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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 18 (1890)

Zusammenhang zwischen d. Windgeschwindigkeit u. d. Dimensionen d. Meereswellen etc. 
3. Südatlantische Westwinde. 
Angenommen: Wm = 12 m per Sek. = 6,0 Beauf., 
D = oo, 
t = oo. 
Berechnet: h = 4,0 m, X — 148 m. 
Beobachtet: h = 4,3 m, l = 133m. 
5. Ostchinesisches Meer. 
Angenommen: Wm = 10 m per Sek. = 5,2 Beauf., 
D = 600 Sm, 
t — oo. 
Berechnet: h = 3.2 in, X = 86 m. 
Beobachtet: h = 3,2 m, X = 79 m. 
4. Indische Westwinde. 
Angenommen: w» = 15 m per Sek. = 7,1 Beauf., 
D = oo, 
t = oo. 
Berechnet: h = 5,0m, X = 185 m. 
Beobachtet: h = 5,3 m, X — 114 m. 
6. Westpacifisches Meer. 
Angenommen: wm = 10 m per Sek. = 5,2 Beauf., 
D = 1000 Sm, 
t = oo. 
Berechnet: h = 3, 2m, l = 99m. 
Beobachtet: h = 3,1 m, X = 102 m. 
Hierzu müssen wir noch folgende Bemerkungen machen. 
Zu 1. Sowohl die Annahme w m = G m per Sek. = 3,4 Beaufort, wie 
der Ansatz D = 1000 Seemeilen als LäDge der Windbahn dürften den that- 
sächlichen Verhältnissen gut entsprechen. Die Uebereinstimmung zwischen Beob 
achtung und Rechnung ist denn auch vorzüglich. 
Zu 2. Da der Passat auf der südlichen Halbkugel nicht unbedeutend 
frischer weht als auf der nördlichen, so ist es gerechtfertigt, w m = 8 in per Sek. 
anzunehmen. Hätten wir w m = 9 in per Sek. gesetzt, so würde sich ergeben 
haben: h = 2,9 m und /l = 90m. Die Länge der Windbahn ist mit 1000 See 
meilen vielleicht etwas zu kurz angesetzt, weil der Passat im Indischen Ocean 
schon in sehr südlichen Breiten (etwa 25° S) frisch zu wehen pflegt und sich 
bis an und über den Aequator hinaus erstreckt. Nehmen wir w m = 9 m per Sek. 
und D = 1500 Seemeilen an, so erhalten wir h = 2,9 m, X — 96 m, also voll 
kommene Uebereinstimmung. 
Zu 3. Wir haben hier t = oo gesetzt, was gewifs nicht berechtigt ist, 
weil die Schilfe, auf denen Lieutenant Paris beobachtete, auf einer Reise von 
Frankreich um das Kap der guten Hoffnung nach Japan und China und zurück 
begriffen, sich im Atlantischen Ocean keinesfalls im Bereiche der mehr oder 
minder beständigen Westwinde, sondern in dem Grenzgebiete zwischen diesen 
und dem SE-Passat befunden haben werden, in welchem Stürme mit veränder 
lichen Winden und Stillen ab wechseln. Es ist deshalb anzunehmen, dafs die 
beobachteten Wellen Winden angehöreu, die mit sehr verschiedener Stärke und 
Zeitdauer geweht haben, wir dürfen daher keine vollkommene Uebereinstimmung 
erwarten. 
Zu 4. Die Annahme w m = 15 m per Sek. dürfte wohl auf keinen Wider 
spruch stofsen, weil das Schiff sich hier dem Gebiete der stürmischen West 
winde jedenfalls mehr genähert haben wird als im Südatlantischen Ocean. Im 
Uebrigen gilt auch hier die zu 3 gemachte Bemerkung, dafs die Beobachtungen 
während einer Anzahl kürzere Zeit andauernder Stürme erhalten worden sind. 
Dies wird auch wahrscheinlich gemacht durch die Maximal- und Minimalwerthe 
der Wellenhöhen (11,5 und 2,8 m), die auf grofsen Wechsel der Windstärken deuten. 
Zu 5. Die Annahme der Stärke des NE-Monsuns mit 10 m per Sek. 
= 5,2 Beaufort dürfte angemessen erscheinen. Die Uebereinstimmung zwischen 
Beobachtung und Rechnung unter der Annahme eines Seeraums von 600 See 
meilen (von Korea bis zu den Sannan-In. und Formosa — ca 10 Breitengrade) ist 
befriedigend. 
Zu 6. Obwohl nicht angegeben ist, was unter dem „Westpacifischen 
Meere“ verstanden wird, so ist doch anzunehmen, dafs dasselbe der Passat 
region östlich von den Liu-kiu- Inseln und Formosa angehört, und haben wir 
daher D = 1000 Sm und die Windstärke derjenigen im NE-Monsun des Ost 
chinesischen Meeres gleich gesetzt. 
Man darf das Ergebnifs der Vergleichung zwischen Rechnung und Beob 
achtung gewifs als befriedigend bezeichnen, doch wird freilich die Beweiskraft 
wesentlich dadurch eingeschränkt, dafs die Windgeschwindigkeiten nicht beob 
achtete, sondern angenommene Werthe sind, die aber wohl nicht gerade als 
unwahrscheinlich bezeichnet werden können.
	        
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