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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 18 (1890)

Aus dem Reiseberichte der deutschen Bark „Papa“. 
177 
Mittelwerthe des Luftdrucks, der Lufttemperatur, der relativen 
Feuchtigkeit, der Bewölkung und der Temperatur 
der Meeresoberfläche. 
Bcobachtungs- 
Luftdruck 
Luftdruck 
Relative 
Feuchtigkeit 
Bewölkung 
Temperatur der 
Meeresoberfl. 
stunde 
Anzahl 
Anzahl 
Anzahl 
Anzahl 
Anzahl 
der 
mm 
der 
°C. 
der 
°/o 
der 
Grad 
der 
°C. 
Beob. 
Beob. 
Beob. 
Beob. 
Beob. 
8 h a. m. 
72 
748,3 
72 
9,2 
72 
68,9 
72 
7,0 
42 
7,0 
12» m- 
72 
748,1 
72 
10,9 
72 
65,9 
72 
7,4 
42 
7,2 
4 h p. m. 
72 
748,1 
72 
10,5 
72 
67,9 
72 
7,0 
42 
7,2 
8 h p. m. 
74 
748,3 
74 
8,2 
74 
74,8 
73 
6,6 
43 
7,0 
Die vier Stunden 
zusammen . . . 
290 
748,2 
290 
9,7 
290 
69,4 
289 
7,0 
169 
7,1 
Eine Betrachtung der Tabelle über die Windverhältnisse läfst erkennen, 
dafs die Windrichtung aus dem nordwestlichen Viertelkreise diejenige aus den 
anderen Richtungen bei Weitem überwog. 56,2 °/o aller beobachteten Winde 
hatten eine Richtung zwischen W und NNW, dem gegenüber Winde aus dem 
nordöstlichen Halbkreise mit der geringsten Häufigkeit von nur 4,1 % vertreten 
sind. Am häufigsten wehte der Wind recht von W; Ostwind ist während der 
ganzen Beobachtungszeit nicht vorgekommen. Die mittlere Windstärke von 3,2 
kann wohl als gering bezeichnet werden. Am frischesten wehte der Wind 
durchschnittlich um die Mittagsstunde (Stärke 3,9), um dann gegen 8 Uhr 
Abends, zu welcher Zeit die meisten Windstillen auftraten, bis zu seiner 
kleinsten mittleren Stärke von 2,3 herabzusinken. Während der 72 tägigen 
Beobachtungszeit haben neun verschiedene Stürme von 1 bis 8 Stunden Dauer 
stattgefunden, deren mittlere Stärke 8,1 war. Mit Ausnahme eines SSW-Sturmes 
waren alle übrigen aus WNW bis WSW. Eine entschiedene Windänderung, 
welche auf die Bahnen der barometrischen Minima hätte schliefsen lassen können, 
ist kaum zu erkenuen. In den meisten Fällen erreichte das Barometer seinen 
tiefsten Stand vor dem Einsetzen des stärksten Windes, einige Male gleichzeitig 
damit, und es stürmte stets bei steigendem Barometer. Das Minimum der De 
pression, welche die Veranlassung zu dem ersten stürmischen Westwinde am 
9. November war, passirte schon am vorhergehenden Nachmittage um 4 Uhr 
bei einer Tiefe von 730,2 mm — dem beobachteten niedrigsten Barometerstände 
während der ganzen Zeit — südlich von Punta Annas, als der Wind, nachdem 
er kurz zuvor von NNW auf W umgelaufen war, die Stärke 6 hatte. 
Der mittlere Luftdruck hatte eine Höhe von 748,2 mm. Der Unterschied 
in demselben an den verschiedenen Beobachtungsterminen ist zwar unbedeutend, 
doch scheint ein täglicher Gang desselben ausgedrückt zu sein, indem um 8 Uhr 
Morgens und um 8 Uhr Abends der mittlere Luftdruck mit 748,3 mm um 0,2 mm 
höher war, als um 12 Uhr Mittags und 4 Uhr Nachmittags. Besonders auf 
fällig war die nicht selten auftretende rasche und bedeutende Aenderung im 
Luftdruck. Beispielsweise nahm der Luftdruck von 8 Uhr Abends den 7. No 
vember bis 8 Uhr Morgens den 8. November, also in 12 Stunden, um 14,4 mm 
ab, und im Mittel der vier Beobachtungstermine war derselbe am letztgenannten 
Tage mit 731,6 mm 17,6 mm tiefer als am ersten Tage. Die rascheste Zunahme 
war diejenige von 8 Uhr Abends den 11. November bis 8 Uhr Morgens den 
12. November, welche 9,9 mm erreichte, indem das Barometer von 734,1 mm 
auf 744,0 mm stieg. Dem mittleren Luftdruck des 11. November von 732,3 mm 
stand am 12. November ein solcher von 746,9 mm gegenüber. Der höchste 
überhaupt beobachtete Luftdruck von 766,8 mm ereignete sich am 30. Oktober 
8 Uhr Abends bei leichtem SSW-Winde und mäfsig bewölktem Himmel; der 
niedrigste von 730,2 mm wurde, wie schon gesagt, am 8. November 4 Uhr Nach 
mittags bei starkem W-Winde und ebenfalls mäfsig bewölktem Himmel beob 
achtet. Die absolute Schwankung des Luftdruckes erreichte mithin die Höhe 
von 36,6 mm. 
Ann. d. Hydr. etc., 1890, Heft V. 
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