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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 18 (1890)

Zusätze zn den Segel an Weisungen für die Küsten des Japanischen Meeres. 
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bohrt (Karte) und hat kein Loch (Segelanweisung), sondern sie ,besteht zur 
Zeit aus einem Haupttheil und einem südwestlich davon liegenden Felsen, der 
unten mit ersterom in Verbindung steht. 
Baken sind überall in der Bucht Peter des Grofsen kein besonderes 
Merkmal, da eine Unzahl solcher, jedenfalls von den Vermessungen herrührend 
und einfach stehen geblieben, sich auf fast allen Inseln zerstreut vorfindet. 
18. Die anderNW-Ecke der Insel Kazakavitch — KapStaritski — 
belegenen, Uchi-Inseln 1 ) benannten, steilen Felsen (Br. Adm.-Karte 2432 und 
2407 (Tit. XI: 191, 192) sind in der Segelanweisung nicht erwähnt. 
19. Im Eingänge zur Novik-Bucht®), im östlichen Bosphorus und 
den nördlich davon belegenen Einbuchtungen haben gegen Segelanweisung und 
Karte zahlreiche Veränderungen in der Betonnung stattgefunden (dieselbe ist 
in No. 30 der „Nachr. f. Seef.“, 1890 veröffentlicht). 
Der westliche Eingang zum Bosphorus ist für vom Süden kommende 
Schiffe nicht befeuert, sondern nur für die aus der Amur-Bucht kommenden; 
das einzige, wirklich vorhandene Feuer auf der Spitze Larion off, wird erst 
sichtbar, wenn es W'/aN gepeilt wird. 
Die westlichste der fünf Festmache-Tounen im Hafen von Wladiicostoh, 
südlich von den beiden Hafenfeuern (roth und grün) belegen, giebt die äufsere 
Grenze an, bis zu der fremde Kriegsschiffe, und zwar von einer Nation höchstens 
zwei, im Hafen ankern dürfen. 1 
20. Skrypleff-Insel 3 ) ist nicht „steep-to all round and hardly 
accessible“, sondern flacht sich nach Nord ab und gestattet dort allem Anschein 
nach, bequem zu landen. 
21. Hafen von Wladiwostok 4 ): 
a) Die Werft, früher auf der schmalen Landzunge belegen, welche den 
Hafen im Westen von der Amur-Bucht trennt, ist nach dem Nordufer des 
ersteren, unweit der Ost-Ecke, verlegt, während umgekehrt die Kasernen — 
moderne, steinerne für den Winter — von hier fort und nach der Landzunge 
hin gebaut worden sind. — Die Werkstätten auf der Werft sind in ziemlich 
grofsen Gebäuden untergebracht, entbehren aber zur Zeit noch einer grofsen 
Zahl von Dampfmaschinen, und es wird daher fast ausnahmslos mit Hand 
betrieb gearbeitet. — Auf der andern Seite leidet der Umfang der zu leistenden 
Arbeiten ungemein unter dem herrschenden Arbeitermangel; was von russischer 
Bevölkerung aus der niederen, nicht Ackerbau treibenden Bevölkerung bis jetzt 
hierherkommt, ist, weil zu Nichts geschickt, als Handwerker nicht zu gebrauchen, 
denn tüchtige Arbeiter finden auch in weniger entlegener Gegend günstige Lebens 
bedingungen. — Infolge dessen hat die Regierung zu Chinesen ihre Zuflucht 
nehmen und sich, um nur diese wenigstens zu halten, sogar dazu bequemen 
müssen, ihnen das für alle russischen Werftangestellten streng verbotene Rauchen 
auf der Werft zu gestatten. — Trotzdem sind, wie gesagt, Arbeiter nur in so 
geringer Anzahl vorhanden, dafs die weiten, hohen Räumlichkeiten fast leer 
aussehen. — Infolge dessen können auch nur kleinere Reparaturen hier aus 
geführt werden, während grofse eine zu bedeutende Ausführungszeit erfordern 
würden, um, in der Regel wenigstens, hier aufgegeben werden zu können. — 
Der einzige Dampfkrahn ist ein schwimmender von nur geringer Tragkraft, das 
Schwimmdock besteht zur Zeit aus zwei, je 67 m langen, zusammensetzbaren 
Theilen, zu denen ein dritter, gleich langer, noch erwartet wird. 
b) Die Bedeutung Wladiwostoks als Handelshafen nimmt stetig zu, 
unter gleichzeitiger Abnahme derjenigen von Nikolajewsk am Amur, des 
früher einzigen sibirischen Hafens, welcher jetzt nur noch als Ausgangspunkt 
für die Amur-Flufsschiffahrt und wegen des dortigen Fischreichthums von 
Belang ist; Hauptgrund hierfür ist neben der Verlegung der Marinestation von 
dort nach hier auch der Vorzug der längeren Schiffbarkeit und die Aussicht, 
durch den bevorstehenden Bau der Süd-Ussuri-Eisenbahn die Waaren, statt 
zu Schiff über Nikolajewsk, über Wladiwostok nach dem Amur zu 
befördern. 
q a. a. O. p. 145 der „Nachr. f. Seef.“ 1889 No. 2261. 
2 ) a. a. O. p. 146. 
3 ) a. a. O. p. 147. 
*) a. a. O. p. 148, 149.
	        
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