nicht verzeichnet, scheinen auch 
den Eingeborenen nicht bekannt zu sein und wurden deshalb ZA^fts-Inseln 
benannt. 
Die Küstenlinie ostwärts und in unmittelbarer Nähe der Spitze Becher 
ist auf der Karte nicht richtig niedergelegt. Die ganze Bucht ist tiefer und 
erstreckt sich weiter nach SW hin. 
Die Gruppe kleiner Inseln, die sich ost- und westwärts vom Yarborought 
Inlet erstreckt, kennzeichnet das Westende des Ltow-Riffes. Da diese Inseln 
1) „Notice to Mariners“ No. 45/951. Washington 1889. 
2 ) Vgl. „North Pacific Directory“, 1886, pag. 700. 
Ann. d. Hydr, etc., 1890, Heft V. 
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